30. März 2014

Sie sind wieder da

Das gute Wetter wird wohl viele Gartenfreunde das Wochenende im Garten verbringen haben lassen. Auch hier konnte ich einiges schaffen und bin sehr zufrieden, wie weit wir heuer im Garten schon sind. Im Vergleich zu normalen Jahren ist die Vegetation etwa drei Wochen voraus, was besonders bei der Zierkirsche auffällt. Es ist die Sorte 'Accolade', die mit ihren halbgefüllten Blüten für das ultimative rosa Frühlingserwachen sorgt, gleichzeitig aber genug Nektar für Bienen, Hummeln und andere Besucher bereithält. Die Pflanze steht nun sechstes Jahr hier und ist schon ein ansehnlicher Busch geworden.
Zierkirsche 'Accolade' im Beet von 2009
Adiantum venustum / Epimedium 'Black Sea'

Überall tauchen nun Pflanzen auf - manche nur ganz zart, wie der Venusfarn, andere in großer Zahl, wie die Elfenblumen. Leider hat einen Großteil meiner Sammlung, ungefähr 20 Pflanzen, auch heuer wieder das Frostschicksal ereilt und ihre Blüten sind von letzten Dienstag auf Mittwoch bei etwa -4°C Nachtfrost erfroren - auch die, die ich abgedeckt hatte. Das ist zwar traurig, aber nicht zu ändern - obwohl ich schon gerne Posts zur Staude des Jahres gebloggt hätte.

Aruncus dioicus / Helleborus / Cardamine waldsteinii

Die Schattenbeete werden nun immer grüner und grüner und ich habe heute noch einmal gemulcht, ehe alles von Pflanzen bedeckt ist. Ich freue mich immer auf den Tag, wo es wieder richtig schön grün ist in den Beeten.

Die Eidechsenburg - wer findet die Bewohner?

Und dann ist noch etwas richtig Schönes passiert: Unsere Eidechsenburg wurde nach drei komplett eidechsenlosen Jahren endlich wieder bezogen! Dazu muss man wissen, dass es früher hier viele Eidechsen gab. Als ich klein war, konnte ich in manchen Jahren 15 Stück unterscheiden, die natürlich alle Namen trugen und denen ich für Fotos und das herrliche Gefühl, das so ein Tier in der Hand macht, nachgestellt habe. Dann hatten sie lange ihre Ruhe und konntens ich ausbreiten, bis es in der Nachbarschaft zu viele Katzen gab (unser eigener Kater fängt nichts. Also wirklich: nichts). Die Burg habe ich im letzten Jahr - 2010 - angelegt, als es noch welche hier gab, damit sie sich verstecken können... was leider nicht funktioniert hat.


Aber heuer beginnt das Jahr gut: Ich habe zuerst das grüne Männchen entdeckt und schon Zweifel gehegt, ob es eine Gefährtin finden würde und keine Stunde später sonnte sich eine einen Stock höher im Totholzhaufen. Ich hoffe, sie mögen sich und ein paar mehr Zauneidechsen turnen bald im Kiesgarten herum.

27. März 2014

Jeden Tag was Neues

Im Augenblick geht es im Garten wirklich schnell. Damit ich hier nur annähernd mitkomme, wird es heute und auch in den nächsten Wochen öfter mal Nur-Foto-Beiträge geben, ich hoffe, so die Entwicklung zeitnah dokumentieren zu können.

Im unteren Teil des Gartens - ihr wisst, dort wo die Schattenbeete sind - geht es jetzt Schlag auf Schlag. Wenigstens ist fast alles gemulcht, bis auf die Flächen unter der Hecke, wo ich noch ein wenig jäten möchte. Das dafür vorgesehene Schreddermaterial liegt unter der Plane links oben und möchte bald verteilt werden :-).

Ein Stück weiter rechts liegt der Reinigungsteich, in dem sich die Schwebstoffe des Schwimmteichs absetzen können und dann von Schilf, Seerosen und anderen Wuchergewächsen aufgenommen werden. Die Beete daneben sind noch nicht sooo voll, weil dort viele Phloxe wachsen, die langsam erst austreiben. Die Besiedlung mit Frühjahrsblühern habe ich heuer vorangetrieben. Und die Pyramide repariere ich dann auch mal...

Wie das aussehen kann, wenn das klappt, sieht man hier: Es gibt schon jede Menge Stauden, die auch jetzt schon, Ende März, für volle Beete sorgen können. Das sind einerseits Helleborus und andererseits Zahnwurze, hier Cardamine heptaphylla und das weiße Schattenschaumkraut (Pachyphragma macrophylla), das ich auch an weiteren Stellen pflanzen möchte.

Die Austriebe der Wildpaeonien, hier Paonia mlokosewitschii, sieht zwischen den Blättern der Schneeglöckchen, dem Gelben Buschwindröschen (Anemone ranuncoloides), Bärlauch und Schaumblüte (Tiarella) wunderschön aus. Leider gibt es die Kombi nicht sehr lange, bald werden die Pfingstrosen ganz normal grün werden.

Mir gefallen die hellen Christrosen am besten, weil sie die meiste Fernwirkung haben. In Verbindung mit dunkleren Exemplaren und vor allem mit kleinen Frühlingsblühern wirken sie besonders schön. Ich habe heuer einige Sämlinge unter die Hecke gepflanzt. Wer überlebt und schön blüht, darf dann vielleicht wieder in die Beete zurück.

15. März 2014

Tatsächlich Frühling!

Ein klein wenig ungläubig, weil der Blick auf den Kalender eigentlich weniger Grünes erwarten lassen würde, gehe ich im Moment durch die Beete. Aber keine Pflanze hat mehr einen Grund, allzulange zu warten: Die warmen Tage lassen Bestäuber fliegen und die moderat kühlen Nächte mit Temperaturen knapp um oder über 0°C entsprechen ganz normalem Frühlingswetter. Daher kann man jeden Tag neue Pflanzen entdecken, die sich ins Freie wagen. Einige sind altbekannt, ein paar Überraschungen.

Pachyphragma macrophylla / Hepaticas nobilis gefüllt / Daphne mezereum 'Album'

Pachyphrahma macrophylla, das Schattenschaumkraut, muss ich jeden Frühling wieder vorstellen, weil es so herrlich weiß und üppig ist, und das so kurz nach dem Winter. Es passt hervorragend zu Helleboren, verhält sich aber brav, deswegen kann es auch in der Nähe zarterer Geschöpfe wie Epimedien oder Hepaticas verwendet werden. Überhaupt - Hepaticas: Die sind heuer allesamt sehr üppig und blühfreudig; man könnte denken, sie mögen trockene Sommer. Gut wächst auch der weiße Seidelbast, ein Geschenk eines Pflanzenfreundes aus Bayern. Die Beeren dieser Sorte sind gelb, nicht rot.


Helleborus / Cardamine enneaphylla / Adiantum venustum

Andere Pflanzen erscheinen erst. Besonders eindrucksvoll tauchen die Zahnwurze (Cardamine) aus dem Bodne auf, denn sie warten schon fast fertig unter der Mulchschicht und stehen praktisch nur noch auf. Ganz zart hingegen treiben manche Farne aus: Adiantum venustum entfaltet sich aus einem so kleinen Trieb, dass man ihn leicht übersieht und abbricht. Aber keine Angst, dieser Farn ist äußerst robust, wüchsig und treibt den ganzen Sommer über nach. Deswegen macht ihm auch Frost nichts, er bekommt einfach neue Blätter.

Galanthus nivalis / Hepaticas nobilis blassrosa

Schon am Verblühen sind die Schneeglöcken. Sie hatten hier eine besonders lange Saison und sollten gut Samen angesetzt haben. Die Leberblümchen tauchen nun allerorten auf. Hier gibt es große Unterschiede sowohl im Aussehen, als auch in der Blütezeit. Während manche schon welken, spitzen andere erst aus dem Boden.

Mein Hepaticahügel, angelegt vor mittlerweile 8 Jahren
Mein erster Hepaticahügel wächst nun immer mehr zu. Mit den immergrünen Farnen (hier Polystichum) sieht er auch jetzt im Frühling schon üppig grün aus, aber ich werde die Farne nun bald zurückschneiden. Helleborus foetidus und Cyclamen coum verstärken den Grün-Effekt. Leberblümchen mögen durchlässige Böden, die im Sommer trocken sind. Beschattete Steingärten oder Plätze neben Wegen, wo sie nicht bedrängt werden, sagen ihnen am meisten zu. Dazu noch Laubbedeckung und immer etwas Laubhumus sowie kalkhaltiger Boden. Wenn das alles passt, dann sind sie völlig unkompliziert und wüchsig.


Nach mittlerweile 5 Jahren haben die Cyclamen so viele schon blühende Sämlinge produziert, dass ich sie in andere Gartenteile aussiedeln kann.

Der zweite Hepaticahügel besteht seit dem Sommer 2008. Er ist größer, von allen Seiten zugänglich und im Sommer vor allem mit Funkien, Helleboruslaub, Salomonssiegel und Farnen bedeckt. Ich habe mich aber bemüht, ihn eher schütter zu bepflanzen, was den Cyclamen und Hepaticas offenbar sehr gut gefällt. Leider liegt er ungünstig zwischen dem Weg zum Kompost, der Gartengrenze, dem Gartenhäuschen und dem Haus, sodass kaum ansprechende Perspektiven möglich sind.

Pachyphragma macrophylla mit Elfenblumenlaub / Scilla bifolia zwischen Elfenblumen
Epimedium 'Black Sea' vor Galanthus / Corydalis solida taucht aus dem Mulch auf

In den Schattenbeeten ist es nun sehr interessant. Vieles ist schon sehr weit, andere Pflanzen schlafen noch tief. Alle warten auf den Regen, der nun gerade fällt und ich hoffe, es kommt einiges zusammen. Da ich alle Beete mulche, fühlen sich Schattenstauden besonders wohl, weil dieses Bedingungen ihrem natürlichen Lebensraum nahekommen.

Die Beete im Westen des Gartens, an der tiefsten Stelle (die Beschattung erfolgt durch die etwas unschöne Hecke)
Unter der Hecke, entlang dem Zaun, ist ein Teil der unteren Schattenbeete. Sie füllen sich wegen des langsamen Frühlings nur gemächlich und ich habe Zeit, alles genau zu beobachten und auch mal gründlich durchzujäten. Schon in einem Monat werde ich ohnehin nicht mehr in die Beete passen bzw. mich nicht mehr hineintrauen.

NOchmal der ältere Hepaticashügel, diesmal mit Vordergrund / Hepatica nobilis weiß mit rosa Staubgefäßen
Schattenbeete hinterm Haus und noch einmal die gesamte Schattenbeetlänge entlang der Hecke

In den folgenden Wochen werden die Lerchensporne (Corydalis cava) die Beete fast vollständig bedecken und für den ersten flächendeckenden Farbeffekt der Saison sorgen. Ich bin gespannt, ob sich die weißen Exemplare mittlerweile vermehrt haben. Ansonsten bin ich mit dem Garten sehr zufrieden, genaugenommen hatte ich noch nie die Möglichkeit, so viel auszurichten wie heuer, seit Weihnachten fast ununterbrochen Gartenarbeit möglich ist. Möge es so weitergehen!

5. März 2014

Noch dauerts, bis es in Mengen blüht

Die andauernden Frühlingstemperaturen verändern den Garten nun rasch. Viele Pflanzen, die normalerweise erst Ende März blühen würden, treiben munter aus und blühen. Andere lassen sich noch Zeit, aber insgesamt wird es nun langsam bunt im Garten. Der Vorteil an einer so langsamen, beständigen Erwärmung ist die viele Zeit, die einem für Gartenarbeiten bleibt. Leider treiben etliche Pflanzen aus dem asiatischen Inland schon aus, weil sie denken, das wars mit Frost und Kälte. Ich werde also heuer nach 2012 wieder eine nur schüttere Elfenblumenblüte erleben.

Helleborus erlauben schon sehr "sommerliche" Bilder ohne braunem Hintergrund

Ich habe nicht besonders viele Helleborus, aber einige der kleinen Pflanzen haben nun vernünftige Größen erreicht und wirken auch in die Ferne. Die vielen Sämlinge, die anfallen, werde ich versuchen, unter der Hecke anzusiedeln.

Helleborus foetidus / Helleborus mit dunklen Stängeln / Cyclamen coum

Wer Buntheit im Frühling mag, darf nicht auf die kleinen Cyclamen vergessen, die mit ihren vielen rosa, weißen und pinkfarbigen Blüten den Boden färben. Sie sind hier noch ein kleiner Geheimtipp, weil ihre herbstblühenden Verwandten viel bekannter sind, dabei kann man sie gut in Hostabeeten oder zwischen Farnen unterbringen.

Helleborus atrorubens / Galanthus nivalis

Manche Christrosen haben mehr Blut von Helleborus atrorubens, einer dunkelblättrigen Wildart, deren Blütenrückseiten blau überhaucht sind und die auch sehr früh blüht. Rechts mein Galanthusbestand, den ich vor drei Jahren aus einem einzigen geschenkten Tuff, den ich geteilt eingepflanzt habe, aufgebaut habe. Er zählte 2011 etwas über 70 Blüten, letztes Jahr etwa 130 und heuer 240 Blüten. Bestimmt kann ich sie bald nicht mehr zählen.


Im unteren Gartenbereich wird der Frühlingseffekt immer besser. Dazu tragen Galanthus, Eranthis, Helleborus und auch Crocus bei, aber so richtig geht es dann in ein paar Wochen los, wenn die anderen Waldrandpflanzen auftauchen. Sie warten noch unterm Mulch, ganz geheuer waren ihnen die kalten Nächte und warmen Tage bisher nicht. Gut so.



Nachdem ich bald überall gejätet habe - heuer ist das aufgrund des langsamen Frühlings endlich einmal möglich, letztes Jahr habe ich schon eine Woche nach Schneeschmelze nicht mehr in die Beete gepasst, weil alles zugleich ausgetrieben hat - konnten auch einige Ideen umgesetzt werden. Hier musste eine Hortensie 'Annabelle' weichen, stattdessen habe ich meine bisher etwas ungünstig stehenden Aruncus dioicus dorthin übersiedelt und gleich mit neuen Galanthus vergesellschaftet. Dazwischen habe ich Sämlinge von Cyclamen coum gesetzt, die zwischen den Mutterpflanzen an anderer Stelle sehr zahlreich erschienen sind. Es ist verrückt, aber ich bin schon sehr gespannt auf die kommende Saison und ob es wirklich schon ein wenig zuckerlrosa-weiß-kitschig aussehen wird, wie ich mir das vorstelle!