Panicum virgatum 'Northwind' mit Begleitern |
Zu diesen Stauden gehört ganz sicher Panicum virgatum, ein in allen Belangen empfehlenswertes Gras, das in verschiedenen Sorten angeboten wird. Am beliebtesten sind graubereifte Sorten wie 'Heavy Metal' oder das riesige 'Cloud Nine', aber es gibt auch rot färbende wie 'Hänse Herms' oder 'Rotstrahlbusch'. Mir gefällt besonders 'Northwind', das sich gelb färbt, sobald die Nächte kühler werden. Mit dieser Färbung bringt es Beete zum Leuchten und bietet Kontrast zu bereits braunen Nachbarpflanzen wie Knöterich.
Aus der Entfernung fügen sich die aufrechten, gelben Halme gut in Beete ein und sie leuchten mehr hervor, als das rote Sorten tun würden. Die Farbe wird von den mittlerweile drei Meter hohen Helianthus salicifolius und dem Laub der Phloxpflanzen aufgenommen. Im Vordergrund würde sich gut Amsonia hubrichtii machen, die im Herbst leuchtend gelb verfärbt. Vielleicht bringe ich sie dort noch irgendwo unter!
Aster, Agastachen, Knöterich und Beifuß / Korkenzieherweide und Miscanthus |
Aufrechte Kerzen im Kontrast zu Wolken, Dolden und horizontalen Wuchs machen ein Beet spannend. Im Herbst ist dieser Effekt leicht durch Gräser oder Verblühtes zu erreichen. Alleine würden diese Pflanzen langweilig wirken, in Kombination mit anderen ergeben sich schöne Ausschnitte.
Hier sieht man das selbe Kombinationsprinzip: Aufrechtes (Samenstände von Actae/Silberkerze, Ähren von Pfeifengras, Molinia 'Transparent', Blüten von Helianthus salicifolius) trifft auf Dolden (Wasserdost) und quer Schwebendes (Samenstände von Monarda, Blüten von Leucanthemella) und ärgerlicherweise Hopfen, der dort von selbst aufgetaucht ist und den ich eigentlich dringend entfernen sollte, damit er nicht mein Beet verschluckt.
Aster laevis 'Arcturus' mit Calamagrostis spec. Korea / no-name Aster vor Eupatorium |
In beiden Beispielen bildet das vom Frost schon welke Laub des Wasserdosts den Hintergrund für Astern. Helle Blüten vor dunklem Laub, diese Zusammenstellung ist im Herbst besonders leicht umzusetzen, da etliche Großstauden bei Frost mit augenblicklichem Welken reagieren, ihre Blätter jedoch noch länger behalten. Persicaria amplexicaule, der Staudenknöterich, verhält sich da ganz ähnlich. Statt sich über diese dunklen Gestalten zu ärgern oder sie abzuschneiden, sollte man sie in die herbstliche Farbpalette aufnehmen und ihnen Partner zur Seite pflanzen, die das Dunkel für sich nutzen können. Weiße oder lila Astern sind unkompliziert und eignen sich daher besonders gut.
Phlomis tuberosa / Aster tataricus / Vernonia crinita |
Tanacetum vulgare / Panicum und Althae cannabina / Actae (Cimicifuga) und Eupatorium |
So wie man im Frühling den Blick auf kleine Austriebe und einzelne Knospen lenkt, so lohnt es sich, jetzt im Herbst einzelne Stängel genauer zu betrachten. Viele Stauden haben sehr haltbare Blüten- oder Samenstände, die sich erst im Laufe der nun folgenden unwirtlichen Wochen auflösen werden. Manche sind so stabil, dass sie bis zum Frühling hinein aushalten; dazu gehört der Samenstand von Phlomis, dem Brandkraut, aber auch manche Gräser halten sehr lange durch.
Unser Schwimmteich wird jedes Jahr im Herbst für wenige Wochen zugedeckt, damit nicht zu viel Laub hineingeweht wird. Diese Arbeit hat sich bisher bewährt; wir mussten den Teich seit 2003 kein einziges Mal ablassen oder aussaugen, da die Pflanzen und Tiere im Teich die übers Jahr anfallenden Nährstoffe gut verwerten. Man könnte auch das Laub hineinfallen lassen, aber damit steigt die Gefahr, dass zu viele Nährstoffe eingetragen werden oder, allerdings nur auf lange Frist, der Teich immer flacher wird und verlandet. Das kann bei kleineren Teichen natürlich schneller gefährlich werden als bei einem Schwimmteich. Wir bemühen uns, das hässliche Netz nur so lange zu lassen, bis das meiste Laub gefallen ist. Danach wird gleich wieder entfernt.
Die Schattenbereiche des Gartens werden von mir den Sommer über vernachlässigt. Dementsprechend leer sind sie nun; das meiste ist schon eingezogen oder verwelkt, die Hostas sind von Schnecken aufgefressen und auch sonst ist dort nicht so wahnsinnig viel los. Diese Gartenbereiche sind eindeutig die Helden des Frühjahrs.
Daher war ich umso überraschter, dass sich - ganz ungeplant - doch auch tolle Kombinationen ergeben. Der Kontrast zwischen der gelb gefärbten Buche und den rotblättrigen Zierkirschen und der Bluthasel wäre ja alleine schon beeindruckend, aber die Farben werden im Vordergrund von gelben Solidago 'Fireworks' und Hosta 'Heideturm' sowie von rotem Purpurglöckchen und dem verwelkten Knöterich aufgenommen. Hätte ich mir das überlegt, dann würde es sicher nie zusammenpassen ;-).
Als Abschluss noch ein kleines Panorama von den Schattenbeeten hinaus auf die Beetbucht, wo die eben gezeigte Kombination die Blicke auf sich zieht. Rundherum ist eher nur Gestrüpp. Ich denke, das solltet ihr ruhig auch mal sehen. Diese Flächen sind übrigens die, die im Frühling so herrlich üppig mit Frühlingblühern und vor allem Lerchensporn übersät sind, Bilder gibt es hier (es dauert auch nur mehr fünfeinhalb Monate bis zu neuen Fotos :-)).