Im Mai entwickelt sich der Garten immer besonders rasch. Wo noch am Beginn des Monats viele Plätze freiwaren, ist jetzt kein Boden mehr zwischen den Stauden zu sehen. Da unser gesamter Garten dicht bepflanzt ist, freue ich mich jedes Mal auf die Zeit, wo aus den einzelnen Pflanzen verschmolzene Gruppen werden und der Garten mehr und mehr einer Wiese ähnelt.
Besonders rasch ist das im abgemagerten Trockenbeet passiert, wo sich zahlreiche Pflanzen ausgesät haben und so immer mehr ein natürliches Pflanzengefüge entsteht. Als sehr erfolgreich hat sich hier der Einsatz von Dianthus carthusianorum, Campanula patula, Papaver atlanticum, Linaria genistifolia und Digitalis lanata erwiesen, die sich im mageren Substrat offenbar wohlfühlen und üppig vermehren. Ich habe im Frühling nur rund um schwächere Pflanzen ein wenig gejätet. Wenn man lediglich robuste, konkurrenzfähige Stauden verwendet, würde dieser Arbeitsschritt nicht nötig sein - ich habe aber auch ein paar mickrigere Kollegen im Beet, sodass ich doch hin und wieder rettend eingreifen muss.
In den höheren Staudenbeeten kommt es im Juni immer zu einer kurzen Blühpause, die ich noch immer nicht ganz schließen konnte. Eigentlich hätte ich Allium und Hesperis für geeignete Kandidaten gehalten, aber heuer sind sie aufgrund der Hitze so früh auf- und so rasch verblüht, dass es nun doch wieder nichts gibt. Bis zu den ersten Glockenblumen ist also etwas Flaute in den Beeten, weshalb das Magerbeet einen willkommenen Blickfang darstellt.
Anthriscus sylvestris 'Ravenswing', Polemonium caeruleum, Silene dioica, Hesperis matronalis und Euphorbia polychroma (vorne) sowie Euphorbia palustris (hinten) sind eine ansprechende Kombination für Anfang/Mitte Mai. Jetzt ist werden an dieser Stelle Penstemon digitalis übernehmen, ehe dann Hemerocallis, Campanula und Knautia anschließen.
Diese Art von Gestaltung kommt in unserem Garten häufig vor: Unkraut wird wirksam unterdrückt, Eingriffe beschränken sich auf den Rückschnitt sehr voluminöser, instabiler Pflanzen - und Stauden, die nach Rückschnitt noch einmal blühen, wie Campanula lactiflora, Nepeta oder Geranium.
Das Magerbeet ist einer Wiese nachempfunden und wird diesem Gestaltungsziel immer mehr gerecht. Längerfristig werden einige schwächere Arten verschwinden und hoffentlich ein Gleichgewicht entstehen, innerhalb dessen bewährte Arten je nach Witterung und Jahr unterschiedlich stark vertreten sind. Da meine Fläche aber eine eher kleine ist, kann ich leicht eingreifen und etwas lenken. Bei großen Flächen empfiehlt sich mehr Gelassenheit und vor allem auch das Akzeptieren der Tatsache, dass manches auch nicht klappt - weshalb auch immer.
Penstemon barbatus kommt im Magerbeet gut klar und sät sich sogar aus. Die Einzelpflanzen selber werden auch nicht sehr alt, sodass man diese Verjüngung des Bestands auf jeden Fall zulassen sollte.
Eine großartige Staude ist Lindelofia longiflora, die aus den waldigen Gebirgen des Himalayas stammt und von mir aus Versehen ins Kiesbeet gepflanzt wurde - wo sie sich herrlich entwickelt und mit blitzblauen Blüten begeistert; und nicht nur mich, auch den Hummeln und Bienen geht es so.
Ebenfalls schön Blau blüht Baptisia australis, eine recht langsamwüchsige und am Beginn ihrer Entwicklung wenig konkurrenzstarke Staude, von denen ich schon mehrere Exemplare in meinem Garten verloren hatte. Drei kleine Töpfe, 2016 ins Kiesbeet gepflanzt, haben nach einem Jahr Pause eine üppige Entwicklung hingelegt und mit mehreren Blütenständen geblüht. Sie brauchen wohl als Jungpflanzen viel Platz und Zeit, bis sie sich behaupten können.
Ich habe sie mit Erodium, Nepeta, Linum, Knautia und Athamatha kombiniert und mag diese Ecke des Kiesbeets seither ganz besonders.
Und weil es sich irgendwie seltsam anfühlt, einen ganzen Frühling lang kein neues Beet anzulegen, habe ich nahe der Bienenstöcke ein Stück ungenutzte Wiese umgegraben, einen alten Erdhaufen, der dort lagerte, verteilt und lege nun ein umfangreiches Eidechsenversteck an - inklusive Sand für Eiablage, ausgesuchte Pflanzen für Wildbienen und eines noch in Planung befindlichen Lehmwalls, der vielleicht für Wildbienen attraktiv sein könnte.
Mal schauen, wie sich das Beet entwickelt, noch sieht es nicht so spannend aus.
28. Mai 2018
8. Mai 2018
Ein sonniger Morgen Anfang Mai
Da die Sonne mittlerweile so hoch steht, ist es schwierig geworden, tagsüber gute Bilder zu machen. Wer seinen Garten besonders stimmungsvoll fotografieren möchte, muss das nun am Abend oder am frühen Morgen tun. Mir ist die zweite Option lieber, da die Pflanzen noch ganz frisch aussehen und Tau zusätzlich für schöne Motive sorgt. Und da es ja nun schon seit Wochen ständig schönes Wetter gibt, kann man einen Fotomorgen im Garten recht gut planen.
Und das lohnt sich, denn nun kommt Farbe in den Garten und die Beete verändern sich von Tag zu Tag. In den Beeten mit den hohen Sommerstauden, die alle erst Laub schieben (Phlox, Eupatorium, Gräser,...), darf sich die Rote Lichtnelke, Silene dioica, zahlreich ausbreiten, im ersten Bild im Hintergrund zu sehen. Und im Vordergrund eine neue Pflanze, die sich im Kiesbeet munter ausbreitet und auch schon vorsichtig gejätet werden muss: die Karthäusernelke.
Und das lohnt sich, denn nun kommt Farbe in den Garten und die Beete verändern sich von Tag zu Tag. In den Beeten mit den hohen Sommerstauden, die alle erst Laub schieben (Phlox, Eupatorium, Gräser,...), darf sich die Rote Lichtnelke, Silene dioica, zahlreich ausbreiten, im ersten Bild im Hintergrund zu sehen. Und im Vordergrund eine neue Pflanze, die sich im Kiesbeet munter ausbreitet und auch schon vorsichtig gejätet werden muss: die Karthäusernelke.
Das abgemagerte Schotterbeet mit Dianthus carthusianorum, Allium schoenoprasum 'Forescate' und vereinzelten Papaver atlanticum, der etwa eigenwillig orange blüht und daher die Harmonie etwas stört. |
Ansonsten gibts in den Schattenbeeten gerade einen Schichtwechsel: Vieles zieht ein, einiges übernimmt nun, wie etwa die Salomonssiegel, etliche Farne und Akeleien. |
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