28. September 2013

Frühherbst ohne Sonne...

... ist nicht gerade das beste Licht und daher auch nicht wirklich geeignet, einen Garten in solchem erstrahlen zu lassen. Aber es ist ehrliches Licht, denn wenn es keine leuchtenden Gräser und taufunkelnde Blüten gibt, sondern durchschnittliches, septemberliches Welken, fällt der Blick auf andere Dinge als sonst und es fällt einiges auf, worüber man sonst hinwegblickt.


Die Silberkerzen haben die sommerliche Trockenheit völlig ungerührt weggesteckt. Sie haben weder sich weder in Größe noch Blütenmenge beeinflussen lassen und bilden einen Lichtblick im schon im Welken begriffenen Umfeld.


In diesem Beet hat es einige Astern böse erwischt. Eigentlich sollte es nun bunter sein, aber die Trockenheit hat meinem Herbstkonzept einen Strich durch die Rechnung gemacht und Aster lateriflorus 'Lady in Black' vollständig vertrocknen lassen.


Unermüdlich blüht dagegen Kalimeris incisa 'Madiva' - diese zur manchmal "Sommerastern" genannten Gattung Kalimeris gehörende Art ist robust, trockenheitsverträglich und zeigt seit nun vollen drei Monaten ihre beinahe weißen  Asternblüten. Daneben ist ein heuer etwas niedrig geratenes Pennisetum var. alopecuroides zu sehen. Rechts um das Eck des Beets herum schließt eine Irispflanzung an, die ich im Moment neu pflanze, da zwischen den Iris viel zu viele andere Stauden aufgetaucht sind (naja... da gehören zwei dazu. Mir gefiel der Gedanke an Lychnis coronaria in Massen... den Iris nicht....).

Am rechten Bild auch eine Trockenheits-Opfer-Pflanzung: Auch hier fehlen Astern oder sind viel kleiner als sonst. Durchgehalten hat der rote Knöterich (unkaputtbar!) und Anaphalis triplinervis, eine sehr empfehlenswerte Stauden, wenn man silbernes Laub möchte.


Diese Kombi ist wahrscheinlich Geschmackssache... ich stehe drauf: Salvia 'Amber', an sich schon etwas morbide, zusammen mit rotblättrigem Holunder Sambucus nigra 'Black Lace', Persicaria amplexicaule 'Fine Pink' und Artemisia abrotanum. Herrlich!


Hier im Kontext der Pflanzung. Es wäre vermutlich mehr dem Mainstream entsprechend, wenn hier einige farbige Akzente aufscheinen würden, aber diese habe ich hier bewusst weggelassen; es ist mein Vor-Herbst-Beet und wartet schon im September mit Novemberfarben auf - unterbrochen nur von einigen weißen Blüten, die heuer aber sehr spärlich ausfallen... Leucanthemellas stehen nicht auf heiße Sommer :-(.
Heuer habe ich jedoch viele Bilder von wunderschönen Pflanzenkombis mit rotblättrigen, ungefüllten, weißblühenden Dahlien (Dahlie 'Bishop of Dover') gesehen. Vielleicht probiere ich das kommendes Jahr an dieser Stelle aus!


Weite Teile der Herbstbeete sind leider im Moment blütenlos... ich werde einige mit weiteren Knöterichen ausstatten. Und auf feuchtere Asternsommer hoffen :-). Meine Vermutlich-Grusel-Kombi aus rosa Knöterich und gelbgrüner Goldrute lässt noch auf sich warten. Mittlerweile mag ich sie sogar schon ein wenig, da das verfärbende Schilf im Hintergrund den notwendigen Rahmen schafft.


Wenn man genau schaut, treffen Gelb und Rosa im Herbst an allen Ecken aneinander. Kein Grund also, es nicht auch absichtlich zu probieren.


Nachdem jahrelang irgendein oller Falter (es ist ein Nachtfalter, nicht sonderlich besonders) meine vielen Salmonssiegel niedernagt, hat es heuer mal einer geschafft und sogar Beeren gebildet. Wunderschön eigentlich, aber man eben genau hinschauen.


Unterschätzt ist sicher ein weiterer Knöterich: Persicaria virginana (oder manchmal auch filiformis oder sogar virginiana var. filiformis) 'Painter's Palette', der im Herbst immer mehr zu leuchten beginnt und nicht nnur stark getupfte und sehr hell panaschierte Blätter trägt, sondern auch rote Stängel. Sieht klasse aus!

Meinen dritten Bloggeburtstag habe ich übrigens verpasst. Muss irgendwann letzte Woche gewesen sein.

15. September 2013

Endlich wieder weiches Licht

So sehr ich den Sommer mag, so sehr freue ich mich dann im Spätsommer wieder auf den Herbst. Erstens kann man um diese Zeit im Garten endlich wieder umgestalten und Stauden umsetzen, zweitens ist es nun am üppigsten und drittens ist das Sonnenlicht aktuell wieder so tiefstehend, dass es eine Freude ist, Bilder zu machen. Ganz im Gegensatz zu Hochsommer, wo man sehr früh aufstehen muss, um passables Licht zu haben. Dazu kam diesen Sommer sehr trockene Luft, sodass es nur selten getaut hat.


Das alles ist vorbei und nun gibt es wieder sanfte Farben. Links die Blüte von Hosta 'Violetta', die man definitiv auch nur wegen ihrer Blüten pflanzen könnte (das Laub ist glänzend grün). Weiße Lobelien sind robust und säen sich in Maßen selbst aus. Eine Kombination, von der ich noch nicht weiß, ob sie mutig oder hässlich ist: Rosa Knöterich mit Solidago 'Fireworks', einer zarten Goldrute.


Sobald die Sonne höher steigt, werden die Kontraste noch etwas härter. Bald wird auch das vorbeisein (Phlox 'Little Sarah' mit Molinia 'Transparent', Sanguisorba-Sämlinge, Kalimeris incisa 'Madiva')


Ein wunderschönes Gras ist dieses blaubereifte Calamagrostis aus Korea, das ich bei Sarastro bekommen habe. Im Gegensatz zum bekannten Diamantgras hat es ein kernigeres, gröberes Aussehen und breitere Blätter, die elegant überhängen. Die Eigenschaft, Tautropfen in der Blüte zu tragen und dadurch silbern zu wirken hat es zum Glück ebenfalls.


Am Abend leuchten die Beete noch einmal auf. Salvia 'Amber' der heuer im nassen Juni hochgewachsen und hernach umgekippt ist, entschädigt nun für sein schlabbriges Aussehen.

Kommende Woche gibt es bei Hofer/Aldi Süd Blumenzwiebel. Vermutlich sollte ich selbst keine mehr kaufen... einige hundert warten schon darauf, verbuddelt zu werden ;-)

8. September 2013

Apulien, Molise und Abruzzen - Von und mit Menschenhand (2/3... oder 4)

Bevor ich endlich zu den botanischen Eindrücken aus Süditalien komme - ein paar Pflanzen harren noch ihrer Bestimmung- , zeige ich euch noch ein paar Eindrücke, die weder Landschaften noch Pflanzen abbilden, sondern Städte, Bauwerke und die Menschen, die in diesen Umgebungen leben.

Aus diesem Grund ein sehr minimalistischer Beitrag, der einfach nur zeigen möchte, wie schön es dort ist.







Apulien / Gargano, Vieste - einmal am frühen Morgen, einmal am späten Abend





Apulien / Gargano, Monte Sant'Angelo- irgendwo im Süden der Stadt, eine Kirche



Apulien / Gargano, nahe Rignano Garganico- Blick auf die Hartweizen- und Tomatenfelder




Apulien / Gargano, nahe Tomaiuolo- alte Unterstände von Hirten und verfallene Weidebegrenzungen


Apulien / Le Murge, nahe Minervino Murge - Blick aus einem alten Steinunterstand (gebaut von Hirten) auf ein verlassenes Haus und ein Windrad (spooky!)



Apulien / Le Murge, Castel del Monte - achteckiges Schloss, das sich Stauferkaiser Friedrich II erbauen ließ - sehr beeindruckend




Abruzzen / Chieti, nahe Fonticelle - die Ausgrabungsstätte Iuvanum, zur Römerzeit ein großer Ort mitten in den Bergen




Abruzzen / Chieti, nahe Fara san Martino - Fahrt mit einem eigenartigen Lift zu einer Tropfsteinhöhle



Abruzzen / Chieti, nahe Fara san Martino - alte Abtei in einer Schlucht


Molise / Campobasso, nahe Guglionesi - verlassenes Haus