6. Oktober 2018

Herbstmorgen

Ich muss ja ehrlich sagen, ich mag den Herbst. Gerade wenn man gern fotografiert, sind die sanfteren Farben, das tiefe Licht und die endlich wieder etwas späteren Sonnenaufgänge eine Wohltat. Und wenn ich die Bilder so betrachte, ist der Garten nun, kurz vor dem Winter, noch einmal besonders schön und vor allem auch farbig. Ich habe das schon öfter erwähnt und trotzdem bin ich jedes Jahr wieder überrascht, wie etwas Regen, kühle Nächte und viel Morgentau die Beete frischer und üppiger erscheinen lassen als im September, wo es oft noch heiß und trocken ist.


Das obenstehende Bild zeigt einen renovierten Beetabschnitt. Staudengärten tendieren dazu, mit den Jahren zu verwachsen (außer man sticht wirklich jeden Frühling Pflanzen kleiner und nimmt alle Sämlinge konsequent heraus) - sobald ein Beet also nicht mehr so schön aussieht, hier ist das meistens nach 6 oder 7 Jahren der Fall, versuche ich erst, den betroffenen Beetteil durch punktuelle Veränderungen umzugestalten. Hier habe ich zahlreiche Sämlinge von Melica ciliata entfernt und ein Panicum 'Heavy Metall', Aster 'Purple Dome', Bistorta amplexicaule 'Blackfield' und Amsonia gepflanzt. Das hat gut geklappt - allerdings will und will die Amsonia nicht gelb färben, dabei hätte genau das das Highlight werden sollen, mit den lila Astern und dem roten Knöterich. Weiße Chrysanthemen folgen dann auch noch... ein schönes Eck und ich musste bei Weitem nicht alles roden.


Im ständig gelobten Kiesbeet haben sich ein paar große Raublattastern ausgesät und ich muss sagen, sie gefallen mir. Es ist zwar doof, sich alle Asternsämlinge behalten zu wollten - aber diese Schattierungen in Rosa, das hat doch was. Ich muss schauen, ob sie im Kiesbeet vielleicht nur wegen dem magerem Substrat so niedrig geblieben sind - oder Sämlinge von 'Purple Dome' und daher dauerhaft niedriger sind.


Am Teich haben sich verschiedene Sorten von Chinaschilf ausgesät und es gibt nun einige verschiedene Pflanzen, die sich im Morgentau dekorativ zum Wasser neigen. Ich mag Chinaschilf - aber es wäre besser, im Garten nur niedrige Sorten zu verwenden, die dann weder in Wege noch in andere Pflanzen hängen.


In den Sommerstaudenbeeten habe ich vor einigen Jahren Vernonia angesiedelt. Leider sind die Mutterpflanzen recht instabil und fallen leicht um, meistens treiben sie üppig aus und kippen dann. Andererseits gibt es ein paar Sämlinge - und siehe da, die sind stabil und stehen problemlos. Bei Vernonia sind das Tolle die wolligen Samenstände und später die Reste davon, die wie kleine silberne Blüten aussehen.


Die schon erwähnte Aster novae-angliae 'Purple Dome' ist eine sehr niedrige, üppig blühende Raublattaster, die in jedem sonnigen Beet gut gedeiht.


Im Halbschattenbereich dominieren nun die Blattfarben, außer an dieser Stelle, wo neben Miscanthus und letzten Knöterichblüten auch ein besonders schöner Clematis bis vor Kurzem geblüht hat: Clematis ladakhiana, eine Wildart mit orange-gelben, braun getupften Blüten und wunderschönen Samenständen, die im Morgenlicht leuchten.


Im Gegenlicht leuchtet auch dieses Gräserbeet mit Panicum, Hytrix patula und Calamagrostis arundinacea 'Mona', ein schönes, luftiges und silbern leuchtendes Gras mit breitem, auch den Rest des Jahres wunderschön anzusehendem Laub.