In den hiesigen Augebieten wachsen - nicht überall, aber doch noch verbreitet - um diese Jahreszeit Frühlingsknotenblumen. Sie sind hier in der Bevölkerung als "Schneeglöckchen" bekannt, wohingegen Galanthus als "echte Schneeglöckchen" bezeichnet werden - und stets als besonderer, weil seltener und weniger wüchsig empfunden werden.
Leucojum vernum bedeckten in unserem Tal früher die Böden aller Auwälder, feuchten Hänge und Streuobstwiesen. Mit der Entwässerung dieser Feuchtwiesen, dem exzessiven Ackern und Düngen, sowie der immer häufigeren und früheren Mahd der Wiesen wurden diese schönen Vorfrühlingsblüher weitgehend verdrängt. Am Rande alter Gärten - wo sie schon immer gerne gehalten wurden - entlang von Hecken, Obstwiesen und eben in den unberührten Bereichen der Au findet man sie da und dort noch immer in großer Zahl.
Erstaunlich ist dabei ihr variantenreiches Auftreten: Exemplare mit gelben Punkten, mit grünen Punkten, mit mehreren Blüten an den Stängeln, mit breitem Laub und schmalen Blüten oder sogar gefüllt wirkende Pflanzen sind zu finden.
Sie schätzen feuchten bis nassen Boden, der zumindest im Frühling nicht zu trocken sein sollte und nahrhafte Böden. In trockenen Lagen halten sie lange durch, werden aber nie so üppig. Sie stehen unter Naturschutz, weshalb man sie zur Ansiedlung besser von Gartenfreunden beziehen sollte oder jemanden mit reichem Vorkommen um Ableger bittet. Die Zwiebeln, die man im Herbst oft bekommt, gehören die Leucojum aestivum, einer anderen Art, die später im Jahr blüht.
Diese lose Serie soll Pflanzen der Region zur jeweiligen Blütenzeit mit Bildern von ihren Naturstandorten zeigen.