24. Januar 2023

Mein neues Buch "Echte Hitzeprofis" ist erschienen

Leise ist es hier am Blog geworden, dabei ist gartenmäßig ganz enorm viel los! Einerseits natürlich im Garten Lugerbauer, der hier am Blog über die Jahre so genau dokumentiert wurde und der, eingewachsen wie er ist, nach wie vor zu jeder Jahreszeit begeistert. In wenigen Wochen wird das große Blühen im Schatten losgehen, ehe die sonnigen Bereiche anschließen und die Gemüsebeete meiner Mutter begeistern.

Ich wohne aber nun nahe Gmunden, wo ich mit meinem Partner seit bald vier Jahren ebenfalls einen Garten anlege. Nach einem folgenschweren Hagelunwetter im Juni 2021 haben meine neuen Schattenbeete einen ziemlichen Rückschlag erlitten, aber in der vergangenen Saison konnten sich die Staudenbeete bestens entwickeln. Neues Lieblingsbeet im neuen Garten ist das große Kiesbeet, das ich letztes Jahr auf Instagram ausgiebig gezeigt habe.

Vorige Woche ist nun mein mittlerweile sechstes Gartenbuch erschienen. Es trägt den Titel "Echte Hitzeprofis - Nachhaltige Gartengestaltung mit trockenheitsliebenden Stauden" und befasst sich mit Pflanzen, die auch auf durchlässigen Böden, auf Hängen, bei trockenem Kleinklima und flirrender Hitze noch überzeugen. Insgesamt 15 Beetsituationen und Themen stelle ich genauer vor und dazu gibt es jede Menge Pflanzvorschläge, Alternativideen und die eine oder andere vielleicht noch nicht bekannte Trockenpflanze. Wie immer habe ich das Bildmaterial selbst aufgenommen und nur eine Handvoll Fotos stammt von jemand anderem, nämlich Joachim Hegmann, meinem Co-Autoren von den Wilden Wiesen, der zwei Beetvorschläge beisteuert. 

Wer Ideen für trockene, sonnige Gartenbereiche (oder aber den trockenen Schatten - ich hab ein Kapitel dazu reingeschummelt) sucht, wird also garantiert fündig werden. Wer neugierig geworden ist: Auf der Homepage von Ulmer kann man einen Blick ins Buch werfen. Seit Freitag ist das Buch ganz normal im Buchhandel erhältlich:  

Echte Hitzeprofis. Nachhaltige Gartengestaltung mit trockenheitsliebenden Stauden. 144 Seiten, 118 Farbfotos, 14 Tabellen, Ulmer-Verlag, 2023. € 22 (D), € 22,62 (Ö)

Davon abgesehen werde ich im beginnenden Frühling wohl wieder einmal aktuelle Bilder posten - aus dem alten Garten genauso wie aus dem neuen. Ich wünsche allen einen schönen Spätwinter und einen erfreulichen Start in den Frühling!

22. Februar 2021

Ja, mich gibt es noch. Und den Garten natürlich auch!

Nach nicht nur gefühlt ewiger Zeit möchte ich mich hier am Blog wieder einmal melden. Die letzten beiden Jahre waren ereignisreich - meine gesamte Konzentration und Freizeit wurde in jede Menge Projekte gesteckt, von denen einige nun langsam herzeigbar werden.

Einerseits ist da natürlich der Umzug: Vor ziemlich genau zwei Jahren im Frühling bin ich mit meinem Partner auf eine kleine Landwirtschaft etwa 40 Kilometer vom hier gezeigten Garten entfernt gezogen und seither graben und schneiden und werken wir dort jede freie Minute. Diese freien Minuten sind im Moment aber etwas rarer gesät, da wir im letzten Sommer Eltern geworden sind. Somit blieb für den Blog leider keine Zeit übrig, obwohl es viel Spannendes zu zeigen gegeben hätte.

Gibts schon seit August 2019
Gleich im ersten Sommer, nämlich im August 2019, erschien mein viertes Buch 'Blütenreich'. Es beschäftigt sich mit der Gestaltung mit Stauden und Zwiebelpflanzen, wobei ich robuste und in meinen eigenen Pflanzungen erfolgreiche Arten und Sorten näher beschreibe und gelungene Pflanzungen näher beschreibe - allerdings nicht nur eigene, sondern auch welche aus anderen Gärten, allen voran Beispiele aus den beeindruckenden Beeten von Joachim Hegmann. 

Im März vergangenen Jahres wurde das Buch beim Deutschen Gartenbuchpreis auf Schloss Dennenlohe sogar als bester Ratgeber ausgezeichnet. Leider konnte ich nicht vor Ort sein und habe so die Feierlichkeit und das Treffen mit vielen anderen Autorinnen und Autoren verpasst.

Erscheint demnächst!
Und dann war ich gleich wieder aktiv und in wenigen Wochen, Mitte März, wird mein mittlerweile  fünftes Buch veröffentlicht. Es trägt den Titel 'Wilde Wiesen' und ich habe es zusammen mit dem schon erwähnten Joachim Hegmann geschrieben, dessen wiesenartige Pflanzungen eine ganz tolle Möglichkeit bieten, auch in kleineren Gärten natürliche, farbenfrohe und durch die Jahreszeiten hindurch attraktive Pflanzengesellschaften anzulegen. Wir wollen ermutigen, neue Kombinationen auszuprobieren, den Charakter von Wiesen einzufangen und bewusst mit dynamischen Pflanzen zu gestalten.

 

Im Moment lege ich im neuen Garten allerlei Beete an, ein größeres Projekt zum Thema Schottergarten steht noch bevor und auch sonst wird so einiges Neues entstehen. Dabei möchte ich behutsam vorgehen, da die neue Gartenfläche von einer sehr schönen, seit Jahrzehnten ungedüngten Magerwiese umgeben ist, die ich natürlich erhalten und in den Garten integrieren möchte. Dort wachsen jede Menge Betonie, Schafgarbe, Wiesenflockenblumen unterschiedlichster Art, Labkraut, Margeriten und Glockenblumen, sodass meine Bienen (die mitübersiedelt sind) ein gutes Auskommen finden - ganz abgesehen vom herrlichen Anblick, den diese Wiese bietet.


Für die größeren Projekte hier im Hochholz (so der Hausname) werde ich das im Laufe des Jahres nachholen - wer die Entwicklung im "alten" Garten, den es natürlich nach wie vor gibt, verfolgen möchte, kann das auf dem Instagram-Profil von meiner Mutter und mir (auch ohne Anmeldung) nachholen. Aufgrund allseits bekannter Umstände gab es leider keine Tage der offenen Gartentür und auch für heuer warten wir die Entwicklungen noch ab. 

Ein winterliches Bild von Ende Dezember zeigt auch ganz schön, dass noch viel Platz zum Graben und Gestalten ist! Ich wünsche allen ein gutes Gartenjahr und ein paar erste schöne Frühlingstage!

18. Juni 2019

Kommendes Wochenende, 22. und 23. Juni, Tage der offenen Gartentür!


Auch wenn man hier nicht so viel von ihm sieht, unser Garten ist heuer besonders prächtig. Nach dem trockenen Frühling kam gerade rechtzeitig Regen und etwas kühleres Wetter, sodass heuer die Pflanzen gedrungen und stämmig in den Frühsommer gehen.

Die leichte Verspätung, die immer noch zu beobachten ist, führt dazu, dass heuer Spätfrühlingsblüher den Frühsommerstauden begegnen und die meisten Beete wunderbar kompakt und blütenreich erscheinen.

Wie immer gibt es bei den offenen Gartentagen kleine Erfrischungen, das Eine oder Andere aus dem Garten und natürlich Gespräche mit gleichgesinnten Gartenbegeisterten.
 

Wir haben an beiden Tagen des Wochenendes von 9 bis 17 Uhr geöffnet und das bei jeder Witterung (wie beim letzten Tag bei Schneefall unter Beweis gestellt wurde). Dieses Mal schaut es eher nach warmem Kontrastprogramm aus.


Im Garten dominieren nun verschiedenste höhere Stauden wie Bartfaden, Knautia und einige Fingerhut-Arten (am Bild Digitalis ambigua), dazu kommen erste Gräserblüten von Melica ciliata und Hystrix patula.



Im Reich der Zwiebelpflanzen begegnen Lilien den letzten Lauch-Sorten (Allium 'Miami') und im Kiesbeet sind Salbei, Nelken und Wolfsmilch am Start.

Wie immer bitten wir um € 3.- Unkostenbeitrag; mit dem Reinerlös unterstützen wir eine lokale Sozialinitiative.

Wir freuen uns auf zahlreiche Gartengespräche!


26. April 2019

Einladung zum Tag der offenen Gartentür am 5. Mai




Wie schon in den Jahren zuvor gibt es auch heuer mehrere Tage der offenen Gartentür und der erste Termin steht nun bevor: Am Sonntag, dem 5. Mai zeigen wir Garteninteressierten unsere Beete, von denen besonders die Schattenbereiche und das Magerbeet in voller Blüte stehen werden.

Dank der warmen Wochen und mit hoffentlich etwas Regen in den kommenden Tagen wird sich der Garten von seiner schönsten Seite präsentieren: Üppige Staudenaustriebe im Schatten und bereits volle Beete in der Sonne.

Wir freuen uns auf interessante Gespräche, Austausch und gemütliches Schlendern durch den Garten!

Bis dahin noch ein paar aktuelle Bilder aus dem Garten, im Moment sind es vor allem die Tulpen, dank derer die Beete ganz besonders leuchten.




Mittlerweile ist dieses Beet 10 Jahre alt. Ich habe es mehrfach überarbeitet und umgestaltet, aber bin doch sehr zufrieden damit. Aktuell wird es von roten Tulpen ('Jan Reus', 'Lasting Love'), weißen Narzissen ('Thalia') und einigen Viridiflora-Tulpen ('Springgreen', 'Flaming Springgreen') dominiert. Dazu kommen rotblättriger Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris 'Ravenswing') Wolfsmilch (Euphorbia polychroma) und blaue Traubenhyazinthen (Muscari 'Valerie Finnis').

Im Halbschatten überzeugt auch nach fast 15 Jahren immer noch Saruma henryi. Es ist eine so nette, umgängliche und leicht zu kombinierende Staude, dass ich ihr mehr Aufmerksamkeit und eine weitere Verbreitung wirlich gönnen würde.

Und DIE Entdeckung der letzten Jahre waren für mich orange Tulpen. Das hätte ich lange Zeit nicht für möglich gehalten, aber gerade 'Ballerina' ist eine so großartige Sorte, dass ich am liebsten den ganzen Garten mit ihr bestücken würde. Das Tolle ist, dass sie so gut zu den ohnehin schon vorhandenen roten Tulpen und den im ganzen Garten verstreuten gelb-grünen Wolfsmilchbüschen passt. Dadurch entsteht eine ansprechende farbliche Klammer, die für Verbindung quer durch den Garten sorgt.

4. April 2019

Frühling, Schattenbeete und Neuigkeiten

Lang, lang ist der letzte Blogpost her und nachdem schon einige nachgefragt haben, was denn mit mir passiert sei, sind die aktuellen Frühlingseindrücke aus dem Garten ein guter Anlass, wieder mal etwas hören zu lassen.

Zuallererst, es sind nur positive Dinge zu vermelden und es ist schlicht die Zeit gewesen, die mir für meine Posts gefehlt hat. Das lag an einigen spannenden Projekten, die mit Garten zu tun haben und vor allem an meinem Umzug in ein Haus - ein Haus mit genug Platz, für sämtliche Gartenideen, die ich habe und die mir noch einfallen werden und wo die nächsten Wochen und Monate noch viel erledigt werden muss, bevor es ans Pflanzen und Gestalten gehen kann (natürlich gibt es schon Listen, Pläne und viele Ideen... und ein paar Töpfe mit Stauden).

Der bisherige Garten ist vom Umzug nicht betroffen. Er liegt ja rund um mein Elternhaus und wird weiterhin von uns gemeinsam gepflegt, wobei meine eingewachsenen Staudenbeete neben Rückschnitt und gelegentliche Jätaktionen recht pflegeleicht sind. Daher steht auch den heurigen offenen Gartentagen nichts im Weg: Sie finden am Sonntag, dem 5. Mai und am Wochenende von 22. und 23. Juni statt  - dazu wirds aber eigene Ankündigungen geben.

Bis dahin ein paar Eindrücke von heute!

Besonders prächtig blüht heuer unsere Zierkirsche 'Accolade', die nun das zehnte Jahr im Garten steht. Ich mag den mehrstämmigen Wuchs und die zarte Vasenform, die lichten, aber nie zu dunklen Schatten auf das Beet darunter wirft. Dazu kommen ihre nur halbgefüllten Blüten, die Bienen und um diese Jahreszeit vor allem Hummeköniginen sehr zugute kommen. Im Beet darunter hätte ich gerne noch viel mehr weißen Lerchensporn (rechts im Bild der langsam wachsende Bestand) und dazu mehr weiße Narzissen ('Ice Follies', Mitte), aber denen war der letzte Sommer doch deutlich zu trocken, wer könnte es ihnen verdenken.

Im unteren Gartenbereich sind die Schattenbeete nun schon wieder völlig zugewachsen. Das ist eine so herrliche Entwicklung die in so kurzem Zeitraum vorgeht, dass ich jedes Jahr wieder begeistert bin. Hier ragt der Austrieb von Geißbart, Aruncus dioicus, aus einem Meer von Lerchensporn, Primeln, Farnen und Schneeglöckchenlaub auf. Hohe Stauden können problemlos mit kleinen Zwiebelpflanzen vergesellschaftet werden; sie treiben rasch aus und sind dann höher, ehe sie groß sind und Schatten werfen, ziehen die Zwiebelpflanzen ein.

Von allen Schattenstauden gefällt mir die Indianerwiege (Caulophyllum thalictroides) jedes Jahr am besten. Die Staude ist entfernt mit den Elfenblumen und Maiäpfeln verwandt, sie treibt spektakulär dunkel aus (innerhalb nur weniger Tage) und trägt dann kleine, grüne Blütchen, an denen eigentlich blaue Beeren erscheinen sollten - die schaffen es hier aber nur selten, daher bleibt der lockere Wuchs und die später leicht silbern überhauchten Blätter die Hauptattraktion.


Für die Elfenblumen war das Frühjahr heuer super: Langsame Wärme, bisher genug Feuchtigkeit (ich trau' es mir eh kaum zu schreiben) und keine tiefen Nachtfröste. Hier ist Epimedium stellulatum 'Wudang Star' zu sehen, es mag Kalk und ist sehr robust, dafür sind die zahlreichen Blüten recht klein und wirken durch ihre schiere Menge.
Im ältesten Schattenstaudenteil dominieren Helleborus, Frühlingszwiebelpflanzen und einige sehr üppige Horste von Zahnwurz (rechts neben der grün-weißen Christrose). Diese Beete sind sehr pflegeleicht, weil der Bewuchs während des Jahres keinen Rückschnitt erfordert und damit ein Pflegedurchgang im Spätwinter reicht. Ansonsten mulche ich gelegentlich mit Lauberde, Kompost und Häckselmaterial, schneide vielleicht noch die Samenstände der Christrosen weg und jäte dann und wann den Giersch.

Und besonders gefreut hat mich heute, dass die Bienen im Wildbienenhaus zu schlüpfen begonnen haben. Die erste Art ist Osmia bicornis, die Rostrote Mauerbiene, von denen man hier am Bild sechs Exemplare entdecken kann. Viele weitere Bienen warten in ihren Röhrchen noch auf wärmere Temperaturen und die Blütezeit ihrer Futterpflanze - wer also Röhrchen und Nisthölzer aufstellen möchte, hat den ganzen Frühling dazu Gelegenheit!


6. Oktober 2018

Herbstmorgen

Ich muss ja ehrlich sagen, ich mag den Herbst. Gerade wenn man gern fotografiert, sind die sanfteren Farben, das tiefe Licht und die endlich wieder etwas späteren Sonnenaufgänge eine Wohltat. Und wenn ich die Bilder so betrachte, ist der Garten nun, kurz vor dem Winter, noch einmal besonders schön und vor allem auch farbig. Ich habe das schon öfter erwähnt und trotzdem bin ich jedes Jahr wieder überrascht, wie etwas Regen, kühle Nächte und viel Morgentau die Beete frischer und üppiger erscheinen lassen als im September, wo es oft noch heiß und trocken ist.


Das obenstehende Bild zeigt einen renovierten Beetabschnitt. Staudengärten tendieren dazu, mit den Jahren zu verwachsen (außer man sticht wirklich jeden Frühling Pflanzen kleiner und nimmt alle Sämlinge konsequent heraus) - sobald ein Beet also nicht mehr so schön aussieht, hier ist das meistens nach 6 oder 7 Jahren der Fall, versuche ich erst, den betroffenen Beetteil durch punktuelle Veränderungen umzugestalten. Hier habe ich zahlreiche Sämlinge von Melica ciliata entfernt und ein Panicum 'Heavy Metall', Aster 'Purple Dome', Bistorta amplexicaule 'Blackfield' und Amsonia gepflanzt. Das hat gut geklappt - allerdings will und will die Amsonia nicht gelb färben, dabei hätte genau das das Highlight werden sollen, mit den lila Astern und dem roten Knöterich. Weiße Chrysanthemen folgen dann auch noch... ein schönes Eck und ich musste bei Weitem nicht alles roden.


Im ständig gelobten Kiesbeet haben sich ein paar große Raublattastern ausgesät und ich muss sagen, sie gefallen mir. Es ist zwar doof, sich alle Asternsämlinge behalten zu wollten - aber diese Schattierungen in Rosa, das hat doch was. Ich muss schauen, ob sie im Kiesbeet vielleicht nur wegen dem magerem Substrat so niedrig geblieben sind - oder Sämlinge von 'Purple Dome' und daher dauerhaft niedriger sind.


Am Teich haben sich verschiedene Sorten von Chinaschilf ausgesät und es gibt nun einige verschiedene Pflanzen, die sich im Morgentau dekorativ zum Wasser neigen. Ich mag Chinaschilf - aber es wäre besser, im Garten nur niedrige Sorten zu verwenden, die dann weder in Wege noch in andere Pflanzen hängen.


In den Sommerstaudenbeeten habe ich vor einigen Jahren Vernonia angesiedelt. Leider sind die Mutterpflanzen recht instabil und fallen leicht um, meistens treiben sie üppig aus und kippen dann. Andererseits gibt es ein paar Sämlinge - und siehe da, die sind stabil und stehen problemlos. Bei Vernonia sind das Tolle die wolligen Samenstände und später die Reste davon, die wie kleine silberne Blüten aussehen.


Die schon erwähnte Aster novae-angliae 'Purple Dome' ist eine sehr niedrige, üppig blühende Raublattaster, die in jedem sonnigen Beet gut gedeiht.


Im Halbschattenbereich dominieren nun die Blattfarben, außer an dieser Stelle, wo neben Miscanthus und letzten Knöterichblüten auch ein besonders schöner Clematis bis vor Kurzem geblüht hat: Clematis ladakhiana, eine Wildart mit orange-gelben, braun getupften Blüten und wunderschönen Samenständen, die im Morgenlicht leuchten.


Im Gegenlicht leuchtet auch dieses Gräserbeet mit Panicum, Hytrix patula und Calamagrostis arundinacea 'Mona', ein schönes, luftiges und silbern leuchtendes Gras mit breitem, auch den Rest des Jahres wunderschön anzusehendem Laub.

19. September 2018

Einladung zum Tag der offenen Gartentür am 23. September

Bevor das Gartenjahr in den Winter übergeht und die ersten Schneeglöckchen auftauchen, möchten wir ganz herzlich zum Herbsttermin am 23. September in den Garten einladen. Die herbstlichen Beete präsentieren sich trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit und den heurigem Sommer farbenfroh und voll - und vor allem wieder ganz anders als im Frühling und im Sommer.

Dazu kommen zahlreiche Astern und auch schon die ersten Samenstände der Sommerblumen, vor allem aber begeistern momentan Gräser in ihrer Vielfalt.

Wir haben von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet und momentan schaut auch das Wetter ganz gemütlich aus, nicht zu heiß und nicht zu kalt... wir freuen uns auf anregende Gartengespräche!

Familie Lugerbauer
Grabenstraße 3
4563 Micheldorf

9. September 2018

Sommerrückblick 2018

Der nun mehr oder weniger vergangene Sommer war für viele Regionen Europas eine ziemliche Herausforderung. Dabei kam Oberösterreich noch glimpflich davon, denn wir hatten zwar insgesamt schon wenig Niederschlag, aber doch immer wieder einmal und dazu einen sehr nassen Juni, der bis weit in den Hochsommer hinein das Schlimmste verhindert hat. Aber wie so oft gibt es auch hier Gebiete, die, obwohl gar nicht weit entfernt, viel weniger Regen hatten. Ich hoffe, es hat euch nicht zu arg getroffen und die vergangenen Regenfälle haben auch euren Garten erreicht!

Und obwohl wir vor Totalausfällen weitgehend verschont blieben, so ist doch auffällig, dass der Sommer für die Pflanzen anstrengend war und viele Stauden früher eingezogen sind, keine zweiten Blüten geschafft haben oder weit hinter ihrer sonstigen Größe und Blühdauer zurückblieben. Besonders auffällig war das bei Wasserdost (Eupatorium maculatum) und Phlox, beides sehr robuste Stauden: Ersterer blieb mindestens einen Meter unter seiner Endhöhe und verwelkte rascher, zweiterer bekam fast zur Gänze Mehltau und konnte so keine zweite Blüte bzw. einen herbstlichen Blütenaustrieb an den Verzweigungen erreichen. Dazu kommen kürzere Blütezeiten bei Blutweiderich (Lythrum) und Sommeraster (Kalimeris), die im heißen Sommer 2015 besonders gut durchgehalten hatten.

Für mich ist es spannend, die Reaktionen der Pflanzen zu beobachten  - wohl auch, weil wir von wirklich extremer Trockenheit bisher verschont blieben und kaum eine Pflanze komplett eingegangen ist, einige haben einfach ihr Jahr früher beendet oder die Blüte abgebrochen, um es im kommenden Jahr wieder versuchen zu können.

Die folgenden Bilder geben einen Eindruck der vergangenen zwei Monate...

Ungerührt von Trockenheit und Hitze blieb Altheae cannabina, die Hanfblättrige Malve. Sie ist überhaupt eine gute Wahl für Sommerstaudenbeete und blüht von Juni bis September. Weil sie kaum Blätter trägt, sondern vor allem aus Stängel und Blüten zu bestehen scheint, passt sie in jedes Beet und bringt Farbe und Leichtigkeit in Pflanzungen.

Bevor es wirklich heiß wurde, hatten die Phloxe einen herrliche Blühphase. Als Begleiter hat sich heuer Hystrix patula, ein eher selten verwendetes Gras, herausgestellt, da es einen niedrigen Blattschopf hat und sehr ausdauernde, robuste Blüten, die schon Ende Juni erscheinen (es beginnt erst jetzt im September langsam abzufallen).

Kalimeris, Phlox, Pennisetum, Molinia und Eupatorium sind gute Partner, die ein Beet über Jahre hinweg strukturieren und durch die Jahreszeiten führen können. Für kommendes Jahr möchte ich wieder mehr Agastachen hinzufügen, leider habe ich irgendwann zu viele von ihnen gejätet.

Von Frühling bis zum Herbst und auch im Winter ist das Magerbeet (hier im Vordergrund) ein prächtiger Gartenteil. Ich freue mich immer noch jedes Mal über die Pflanzung und auch wenn sie heuer etwas wilder und üppiger ist (Dynamik lässt grüßen!) so ist dieser Gartenteil immer noch geordneter und einheitlicher als Hochstaudenbeete, die, wenn etwas kippt, dann doch größere Eingriffe erfordern.

Hier noch einmal das Magerbeet, im Hintergrund Mamas Glashas. Das einzige Ärgernis heuer war Achnatherum calamagrostis, das Gras in der Mitte: Nachdem es in den vergangenenrn Jahren vom Austrieb bis zum Rückschnitt ein Jahr später ohne Ausnahme, mit jedem einzelnen Halm standfest und stabil war, kippte es heuer gleich im Juni um und zwar zur Gänze. Keine Ahnung, was der Grund war, aber ein Teil liegt heute noch herum. Leider habe ich zu spät gelesen, dass ein Radikalrückschnitt noch im Juni nicht nur einen Neuaustrieb, sondern sogar neue Blüten fördert... ich werde im Frühling mal mit dem Spaten rundherumstechen und den Wurzelraum verkleinern, aber eigentlich hätte ich gehoffe, der magere Stand würde das Problem beheben (ich kenne es von anderen Stellen im Garten).

Etabliert und bewährt hat sich auch die Buchenhecke entlang der Grundgrenze. Nach nun drei Jahren ist regelmäßiger Schnitt notwendig, damit sie meinen Beeten nicht das Licht nimmt.

Erfreut bin ich auch vom Reitgras Calamagrostis x acutiflora 'Karl Foerster'. Es wächst so straff aufrecht, dass ich lange Zeit die Befürchtung hatte, es könnte zu steif und unpassend für meine Beete sein. Wenn man es aber mit Wildwuchs mischt und allerlei anderes dazwischen wachsen lässt, verliert sich die strenge Wirkung und es ist durch und durch schön.

Die Schattenbeete haben sich auch heuer wieder als die pflegeleichtesten Bereiche des Gartens entpuppt. Es hat eben seine Vorteile, wenn Pflanzen von selber einziehen, Kleines von Großem geschluckt wird und kaum eine Pflanze so viel Biomasse produziert, dass man sie im Frühsommer oder danach zurückschneiden müsste. Es reicht also im Grunde ein hochsommerlicher Pflegedurchgang, um ein Schattenbeet in Schwung zu halten - diesen Schnitt schaffe ich in keinem anderen Gartenteil.

Echinacea und Verbena hastata sind gute Partner und sehen auch lange nach der Blüte noch gut aus. An dieser Stelle - der Südseite eines schon lange bestehenden Beetes - habe ich schon ein paar Jahre lang herumgewerkt, bis sich nun endlich ein paar Stauden entwickelt haben. Manchmal klappt es eben nicht gleich, auch wenn es keinen ersichtlichen Grund dafür gibt.

Gut geklappt hat es, wie eingangs erwähnt, mit dem Phlox - zumindest, bis es wirklich heiß wurde, jetzt haben fast alle Pflanzen Mehltau und ich werde sie schrittweise schon jetzt zurückschneiden. Dieses Problem haben wir sonst nie.

Zuverlässig ist der Juli-Effekt des Sommerstaudenbeets, das ich 2011 angelegt habe. In den sieben Jahren, die es nun besteht, hat sich einiges verändert, viele Pflanzen sind verschwunden und andere haben sich als robust und ausdauernd erwiesen. Das sind einerseits die beiden Wasserdost, weiß und rosa, aber auch der Knöterich im Vordergrund. Dazwischen schweben Hanfblättrige Malve, Althaea cannabina, und Weidenröschen, Epilobium angustifolium, in Rosa. Ergänzend kommend Phlox und Rudbeckia nitida im Hintergrund dazu. Leider ausgeschieden sind die Monarden, sie sind hier leider immer recht kurzlebig - und Sanguisorba wäre auch noch da, ist aber am Bild gerade nicht zu sehen.

Und das letzte Bild zeigt etwas Seltenes: Wir gießen ganz, ganz selten die Beete. Aber heuer hat mir der Wasserdost dann doch leidgetan... und während ich in Urlaub war, haben meine Eltern da und dort durstenden Pflanzen etwas geholfen. Ich bin mir nie sicher, ob punktuelles Gießen wirklich hilft - aber es beruhigt zumindest das Gewissen etwas ;-).

Und nochwas: Irgendwie scheints, als ob ich im Sommerhalbjahr nicht mehr so oft an den Computer käme, wie es mir eigentlich gefallen würde... und aus Bequemlichkeit habe ich in letzter Zeit auch eher auf Instagram Bilder gezeigt, weils schneller geht. Wer Vorbehalte gegenüber dieser Seite hat, kann übrigens trotzdem, auch ohne Anmeldung, reingucken (klick).

Mit den kürzeren Tagen wird aber auch hier im Blog wieder etwas mehr los sein. Ein kleiner Vorgriff noch in eigener Sache, es wird auch noch einen Post dazu geben: Am 23. September laden wir zum Tag der Offenen Gartentür. Es ist unser erster Herbsttermin und wir freuen uns auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher!

20. Juni 2018

Tage der offenen Gartentür am 30.Juni und 1.Juli

Wir laden herzlich ein zum nächsten Termin der offenen Gartentür am

Samstag 30.Juni und Sonntag 1. Juli
9:00 bis 17:00 Uhr

(Achtung: Der in den OÖN vom 20.6. genannte Termin mit Öffnung am 29.6. stimmt nicht)


Was wird es zu sehen geben? Vor allem viele Blüten, denn die meisten Sommerstauden sind aufgrund des warmen Wetters etwas voraus und so starten diese Woche die ersten Phloxe, Taglilien und Staudenknöterich überpünktlich in den Sommer. Dazu ist an den Wildbienennisthilfen einiges los, der Gemüsegarten bietet üppige Vielfalt und Teich und Schattenbeete locken mit Abkühlung.

Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch in eineinhalb Wochen - wie immer gibt es, als Ausgleich zum Unkostenbeitrag von € 3.-, Kaffee, selbstgemachte Säfte und kleine Snacks. Wie Sie zu uns finden, können Sie sich hier anschauen, die Adresse des Gartens lautet:

Familie Lugerbauer
Grabenstraße 3
4563 Micheldorf

Hier der Link zum Artikel in den Oberösterreichischen Nachrichten am 20.Juni.

28. Mai 2018

Volle Beete und neue Projekte

Im Mai entwickelt sich der Garten immer besonders rasch. Wo noch am Beginn des Monats viele Plätze freiwaren, ist jetzt kein Boden mehr zwischen den Stauden zu sehen. Da unser gesamter Garten dicht bepflanzt ist, freue ich mich jedes Mal auf die Zeit, wo aus den einzelnen Pflanzen verschmolzene Gruppen werden und der Garten mehr und mehr einer Wiese ähnelt.

Besonders rasch ist das im abgemagerten Trockenbeet passiert, wo sich zahlreiche Pflanzen ausgesät haben und so immer mehr ein natürliches Pflanzengefüge entsteht. Als sehr erfolgreich hat sich hier der Einsatz von Dianthus carthusianorum, Campanula patulaPapaver atlanticum, Linaria genistifolia und Digitalis lanata erwiesen, die sich im mageren Substrat offenbar wohlfühlen und üppig vermehren. Ich habe im Frühling nur rund um schwächere Pflanzen ein wenig gejätet. Wenn man lediglich robuste, konkurrenzfähige Stauden verwendet, würde dieser Arbeitsschritt nicht nötig sein - ich habe aber auch ein paar mickrigere Kollegen im Beet, sodass ich doch hin und wieder rettend eingreifen muss.


In den höheren Staudenbeeten kommt es im Juni immer zu einer kurzen Blühpause, die ich noch immer nicht ganz schließen konnte. Eigentlich hätte ich Allium und Hesperis für geeignete Kandidaten gehalten, aber heuer sind sie aufgrund der Hitze so früh auf- und so rasch verblüht, dass es nun doch wieder nichts gibt. Bis zu den ersten Glockenblumen ist also etwas Flaute in den Beeten, weshalb das Magerbeet einen willkommenen Blickfang darstellt.


Anthriscus sylvestris 'Ravenswing', Polemonium caeruleum, Silene dioica, Hesperis matronalis und Euphorbia polychroma (vorne) sowie Euphorbia palustris (hinten) sind eine ansprechende Kombination für Anfang/Mitte Mai. Jetzt ist werden an dieser Stelle Penstemon digitalis übernehmen, ehe dann Hemerocallis, Campanula und Knautia anschließen.

Diese Art von Gestaltung kommt in unserem Garten häufig vor: Unkraut wird wirksam unterdrückt, Eingriffe beschränken sich auf den Rückschnitt sehr voluminöser, instabiler Pflanzen - und Stauden, die nach Rückschnitt noch einmal blühen, wie Campanula lactiflora, Nepeta oder Geranium.


Das Magerbeet ist einer Wiese nachempfunden und wird diesem Gestaltungsziel immer mehr gerecht. Längerfristig werden einige schwächere Arten verschwinden und hoffentlich ein Gleichgewicht entstehen, innerhalb dessen bewährte Arten je nach Witterung und Jahr unterschiedlich stark vertreten sind. Da meine Fläche aber eine eher kleine ist, kann ich leicht eingreifen und etwas lenken. Bei großen Flächen empfiehlt sich mehr Gelassenheit und vor allem auch das Akzeptieren der Tatsache, dass manches auch nicht klappt - weshalb auch immer.


Penstemon barbatus kommt im Magerbeet gut klar und sät sich sogar aus. Die Einzelpflanzen selber werden auch nicht sehr alt, sodass man diese Verjüngung des Bestands auf jeden Fall zulassen sollte.


Eine großartige Staude ist Lindelofia longiflora, die aus den waldigen Gebirgen des Himalayas stammt und von mir aus Versehen ins Kiesbeet gepflanzt wurde - wo sie sich herrlich entwickelt und mit blitzblauen Blüten begeistert; und nicht nur mich, auch den Hummeln und Bienen geht es so.


Ebenfalls schön Blau blüht Baptisia australis, eine recht langsamwüchsige und am Beginn ihrer Entwicklung wenig konkurrenzstarke Staude, von denen ich schon mehrere Exemplare in meinem Garten verloren hatte. Drei kleine Töpfe, 2016 ins Kiesbeet gepflanzt, haben nach einem Jahr Pause eine üppige Entwicklung hingelegt und mit mehreren Blütenständen geblüht. Sie brauchen wohl als Jungpflanzen viel Platz und Zeit, bis sie sich behaupten können.

Ich habe sie mit Erodium, Nepeta, Linum, Knautia und Athamatha kombiniert und mag diese Ecke des Kiesbeets seither ganz besonders.


Und weil es sich irgendwie seltsam anfühlt, einen ganzen Frühling lang kein neues Beet anzulegen, habe ich nahe der Bienenstöcke ein Stück ungenutzte Wiese umgegraben, einen alten Erdhaufen, der dort lagerte, verteilt und lege nun ein umfangreiches Eidechsenversteck an - inklusive Sand für Eiablage, ausgesuchte Pflanzen für Wildbienen und eines noch in Planung befindlichen Lehmwalls, der vielleicht für Wildbienen attraktiv sein könnte.

Mal schauen, wie sich das Beet entwickelt, noch sieht es nicht so spannend aus.