30. Dezember 2015

Winter ohne Schnee

Wer im Alpenvorland aufwächst und gerne Zeit im Freien verbringt, hat sich angewöhnt, jeden verfügbaren Tag mit schönem Wetter vernünftigerweise auszunützen, da es an gefühlt 250 Tagen im Jahr ohnehin zu Regen, Nebel, Schneefall oder anderen unangenehmten Wettererscheinungen kommt.

Mit dieser Prioritätensetzung fährt man normalerweise recht gut - nur heuer führte dieses Verhalten zu einer sehr ungleichen Verschiebung hin zum Outdoorbereich, das dazu führt, dass etliche Aktivitäten, die ich mir für Schlechtwetter aufgehoben habe, nun schon seit Monaten auf mich warten müssen.

Blick vom Gipfel der Kremsmauer nach Norden über die Hügel der Flyschzone ins Alpenvorland

Das schöne Wetter - verbunden mit wirklich überhaupt keinem Schnee - setzte sich nun auch über Weihnachten hinweg fort, sodass wir sogar noch unseren Hausberg, die Kremsmauer, besteigen konnten. Auf 1604 Metern Höhe wäre normalerweise schon Winter zu erwarten, nicht aber heuer - man konnte kurzärmelig und mit kurzer Hose in der Sonne sitzen. Nur in Tälern und Becken gab es Reif, in allen anderen Regionen außerhalb des Nebels konnten bis zu 10°C genossen werden.

Das innere Kremstal mit der Marktgemeinde Micheldorf

Meistens findet die umgekehrte Perspektive in dem Blog, nämlich der Blick in den Garten mit der Kremsmauer im Hintergrund; etwa hier im April 2014 mit sehr viel Schnee oder im April 2013. Damit man ahnen kann, wo ich gärtnere: Der weiße Pfeil zeigt auf unseren Garten, die Blickrichtung des Fotos ist nach Nordosten gerichtet.

Wenn man am Morgen rasch losging, reichte schon bald die sommerliche Wanderausrüstung - und das am 28. Dezember!

Auch die höheren Berge des Nordalpen tragen nur ganz wenig Schnee und auch dann nur an den nordseitigen Gipfelregionen. Auf der zur Sonne ausgerichtete Rückseite der Kremsmauer, die nicht so schön markant in die Landschaft ragt und daher verhältnismäßig einfach zu erklimmen ist, liegt keine Schnee mehr. Aber das wird sich mit Jahreswechseln hoffentlich ändern.

Blick vom Anstieg auf den Pfannstein zurück zur Gradnalm

Auch auf etwas niedrigeren Almflächen, wie hier der Gradnalm auf 1200m, schaut es eher nach Oktober als nach Winter aus. Dazu sieht man vereinzelt Löwenzahn und Schlüsselblumen blühen. Ansonsten hält sich die Vegetation bei uns aber noch zurück. Im Garten findet sich nur ein einziges Schneeglöckchen, alle anderen warten noch knapp unterm Mulch auf ihren Einsatz - wenn es also kalt wird, droht ihnen keine Gefahr.


Der große Berg in der Mitte ist der Kleine Pyhrgas, links dahinter, mit sonnenbeschienener Schneefläche der Scheiblingstein.

Nur auf über 2000m Seehöhe gibt es genug Schnee für einen winterlichen Eindruck - wie hier bei unserem Spaziergang in Spital am Pyhrn.

Im Garten konnte man daher ebenfalls noch sehr gut arbeiten - ich konnte mit Hilfe die Hecke weiter auslichten und einiges zurückschneiden und wenn es weiterhin nicht schneit, werde ich bald mit allen Schattenbereichen fertig sein.

Ich wünsche euch einen schönen Jahresausklang und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr 2016!

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6. Dezember 2015

Auf ins neue Gartenjahr!

Gärten halten sich nicht unbedingt an den Kalender und auch das Wetter sieht das mit den Jahreszeiten nicht so eng. Ich habe daher heute die ersten Gartenarbeiten für die neue Gartensaison getätigt und dort mit dem Rückschnitt begonnen, wo die meisten Frühlingsblüher zu erwarten sind. Es hat sich nämlich aus mehreren Gründen als unpraktisch erwiesen, wirklich alle Gartenteile erst im Frühling zu schneiden:

                              - man zertritt dort, wo vieles austreibt, leicht Pflanzen
                              - wenn man beim Austrieb erst mulcht, werden kleine Pflanzen verdeckt
                              - wenn man schneidet und schreddert, dann bleibt meist keine Zeit zum Jäten

Die Beete im unteren Bereich des Gartens - wenn man alles wegschneidet, sieht man den Zaun zu sehr, daher bleibt ein Teil immer stehen.

Aus diesen Gründen und weil das Wetter so schön warm war, habe ich heute damit begonnen, an ausgewählten Stellen die Hauptarbeit des Rückschnitts zu erledigen. Im Bereich der Schattenbeete habe ich dort begonnen, wo im Moment die meisten Schneeglöckchen austreiben werde - wenn man weiß, wo man suchen muss, findet man schon jede Menge Triebe, die erstmal auf den Beginn und dann aufs Ende des Winters warten.

Hier das heute bearbeitete Beet. Noch sieht der Mulch etwas unordentlich aus, aber mit Schnee und Frost wird die Fläche ganz flach - aber sie verklebt nicht, weil genug Staudenstängel im Material enthalten sind.

Für mich ist wichtig, dass der Garten nicht schon jetzt vollständig geräumt wird und dass die Erde nicht blank zurückbleibt. Ich habe daher alle kleinen und weichen Pflanzenteile geschnitten und anschließend alles gejätet, was jetzt sichtbar war; das ist vor allem Lamiastrum galeobdolon, die Goldnessel, die praktischerweise wintergrün ist.

Danach habe ich mit dem Rasenmäher "gehäckselt" - was erstaunlich gut funktioniert hat. Das so entstandene Schnittgut wurde gleich wieder auf das Beet gestreut. Bis zum Frühling kann es nun von den Bodenlebewesen zersetzt werden, die Schneeglöckchen können durch die dünne Schicht gut durchwachsen und dieser Teil des Gartens ist zumindest im Groben erledigt.

Helleborus, Epimedium, Lamium und Vinca sorgen für winterliches  Grün im Schatten.

So insgesamt sieht es trotz dem Frost noch sehr grün aus. Viele Stauden im Schatten bleiben zumindest bis Jänner noch sehr ansehnlich und einige Helleborus oder Epimedium sind auch beim finalen Rückschnitt im Februar noch völlig grün. Im Gegensatz zu den Beeten in der Sonne ist der Schatten noch richtig herzeigbar!


Der Teich wirkt jetzt im Winter, umrahmt von Gräsern, besonders schön. Die Pflanzen am Teichrand werden wir immer mit der Sense geschnitten, sobald der Teich zugefroren ist.


Voriges Wochenende, am ersten Advent, waren meine Eltern und ich wieder am Adventmarkt. Zahlreiche Marmeladen, eingelegtes Gemüse, Chutneys, Liköre, Chilisaucen und andere Köstlichkeiten wurden angeboten. Der heurige Schwerpunkt lag auf Quittenprodukten.

Wir freuen uns immer sehr über die vielen positiven Rückmeldungen - es war ein schöner Sonntag, auch wenn das Wetter unweihnachtlich war und immer noch ist :-).

Schönen Advent und geht ruhig in den Garten, wer weiß, wie lange das im Frühling dann nicht geht...