Sämtliche Sorten von Persicaria amplexicaule, dem Kerzenknöterich, sind für mich unentbehrliche Stauden für Staudenbeete in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Sie blühen ab Juli bis zum Frost und es gibt mittlerweile zahlreiche Sorten in Schattierungen von Rot, über Rosa bis hin zu Weiß. Die Form der Kerzen variiert dabei beträchtlich; es lohnt sich, vor dem Kauf Bilder zu vergleichen (oben: 'Firetail' mit Sanguisorba, 'Fine Pink' mit Alcea cannabina, 'Album').
Knöteriche schätzen frischen, niemals ganz austrocknenden Boden, können aber mit Mulchschicht auch durchlässige und trockenere Böden ertragen. Sie bilden am Boden aufliegende Rhizome, die im Extremfall an den Spitzen erfrieren können, ansonsten sind mir keine Probleme bekannt. Auch Schnecken mögen, zumindest bei mir, keine Knöteriche.
Persicaria amplexicaulis kann ganz leicht durch Abtrennen von Rhizomteilen von der Mutterpflanze vermehrt werden, bei mir war das bisher zu jeder Jahreszeit unproblematisch, solange die Teilstücke in den ersten Wochen etwas gegossen werden. Durch diese leichte Teilbarkeit habe ich meine drei ersten Sorten, 'Firetail', 'Album' und 'Fine Pink' mittlerweile an einigen Stellen im Garten verteilt. Kombinieren lassen sie sich mit allen Rosa- und Lilatönen, die der Sommer- und Herbstgarten hergibt, besonders schön sind sie aber mit Gräsern, Phlox, Sanguisorba, Eupatorium, Verbena hastata und bonariensis, Astern, Lythrum und eventuelle auch Echinacea.
Aber es gibt noch viele weitere Knötericharten. Eine besonders schöne und beeindruckende ist Aconogonun 'Johanniswolke', eine von Juni bis in den Sommer hinein in weißen Wolken blühende, standfeste und bis zu 2m hohe Art. Sie wächst absolut horstig und ist eine gute Wahl für den Hintergrund von Beeten, besonders vor dunklen Hecken oder schattigen Gartenpartien, da sich so die Blüten gut abheben. Schön ist auch Persicaria microcephala 'Red Dragon', eine rotblättrige Knöterichart, die durch ihre Blätter schmückt. Sie kann in sehr harten Regionen zurückfrieren, hält aber meist gut aus.
Sogar der gefürchtete Neophyt Reynoutria/Fallopia japonica hat mit der Sorte 'Variegata' einen gartenwürdigen Vertreter, der sich in nicht zu feuchtem Boden sehr manierlich verhält und kaum Zuwachs hat. Seine hell gesprenkelten Blätter auf hohen Stängeln sind in Schattenbeeten eine willkommene Abwechslung, zum Beispiel in der Nähe von großblättrigen Stauden wie Rodgersia oder Astilboides tabularis. Und wer Einjährige liebt, wird mit Persicaria orientalis große Freude haben: Diese seltene Pflanze wird über 2m hoch und hat hängende, leuchtend rosa "Würstchen", die von Juli bis zum Frost an den Pflanzen erscheinen. Leider hat sie sich bei mir nicht ausgesät, ich müsste wohl Pflanzen vorziehen, da sie in meinen dichten Beeten keinen eigenen Platz finden.
Links
Wer sich weitergehend informieren möchte, hat viele Möglichkeiten:
- Sigrun von Hillside garden hat schon viel früher im Jahr einen sehens- und lesenswerten Blogbeitrag zum Knöterich verfasst
- eine wunderschöne Seite zum Thema ist persicaria.be mit Bilder und Beschreibungen zu vielen Sorten und Arten
- und der Blog Persicaria. Knöterich & Co.
- der Bund der deutschen Staudengärtner hat ein schönes Faltblatt herausgeben (PDF)
- das Grüne Medienhaus hat ebenfalls Informationen gesammelt
- auf einer Gala-Bau-Seite findet sich zudem ein interessanter Artikel zur Wucherproblematik mancher Knötericharten
- auch die GdS hat eine Themenseite, googeln lohnt sich aber, es gibt jede Menge weiterer Materialien.
Ich hoffe, dass im Zuge der Staude-des-Jahres-Aktionen einige Arten und Sorten in den Handel gelangen und sich diese dankbaren Stauden weitere Plätze in den Gärten erobern. Wer nach Bezugsquellen sucht, hat viele Möglichkeiten, besonders gute Auswahl bieten folgende zwei Gärtnereien:
- Sarastro Stauden von Christian Kreß (Ö)
- Annemarie Eskuche (D)