30. Juli 2011

Staudenkombinationen im Juli

Ich möchte in diesen Beitrag einige Staudenkombinationen vorstellen, die sich heuer gut bewährt haben und von denen ich denke, dass ich sie in ähnlicher oder etwas abgewandelter Form auch in anderen Beeten und Gartenbereichen verwenden könnte. Zu den dankbarsten sommerblühenden Stauden gehört zumindest in meinem Garten Staudenknöterich in den verschiedensten Sorten. Mit seinen großen Blättern und den aufrechten, standfesten Wuchs kann man ihn sowohl im Beetvordergrund, als auch mitten in Pflanzungen oder sogar im Hintergrund verwenden.


Meist sieht man Persicaria amplexicaulis in Rot (meist die Sorte 'Firetail'), aber es gibt ihn auch in Weiß ('Alba', Bild links) oder in Rosa ('Rosea', 'Fine Pink'). Davon abgesehen gibt es, seit das Gartenpotential der Pflanzen erkannt wurde und in "moderne" Staudenpflanzungen wie bei Piet Oudolf Persicaria in großen Mengen Verwendung finden, eine Vielzahl an Sorten. Auf der Seite persicaria.be kann man sich davon eine Vorstellung machen. Ich habe Persicaria schon oft mit Phlox zusammen verwendet, da die Blütenformen der beiden Stauden einen schönen Kontrast ergeben. Zeitlich, farblich und von der Form her passend sind auch:
  • Lythrum salicaria (Blutweiderich, Bild rechts)
  • Sanguisorba in Arten und Sorten (Wiesenknopf)
  • Sucisella inflexa 'Frosted Pearls' (Bild Mitte)
  • Verbena hastata
  • Verbena bonariensis
  • Monarda in Sorten (Indiandernessel)
  • Echanicea (Sonnenhut)


Im Bild links sieht man Persicaria amplexicaulis 'Fine Pink', Monarda 'Squaw', Verbena bonariensis und hastata sowie links lila Phlox und im Vordergrund Eupatorium purpureum 'Riesenschirm'. Rechts ist eine sehr schöne Kombi abgebildet, die ich heuer schon einmal gezeigt habe: Weißer Tabak (Nicotiana alata) zusammen mit Lythrum virgatum 'Helene' und im Hintergrund Persicaria amplexicaulis 'Firetail'. Ich hoffe, ein paar Samen des Tabak überleben den Winter oder ich schaffe es, ein paar Stecklinge des Tabaks zu überwintern, denn er gefällt mir sehr gut und duftet zudem abends und am Morgen herrlich!


Schon den ganzen Juli über steht Eryngium planum in voller Blüte. Diese Distelart mag trockene, sonnige Standorte und wächst bei mir zusammen mit Origanum 'Rosenkuppel' und Melica ciliata. Bienen, Schwebfliegen, Hummeln und Wespen lieben die Distelblüten ebenfalls. Rechts noch einmal Nicotiana, diesmal mit dunkelblättrigem Basilikum 'African Blue', einer ebenfalls nicht winterharten Staude, die sich jedoch, rechtzeitig im Mai gepflanzt, zu einer riesigen Pflanze für den Vordergrund entwickelt.


Am ersten Bild sieht man Vernonia crinita (links) und Verbena hastata zusammen mit der hellgrünen und feinblättrigen Staudensonnenblume Helianthus salicifolius und Eupatorium purpureum 'Riesenschirm'. In ein paar Wochen wird diese Ecke des Beet noch einmal ganz anders aussehen. Ein Stück weiter rechts befindet sich schon vieles in Blüte: Monarda, Lythrum, Sanguisorba und im Hintergrund zahlreiche andere Stauden (viele davon habe ich weiter oben schon erwähnt).


Links die schon so oft erwähnte Großstaude Verbena hastata. Ich finde sie für Pflanzungen mit Lila und Rosa unentbehrlich, aber man muss beachten, dass sie sich reich aussät und man daher im Frühling die noch kleinen Sämlinge ausjäten sollte, ehe sie sich zu großen Pflanzen auswachsen - und das am liebsten inmitten anderer Stauden.
Das Bild rechts zeigt mein im Jahr 2010 angelegtes Staudenbeet. Im Moment bin ich sehr zufrieden damit. Im Vordergrund sieht man die schon erwähnte Eryngium-Kombi, danach schließt Kalimeris incisa 'Charlotte' an (die ich bald etwas kürzen werde), danach blühen Phlox 'Katherine', Monarda 'Violetta' und 'Aquarius' und Eupatorium purpureum. Die hohe weiße Staude links ist Artemisia lactiflora 'Elfenbein' und fast etwas zu hoch für dort, ich werde sie entweder umpflanzen oder zumindest teilen, damit es kommendes Jahr etwas besser aussieht, denn dahinter wäre noch Astilba chinensis var. taquetii 'Purpurlanze', die man so aber überhaupt nicht sieht.


In diesem Beet habe ich versucht, die violetten Töne mit gelb(grünen) Stauden zu verstärken. Es ist sicher Geschmackssache, ob das gefällt, aber ich empfinde den Goldbaldrian Patrinia scabiosifolia und den Bronzefenchel inmitten der Pflanzung als sehr passend. Nur mehr dürfte es dann auch nicht mehr sein und Rosa in direkter Nachbarschaft wäre wohl zuviel des Guten.

Vielleicht habe ich euch ein paar Anregungen geboten. Man kann auch auf kleinstem Raum und mit nur drei der genannten Stauden eine schöne Pflanzung schaffen  :-).

25. Juli 2011

Der Kiesgarten von Juni bis Juli

Seit der Irisblüte hat sich in den Kiesbeeten vor dem Haus einiges getan. Die ersten Hingucker waren schon ab Mitte Juni die Steppenkerzen, die ich als Eremurus stenophyllus var. bungei gekauft hatte und die eigentlich leuchtend gelb sein sollten, stattdessen aber viel schöner blühten, nämlich in einem herrlichen Apricot-Ton.


Daneben verblühten langsam die weißen Allium nigrum. Ein selbst aufgetauchter Mohn passte ausnahmsweise ziemlich gut dazu. Noch weit in den Blättern verborgen waren um diese Jahreszeit die Blüten der Monbretien, Crocosmia 'Lucifer', die neben der lila Kalimeris mongolica 'Antonia' auch mit dem frischgrünem Laub schön anzusehen waren.


Nur wenig später folgte die nächste Freude: Meine 2009 in Holland in der Gärtnerei Hessenhof gekaufte Romneya blühte auf! Romneyas stammen aus Kalifornien und gehören zu den Mohngewächsen. In ihrer Heimat verholzen die Stängel und die Pflanze wächst als Strauch; daher nennt man sie auch Baummohn. Ein weiterer Name, der auf die strahlend weißen Blütenblätter und die gelben Staubgefäße hinweist, ist "Spiegeleiblume". Bei uns frieren Romneyas jedoch stets zurück und können daher nur als Stauden gehalten werden.


Meine Pflanze hat über 15 Blüten hervorgebracht, da sie mehrere Stängel hat und jeder einige Blüten entwickeln konnte. Die beiden Bilder oben stammen schon aus der letzten Woche und zeigen die voll erblühte Crocosmia 'Lucifer' im Hintergrund. Dass die beiden Pflanzen so gut zusammenpassen, habe ich allerdings erst heuer entdeckt, da ich sie unabhängig voneinander gepflanzt hatte. Romneyas sind bei uns problemlos winterhart, wenn sie es im Winter nur nicht zu nass haben. Ich stülpe dazu einen Plastiktopf über die Pflanze und decke zur Sicherheit mit Vlies ab (das ist die einzige Pflanze, die bei mir Winterschutz genießen darf).


Im abschüssigen Teil des Kiesbeets habe ich etliche Allium sphaerocephalon versenkt. Diese Lauchart blüht erst im Sommer und bleibt dann bis in den Herbst hinein dekorativ, außerdem lieben ihn die Bienen. Zusammen mit Achnatherum calamagrostis und verblühten anderen Alliums ergeben sich schöne lockere Effekte. Rechts sieht man zudem Anthericum ramosum, die heimische Graslilie. Sie mag es trocken und sonnig und sät sich bisweilen etwas aus.


Farblich grenzwertig ist die Benachbarung von 'Lucifer' mit rosa Wegwarte, Cichorium intybus 'Rosea'. Ich habe sie in England gekauft und suche seither vergebens nach der weißen Form - in Holland habe ich tatsächlich weiße Pflanzen am Straßenrand gesehen, aber keine einzige in einer Gärtnerei. Die blaue Wildform wäre ebenfalls hübsch, nachdem die rosa Sorte so gut wächst, werde ich wohl auch ein paar Wildpflanzen probieren.


Die Blütenstände von Allium sphaerocephalon wandeln sich von kugelig nach länglich, je länger sie blühen. Erst in den letzten Tagen ist meine Lieblingsgoldrute erblüht, Solidaster x luteus 'Greenfinch', die langsam wächst, mit etwa 100cm niedrig bleibt und grünlich blüht, anstatt dottergelb. Die Farbe passt sogar zu den Monbretien, wäre aber bestimmt auch zu sämtlichen Lila- und Violetttönen sehr schön.

24. Juli 2011

OÖ Landesgartenschau 2011 - Ansfelden Ritzlhof

Nachdem mich die Landesgartenschauen in den vergangenen Jahren nicht unbedingt vom Hocker gerissen haben, war ich auch bei der heurigen Veranstaltung am Gelände der Gartenbauschule Ritzlhof eher skeptisch. Vor allem die aufgrund der kurzen Vorlaufzeit meist schwach entwickelten Staudenpflanzungen schmerzen mich immer, da so nie gezeigt wird, wie schöne solche Beete nach ein oder zwei Saisonen sein können. Zudem wurden viele Staudenbeete noch im Herbst des Gartenschaujahres wieder rückgebaut und Beetflächen wurden, bevor die Pflanzen eine Chance hatte, sich zu entwickeln, wieder zu Wiese oder Feldern.


Aber, genug gemeckert, heuer wurde ich von einer harmonischen Anlage überzeugt, die tolle Ideen und ansprechende Gestaltungsmöglichkeiten präsentierte. Das linke Bild wurde vom Aussichtshügel am höchsten Punkt der Ausstellung aufgenommen und zeigt den Blick über die Gartenschau Richtung Linzer Becken.
Mit traditioneller Gartendeko kann ich nicht soviel anfangen, aber die Holzkonstruktionen, die im Ansfelden gezeigt wurden, haben mir sehr gut gefallen. Rechts oben sieht man ein Bild aus dem Naturgarten.


Besonders gefreut haben mich die schmalen Präriebeetstreifen, die auf der gesamten Anlage verstreut immer wieder vorkamen. Dieses Beet mit Liatris, weißer Schafgarbe, Echinacea pallida, Stokesia leavis (nicht am Bild) und Achnatherum calamagrostis fand ich sehr gelungen.


Man zeigte auch abseits der Einjährigen-Beete, die bei Gartenschauen offenbar unvermeidlich sind, obwohl sie kaum jemand nachpflanzen kann, Mut zu ungewöhnlichen Farbkombinationen. Ich weiß aber aus Bekanntenkreisen, dass gerade diese Einjährigenbeete - ich habe sie diesmal nicht einmal fotografiert - für viele Besucher der Höhepunkt einer Gartenschau sind. Gelobt wurden in Ansfelden auch die Tulpenkombinationen im Frühjahr, leider habe ich davon keine Bilder gesehen.


Die Sitzecke befindet sich im "Bibelgarten" und wurde aus alten Weinstöcken gefertigt, das Bild rechts ist Teil eines der gezeigten Themengärten, die einige Anregungen boten. In diesem Fall wurden die Kosten mit € 18 000  beziffert, was wohl nicht nur mich überrascht hat.


Teil der Gartenschau war auch ein großer Abschnitt mit vielen Gemüsesorten und Kräutern. Letztere wurden in einem Art Hochbeet präsentiert, um die BesucherInnen zum Begreifen und Erriechen animieren - was auch funktionierte.


Verschiedene Kohlsorten wurden abwechselnd in Beete gepflanzt und hatten bei unserem Besuch vorige Woche schon beeindruckende Ausmaße erreicht. Aber auch Tomaten, Paprika, Melanzani, Bohnen in allen Größen und Ausführungen (in einem Gittertunnel, rechts zu sehen), Salate und viele andere Gemüsearten wurden so ansprechend gezeigt und machten Lust aufs Ernten oder zumindest auf die Anlage eines eigenen Gemüsegartens.


Eine weitere Holzskulptur, die mir gefallen hat. Und es gab so viele schöne Schichtsteinmauern zu sehen, dass man direkt Lust bekommt, auch welche zu bauen! In Verbindung mit trockenheitsliebenden Stauden kann das sehr schön wirken.


Beeindruckt haben mich die riesigen und leuchtend blühenden Lythrum salicaria 'Zigeunerblut', eine wundervolle Blutweiderichsorte. Sie wurde nahe des Eingangs in langen Präriestaudenstreifen zusammen mit Vernonia, Panicum und Veronicastrum verwendet, das sah sehr gelungen aus. Gelungen ist auch die gigantische Kuppel aus Schwemm (?) holz im entlegensten Teil der Gartenschau. Die hätte ich gerne mitgenommen!


Hier noch einmal die Präriestreifen mit Echinacea, Monarda, Perovskia, Panicum, Agastache und anderen.

Mir hat die Gartenschau besser gefallen als gedacht. Betonen möchte ich die angenehm zurückhaltende Verwendung von Rosen und die vielen Staudenbeeten, die wohl zum Großteil (oder gar zur Gänze?) auch erhalten bleiben werden. Erwähnen möchte ich auch noch die Namensschilder, die bei fast allen Pflanzen stecken und einem ermöglichen, hübsche Kombinationen oder Einzelpflanzen zu notieren. Wer einen Ausflug in den oberösterreichischen Zentralraum plant und sich für Pflanzen und Gärten interessiert, wird ziemlich sicher Gefallen an der Gartenschau finden. Man sollte allerdings mindestens einen halben Tag einplanen, da es doch ziemlich viel zu sehen gibt. Das Verpflegungszelt wirkt jedenfalls ausgesprochen einladend und auch die Preise waren durchwegs in Ordnung. Daher: Empfehlung!

19. Juli 2011

Das neue Staudenbeet

Ich habe dieses Jahr noch kaum Bilder von meinem neuen Beet gezeigt. Es wurde aus verschiedenen Gründen erst Mitte Mai angelegt und benötigte daher einiges an Anlaufzeit, ehe man etwas zur Entwicklung sagen konnte. In den vergangenen zwei Wochen hat es sich nun so toll entwickelt, dass ich es in einem eigenen Beitrag vorstellen möchte. Man muss bedenken, die Pflanzen befinden es erst seit etwas mehr als zwei Monaten dort!


Ich habe das Beet geplant und angelegt, weil ich einiges an großen Stauden zu verpflanzen hatte. Eine Freundin war mit ihrem Garten umgezogen und Eupatorium, Vernonia, Phloxe, Eryngium, Molinia, Sanguisorba und andere Großstauden lagerten in den Gemüsebeeten meiner Mutter. So entwickelte ich mit diesem Ausgangsmaterial eine grobe Pflanzidee, die ich um Wunschpflanzen wie weiteren Sanguisorbas, Verbena hastata, Persicaria und etlichen Stauden, die im restlichen Garten zu kurz kamen, erweitert wurde. Ich setzte es mir zum Ziel, diesmal wirklich Ton in Ton zu pflanzen.


Die Grundidee war, die Pflanzung nicht zur Mitte hin zu staffeln, sondern zur Grundstücksgrenze im Westen hin. Die Stauden sollten "arenaförmig" den Westrand abdecken und am südlichen Ende des Beets nach Osten hin abfallen, sodass eine optische Abtrennung von der Wiese dahinter erfolgen würde. Das war die Theorie. Dann plante ich die Stauden zueinander, verbunden mit viel Rosa, Lila und luftigem Rot, das mit Sanguisorba, Persicaria und vielen Verbena hastata Sämlingen, die ich zahlreich habe, ins Beet kommen sollte. Zwei Lythrum-Sämlinge und Lythrum virgatum 'Helene' bilden aufrechte Kerzen, Echinacea, Monarden und Phlox die Gegenpole dazu.


Und so sah das Ergebnis heute Abend aus. Es ist so wunderschön geworden! Eine Freundin hat mir Ableger von weißem Tabak geschenkt, der nun genau die Art von Leichtigkeit und Licht in die Pflanzung bringt, die sonst gefehlt hätte. Gut hätte auch Gaura gepasst, aber die sind mit unserem Klima nicht so glücklich. Das hellgrüne, luftige Gewächs im Hintergrund ist Helianthus salicifolius, das zwischen Eupatorium und Vernonia für einen Hingucker sorgt. Die gelben Blüten im Herbst kann ich hoffentlich verschmerzen ;-).


Zu meinen Lieblingsstauden gehören auf jeden Fall die Staudenknöterich-Sorten. Diesmal habe ich, nachdem mir der tolle 'Blackfield' aus dem Beet vom Vorjahr im Winter verstorben war, nur die erprobten Sorten 'Firetail', 'Alba' und 'Fine Pink' verwendet, dazu zwei Sorten Monarda, nämlich 'Sioux' und 'Mohawk'. Noch nicht dem Plan entsprechend ist der Wuchs von drei Molinia caerulea ssp. arundinacea 'Transparent', die trotz Gießenes (und ich habe dieses Beet, entgegen meiner sonstigen Haltung, sehr oft gegossen!) nicht in die Gänge kommen. Das wird dann erst im kommenden Jahr was.


Hier sieht man das neue Beet im Hintergrund, vorne ist das von letztem Jahr. Ich bin ganz begeistert, wie das Lythrum hinten (ein Sämling, den ich durch Zufall gefunden habe) die Form des Amaranth von vorne aufnimmt, der sich ebenfalls selbst ausgesät hat. Die Echinaceen rechts sind auch von selbst aufgetaucht, ebenso wie die Agastachen. Ich mag letztere sehr, sie sind wunderschön, aber ich habe es wieder mal übertrieben. Anhang der Bilder von letztem Jahr habe ich rekonstruiert, was sie alles verschluckt haben... ein ganzes Deschampsia und Calamintha nepeta fehlen... das habe ich von meinen üppigen Beeten, nicht alles hat Vorteile. Aber es sieht wenigstens schön aus.

Bei Fragen zu den einzelnen Stauden zögert bitte nicht! Ich weiß ja nicht, was ihr kennt und was euch interessiert.