30. Januar 2017

Und was pflanzt du gern? Eine Sammlung wichtiger Gartenpflanzen

Nachdem mein in die kalten Jännerwochen geschriebener Beitrag zu den Pflanzen, die für mich einen Garten ausmachen, so große Resonanz gefunden hat, wollte ich dieses gesammelte Wissen nicht einfach so in den Kommentarspalten liegen lassen. Es hat mich nämlich wirklich gefreut, so viel Rückmeldung zu bekommen und so zahlreiche ausführliche, sorgfältig überlegte Postings. Daher möchte ich diese nun aufgreifen und zusammenfassen. Ich habe dabei natürlich nicht nur die zehn Pflanzen von der strengen Liste genommen, sondern alle, die erwähnt wurden, sowohl im Blog, als auch per Mail (ja, mich haben sogar Mails zu diesem Thema erreicht!).

Dazu habe ich ein paar Bilder gesucht, weil der Winter uns wohl noch einige Zeit beschäftigen wird und Frühlings- und Sommerbilder da hin und wieder vorkommen dürfen, obwohl ich sonst Wert darauf lege, nur aktuelle Bilder aus der Saison zu posten.

Wer darüber hinaus noch Lesestoff benötigt, könnte einen interessanten Artikel von Ina Sperl über den Garten Alst und das neue Buch 'Avantgardening. Plädoyer für gegenwärtiges Gärtnern' seines Gärtners Torsten Matschiess lesen. Jochen Wegner vom Staudengarten Groß Potrems hat es schon vorgestellt, ich selber kenne es noch nicht.

Geranium 'Orion'


 1. Storchschnabel (Geranium)

Die eindeutige Siegergattung und damit in unseren Gärten offenbar am wenigsten verzichtbar, ist der Storchschnabel: Alleine neun Nennungen erhielt die Pflanzenfamilie an sich, drei weitere konnte das Star-Geranium 'Rozanne' verbuchen und eine die trockenheitsliebende Sorte Geranium renardii. Das freut mich natürlich besonders, obwohl ich schmählicherweise in meiner eigenen Liste gar keine Geranium drin hatte. Vermutlich überzeugen Robustheit und üppiges Wachstum, Insektennutzen und einfache Pflege. Was mich bei Geranium längerfristig etwas stört, ist ihre "Ermüdung": Sie möchten alle paar Jahre aufgenommen, mit neuer Erde versorgt und nur mit den vitalsten Teilen wieder eingepflanzt werden, damit sie üppig blühen und gesund aussehen. Das schaffe ich leider nicht immer rechtzeitig.

Galanthus elwesii - noch größer und eindrucksvoller als Galanthus nivalis


 2. Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)

Eigentlich kein Wunder, mit sieben Nennungen landeten die Schneeglöckchen auf dem zweiten Platz. Vielleicht hätte das Ergebnis im Sommer anders ausgeschaut, aber jetzt warten wir alle schon so sehnsüchtig auf die kleinen Winterblüher, dass ein Garten ohne sie nur schwer vorstellbar ist. Und es ist wirklich so; fast jeder Garten, und sei er noch so klein, hat irgendwo eine kleine Ecke mit Schneeglöckchen.


Allium 'Mount Everest' und Iris sibirica


3. Sechsmal genannt wurden:
  • Astern
  • Euphorbia, Wolfsmilch
  • Iris
  • Persicaria amplexicaule, Staudenknöterich
Den dritten Platz teilen sich bereits vier Stauden - sie bilden wohl  nicht nur in meinem, sondern in sehr vielen Gärten das Grundgerüst der Gestaltung, vor allem aber sind es Pflanzen, die über sehr lange Zeit hinweg begeistern und daher eine tragende Rolle übernehmen können. Von einer lieben Blogleserin aus den USA kam zudem die Empfehlung für Aster divaricatus 'Tradescant', die ich unbedingt ausprobieren möchte! Sie kommt laut Beschreibungen mit trockenem Schatten zurecht,
was die Einsatzmöglichkeiten deutlich ausweitet und Problemstandorte mit einschließt!
Besonders viele Freunde hat auch die Gattung Iris: Die Empfehlungen reichten von der Sumpfiris nur bald im Garten erscheinenden Netzblattiris, bis hin zur Sibirischen Iris und der Steppeniris. Tatsächlich gehören diese schönen Pflanzen für mich auch ganz wesentlich zum Garten dazu - und ohne ihnen würde definitiv etwas fehlen.

Das Bienenblütenbeet mit vielen Astern im September.



4. Den Platz mit der 5-fachen Nennung
  • Helleborus, Christrose
  • Phlox, Flammenblume
Teilen sich zwei Lieblingspflanzen, die in fast jedem Garten zu finden sind. Beide erfreuen sich uneingeschränkter Beliebtheit und es gibt sie in einer erstaunlichen Vielfalt, sodass man leicht nicht nur eine davon haben möchte, sondern gleich mehrere und beide lassen sich auch noch ganz leicht aussäen, was dazu führt, dass man Horden an Sämlingen bis zur Blüte behalten muss. Solche Eigenschaften sind offenbar beliebt.


Eine namenlose rosa Helleborus-Hybride, die besonders hoch wird.



5. Folgende Stauden wurden viermal erwähnt:
  • Alchemilla, Frauenmantel
  • Cyclamen, Alpenveilchen, besondere Empfehlung C. hederifolium
  • Geophyten, diverse
  • Gräser, verschiedene
  • Hemerocallis, Taglilien
  • Heuchera, Purpurglöckchen
  • Lavendel
  • Tulpen, normale und Wildtulpen

Das Kiesbeet am Haus mit Akeleien, Wolfsmilch, Iris, Spornblume und Katzenminze.


6. Dreimal erwähnt wurden:
  • Allium, Zierlauch
  • Aquilegia vulgaris, Akelei
  • Bergenien
  • Eupatorium, Wasserdost
  • Farne, diverse
  • Hosta, Funkien
  • Lilium, dabei Lilium pardalinum, die Pantherlilie, Lilium 'Scheherazade' und Lilium leichtlinii, die Japan-Lilie
  • Narcissus, Osterglocken
  • Papaver, Mohn, dabei einmal Islandmohn
  • Salvia officinalis, Salvia nemorosa, Salbei
  • Sedum 'Herbstfreude' und Sedum telephium, Fette Henne 

Achnatherum calamagrostis, eines der dankbarsten Gräser - wenn es trocken steht!



7. Zweimal genannt wurden...
  • Anemone japonica, Herbstanemone
  • Chrysanthemum, besonders die Sorte 'Venus
  • Crocus
  • Epimedium, Elfenblumen
  • Eranthis hyemalis, Winterlinge
  • Helenium, Sonnenbraut
  • Rudbeckia 'Goldsturm'
  • Primula veris, Schlüsselblume
  • Linaria purpurea, Leinkraut
  • Digitalis, besonders auch Digitalis obscura, Fingerhut

Verschiedene Elfenblumen



8.  Jeweils einmal genannt wurden die folgenden Pflanzen. 

Einige von ihnen sind auch in meinem Garten so wichtig, dass ich denke, ohne sie würde etwas fehlen - und einige sind wunderschöne Stauden und für andere Gärten sehr prägend.
  • Achillea ptarmia, Sumpf-Schafgarbe
  • Agastache, Duftnessel
  • Alcea rosea, Stockrosen
  • Anemone ranunculoides, Gelbes Windröschen
  • Antirrhinum, Löwenmäulchen
  • Artemisia lactiflora, Beifuß
  • Arum italicum 'Marmorata', Gefleckter Aronstab
  • Brunnera, Kaukasusvergissmeinnicht
  • Carex morrowii, Japansegge
  • Centranthus ruber, Spornblume
  • Chrysopsis, Goldaster
  • Colchicum, Herbstzeitlose
  • Coreopsis, Mädchenauge
  • Corydalis cava, Hohler Lerchensporn
  • Delphinium, Rittersporn
  • Doronicum orientale, Gemswurz
  • Dryopteris erythrosora, Rotschleierfarn
  • Foeniculum vulgare 'Rubrum', Bronzefenchel
  • Fritillaria persica, Persische Kaiserkrone
  • Gaura lindheimerii, Prachtkerze
  • Hakonechloa macra, Japan-Waldgras
  • Helianthus, kleinblütige Staudensonnenblumensorten
  • Helleborus foetidus, Nieswurz
  • Hepatica nobilis, Leberblümchen
  • Hesperis, Nachtviole
  • Iberis, Schleifenblume
  • Kirengeshoma palmata, Wachsglocke
  • Lathyrus vernu, Frühlingsplatterbse
  • Leucojum vernum, Frühlingsknotenblume
  • Liatris spicata, Prachtscharte
  • Ligularia, Goldkolben
  • Lunaria rediviva, Nachtviole
  • Lupinen
  • Lychnis coronaria 'Alba' und die Art selbst, Vexiernelke
  • Lythrum salicaria, Blutweiderich
  • Myosotis, Vergissmeinnicht
  • Nepeta, Katzenminze
  • Oregano, Dost
  • Panicum virgatum, Rutenhirse
  • Penstemon, Bartfaden
  • Phlomis, Brandkraut
  • Polygonatum, Salmonssiegel
  • Polystichum acrostichoides, "Weihnachts"-Farn
  • Pontederia cordata, Hechtkraut
  • Pulmonaria, Lungenkraut
  • Rodgersia, Schaublatt
  • Rudbeckia laciniata, Fallschirm-Rudbeckia
  • Silene dioica, Rote Lichtnelke
  • Stipa, Federgras
  • Verbena bonariensis, besonders die Sorte 'Lollipop', Eisenkraut
  • Veronicastrum, Hoher Ehrenpreis

Rudbeckia missouriensis, ein trockenheitsverträglicher Sonnenhut.


9.  Und quasi als Sonderwertung...

 ...wurden auch Pflanzen aufgezählt, an die ich selber gar nicht gedacht habe: Rosen etwa gehören für vier Leserinnen und Leser, die auf meinen Beitrag geantwortet haben, unbedingt mit zum Garten dazu, außerdem kamen zweimal Hortensien vor und auch Kräuter, Beeren und Gemüse. Auf die Nützlichkeit für Insekten wird ebenfalls geachtet.
Unsere Gärten müssen also, wenn man diese Vielfalt betrachtet, zwar ziemlich verschieden sein - aber den einen oder anderen bekannten Pflanzen begegnet man wohl in allen von ihnen!

15. Januar 2017

10 Pflanzen, die mir im Garten wichtig sind

Gleich mal vorweg: Unsere Gärten sind zwar alle verschieden groß, aber zum Glück doch meist so dimensioniert, dass mehr als zehn Pflanzen in ihnen Platz finden. Wer es clever anlegt, bringt sogar jede Menge mehr von ihnen unten - entweder verschiedene oder eben die gleichen, aber in größerer Anzahl. Wieviele Pflanzen in unserem Garten wachsen, habe ich schon lange aufgegeben, in Zahlen ausdrücken zu wollen. Verschiedene Pflanzen: weit über tausend. Einzelne Exemplare? Viele, viele tausend mehr. Daher ist eine Liste mit den zehn wichtigsten Pflanzen nur eine kleine Gedankenübung, nicht mehr. Denn für mich macht den Garten gerade die Vielfalt aus, die üppige Menge und das schöne Gefühl, dass immer noch etwas Platz hat; immerhin taucht ständig etwas Neues auf (und anderes verschwindet ja auch).

Die Liste mit den zehn Pflanzen ist also keine Beschränkung, sondern der Basisbaukasten, der für mich meinen Garten ausmacht. Diese 10 Pflanzen sind es auch, die ich sofort ansiedeln würde, wenn ich anderswo einen Garten anzulegen begänne (ich habe das auch wirklich so gemacht, aber leider sind Nr. 6 und 8 sofort von einer vereinten Schar aus Rehen, Mäusen, Schnecken und Feldhasen dezimiert worden. Es klappt halt nicht immer alles, selbst wenn es eine gute Idee ist).


1. Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Ohne Schneeglöckchen wäre der Frühling nur halb so schön. Weil sie schon rund um Weihnachten Lebenszeichen von sich geben, ist jeder Besuch im Garten und ein Befühlen ihrer Knospen ein Versicherung, dass bald das Gartenjahr startet. Und wenn sie dann erst blühen! Der größte Vorteil dieser kleinen, vermehrungsfreudigen Pflänzchen ist für mich ihr Vegetationsrhythmus: Durch ihr frühes Erscheinen können sie in allen, wirklich allen Beeten noch Platz finden und dort ausgedehnt üppige Bestände einnehmen, ohne dass man auf andere Pflanzen verzichten müsste. Dadurch ergeben sich schon im Februar volle Beete, etwas, worauf ich mich immer besonders freue.


2. Leberblümchen (Hepatica nobilis)
Mit dieser kleinen, farbenfrohen Staude tut man am Gehölzrand einen Glücksgriff: Hellblaue, weiße oder rosa Blüten erscheinen ab Ende Februar, gefolgt von ledrigen, wintergrünen Blättern, die meist den ganzen Sommer über sichtbar bleiben. Dazu robust, bei zusagendem Standort sich selbst aussäend: Kurz, die hübscheste Pflanze für alle, die besondere Wildstauden lieben.


3. Christrosen (Helleborus-Hybriden)
Zu Christrosen muss man nicht viel sagen: Keine Pflanze trägt Blüten wie eine andere, dazu reichliche Aussaat und wunderschöne, strukturbildende wintergrüne Blätter nach der Blüte: Kaum eine Staude ist das ganze Jahr über schön, die Christrose schafft das problemlos!


4. Goldwolfsmilch (Euphorbia polychroma)
Richtig kombiniert ist die grüngelbe Farbe Ende April, Anfang Mai in den Beeten ein willkommener Farbtupfer. Aus den lockeren Blüten können Viridiflora-Tulpen auftauchen oder man stellt ihnen dunkles Laub, wie hier von rotblättrigem Wiesenkerbel, zur Seite. Nach der Blüte bildet die Wolfsmilch einen Blattbusch, der bis in den Winter hinein grün bleibt.


5. Mondviole (Lunaria rediviva)
Meine persönliche Lieblingspflanze ist Lunaria rediviva, die "immerlebende Mondviole", also eine ausdauernde, mehrere Jahrzehnte alt werdende Version des Silberpfennings - die so unbeschreiblich gut duftet, dass ich bisher kaum Sämlinge gejätet habe, was auch nicht die beste Idee ist - sie werden nämlich riesig! Sie wächst selbst im trockensten Schatten und bleibt auch nach der Blüte Anfang Mai ein ansehnlicher Blattbusch, zusätzlich zieren im Herbst Samen.


6. Lichtnelke (Silene dioica)
Wie die Pflanze davor eine heimische Staude, die in Wiesen öfter zu finden ist. Holt man sie per Samen ins Staudenbeet, bildet sie ausladene Büsche mit einer Vielzahl an rosa Blüten, die schon Ende April bis zu einen Meter hoch werden. Diese Menge an Blüten so früh im Jahr macht sie zu einer sehr wertvollen Staude, die sich leicht jäten und auch wieder ansiedeln lässt. Definitiv beetwürdig!


7. Salomonssiegel (Polygonatum x hybridum 'Weihenstephan')
Wer im Schatten gärtnert, wird seine Vorzüge bereits kennen: Dieser Salomonssiegel wächst straff und stabil aufrecht, trägt symmetrisch angeordnete Blätter und kleine Blüten, die an Maiglöckchen erinnern. Bis zur phänomentalen Herbstfärbung bleiben die Stängel im Hintergrund stehen, senken sich leicht über andere Stauden und geben einem Schattenbeete Tiefe und Struktur nach oben.


8. Staudenknöterich (Persicaria amplexicaulis)
Eine der am häufigsten in unserem Garten verwendeten Stauden ist der Knöterich. Er ist für Insekten interessant, blüht von Juli bis zum Frost, hat eine angenehme, aber doch imposante Größe und kann aufgrund seiner halbrunden Wuchsform perfekt zwischen Vorder- und Hintergrund eines Beetes vermitteln oder sogar selbst die schwierige Rolle an der Beetkante übernehmen. Dazu blüht er in einem herrlichen Rot, da sich leicht kombinieren lässt! Ich könnte überall einen hinpflanzen!


9. Wasserdost (Eupatorium purpureum)
Ähnlich geht es mir mit dem Wasserdost. Aufgrund seiner Größe ist es aber nur bedingt empfehlenswert, ihn überall zu verwenden, wo man ihn gern hätte, denn zwei Meter Höhe schafft er locker und auf jedem Standort. Dafür nährt er Bienen, schaut den ganzen Winter über schön aus und dominiert von Juli bis zum Rückschnitt eine Rabatte. Zusammen mit Gräsern, Phlox und Knöterich genug, um ein Beet zu füllen!


10. Astern (wenn ein genauere Einschränkung, dann Aster novae-angliae)
Tja, was wäre der Herbst ohne Astern! Ihre vielen Sorten begeistern die Insekten und mich, es gibt kleine und mittelgroße Arten, meine Begeisterung gehört aber den riesigen, eigenartig duftenden Raublattastern, die überbordend blühen und Beete in kitschiges Bunt tauchen!

So, und nun am Ende schaffe ich es nicht ohne einer inoffiziellen Reihung Nennung einiger weiterer Favoriten: Kein Garten ohne Gräser, Farne, Storchschnäbel (!), Cyclamen, Mohn, Iris und Katzenminzen, Salbei, Hesperis und Bronzefenchel. Und Lathyrus vernus, Corydalis cava und Tulpen! Es ist ein Glück, dass ich mich nie auf nur 10 Pflanzen festlegen muss!

Nachdem ich mir nun den Kopf zerbrochen und die Liste mehrfach geändert habe, interessiert mich natürlich nun eure Auswahl: Was sind eure Lieblingspflanzen für den Garten, ohne welchen würdet ihr nie einen Garten anlegen?

1. Januar 2017

Rückblick und Vorschau - ein neues Gartenjahr beginnt

Ein paar frostige Eindrücke aus den vergangen Wochen,
in denen es fast jeden Morgen Frost gegeben hat:
Geranium sanguineum, Leucanthemella serotina, Dryopteris
filix-mas, mir unbekannter Doldenblütler, Digitalis
ferruginea, Perovskia atriplicifolia, Dryopteros filix-mas,
Salvia officinalis und die Blätter von Globularia
nudicaule im Kiesgarten.

(zusammengebaut mit dem Collageprogramm von Instagram)
Im Vergleich zu den Vorjahren eher kalt ging das letzte Gartenjahr zuende. Wer wollte, konnte problemlos bis weit in den Winter hinein draußen aktiv sein, denn wie schon öfter fiel hier im Dezember kein Schnee. Die kalten Nachttemperaturen haben die Vegetation aber stark gebremst, sodass man nur bei genauem Hinschauen und Kenntnis der Stellen schon Wachstum bemerken kann. Und auch wenn die Schneeglöckchen wie immer schon warten  - sie sind so tief in Boden und Mulch verborgen, dass ihnen die kommende Kälte nichts anhaben wird, selbst wenn es nicht so viel schneien sollte (aber noch sieht es so aus, als ob man sich da keine Sorgen machen müsste).

Wie ist euer Gartenjahr verlaufen? Hier bot ein sehr früher und langer Frühling beste Gartenbedingungen, die Frühlingsblüher waren schon im Februar allesamt in Blüte und im März war es grün und üppig wie normalerweise erst im April. Danach wurde es wieder kühl und eine unangenehm kalte Periode in den letzten Apriltagen versetzte die früh ausgetriebenen Schattenstauden und mich in unnötigen Stress.

Danach war es lange feucht und kühl, was in der Erinnerung ein eher trübes, kaltes Frühjahr entstehen ließ und auch der Sommer ist in der kollektiven Meinung nicht gerade sonnig ausgefallen, dabei war er ungewöhnlich warm, wenngleich ohne imposanter Hitzewellen wie im Sommer 2015, aber wer Tomaten und Chilis gezogen hat, wird heuer Rekordernten verzeichnet haben: Die warmen Nachttemperaturen und nur wenige kühle Tage Mitte Juli und einmal Mitte August machten das möglich.

Voriges Jahr war es schon Anfang Februar soweit - ob
es heuer auch in fünf Wochen schon so aussieht? Man kann
es sich kaum vorstellen! 

(zusammengebaut mit dem Collageprogramm von Instagram)

Der Herbst präsentierte sich sonnig und warm, mit langen Schönwetterphasen von September bis Oktober - und ab Mitte November dann mit ersten Nachtfrösten und sehr kalten, aber eben schneelosen Wochen bis zum Jahreswechsel. Für die Pflanzen war das Wetter bis auf den kalten Ausrutscher im Frühling ein gutes, besonders der Sommer bot beste Wachs- und Wuchertemperaturen, was leider auch der Vermehrung der Schnecken zuträglich war.

Unsere Arbeiten im Garten gestalteten sich heuer weniger offensichtlich wie im vergangenen Sommer, als Glashaus und Schotterbeet den Garten wochenlang in eine Baustellen verwandelt hatten. Dafür war heuer Zeit für Pflegemaßnahmen: In einigen Beeten habe ich Bereiche völlig neu gestaltet oder neu gepflanzt, sehr intensiv gejätet (diese Winde und dieser Giersch!) und dann natürlich das Kiesbeet bewundert, was auch durch die vielen Fotos davon hier am Blog deutlich wurde.

Schon im März war es 2016 im Garten flächendeckend grün.
Dentaria glanduligera, Helleborus, Epimedium, Euphorbia
dulcis 'Chamäleon', Helleborusblütensammlung, Anemone
blanda, Pachyphragma macrophylla, Schattenbeete und
Isopyron thalictroides.

Für das kommende Jahr gibt es natürlich auch schon wieder Pläne. Noch im Spätherbst haben wir ein schon altes und sehr verwachsendes Beet gerodet und freigejätet, um Platz für eine große Wildbienen-Nisthilfe zu haben. Diese entsteht gerade und wird natürlich um eine naturfreundliche, auch fürs uns Menschen schöne Bepflanzung ergänzt werden. Darüber hinaus wir der Kompostplatz etwas strukturierter angelegt und das eine oder andere Beet sollte noch von Giersch befreit werden. Sobald es in den nächsten Wochen möglich sein wird, steht der Rückschnitt jener Beete an, die dicht mit Frühblühern bewachsen sind - damit sie später nicht zertreten werden.

Und dann erscheinen im Frühling noch zwei neue Gartenbücher von mir - ich werde sie hier vorstellen, sobald es soweit ist und freue mich selber schon sehr darauf!


Ich wünsche euch ein gutes neues Jahr, viele neue Ideen, Platz und Zeit, sie umzusetzen und vor allem auch genug Momente, um zu genießen, was ohnehin schon schön gelungen ist. Davon gibt es in jedem Garten nämlich eine ganze Menge, aber ich grabe auch lieber um, als mit etwas vollends zufrieden zu sein :-)