24. Oktober 2016

Herbstfärbung und späte Blüten

Nur weil es Herbst ist, muss es im Garten noch lange nicht langweilig sein. Einige Stauden sind gerade jetzt erst in Blüte gegangen, andere begeistern mit ungewöhnlicher Herbstfärbung oder interessanten Überresten. Wie im Frühling muss man nun etwas genauer hinschauen: Dann entdeckt man täglich etwas Neues.

Rabdosia effusa, auch unter Isodon effusus im Handel, ist eine unkomplizierte Staude für den Halbschatten, die nach spätem Austrieb den ganzen Sommer auf die spätherbstliche Blüte hinarbeitet. Man sollte sie daher so pflanzen, dass man auch wirklich in den Genuss dieser hübschen, flirrend-winzigen, blauen Blütchen kommt.

Im Bienen-Stauden-Beet sind noch immer viele Blüten zu finden. Mich begeistert vor allem die hellrosa Chrysantheme 'Hebe', die es geschafft hat, mich für Chrysanthemen im Allgemeinen zu interessieren - was es da vielleicht schöne Sorten gibt! Und bei weitem nicht alle sind bommelig-voll, es gibt einige, die wie aus der Jahreszeit gefallene Margeriten leuchten und in vielen Beeten gute Figur machen würden. Was auch noch schön anzusehen ist, sind die Staudenknöterich-Sorten, hier der rote 'J.S. Caliente' und der weiße 'Fat White' - und mein weißer Borretsch!

Im alten Kiesbeet am Haus verwischen jetzt verdorrte Gräser, gilbende Euphorbien, weiße Wucherastern und Samenstände von Cephalaria gigantea zu einem schönen Herbstensemble. Ich mag diese erdigen Farben, die glitzernden Reste der Gräserblüten und das dunkle Braun von Spodiopogon sibiricus, einem robusten Gras - aber ich muss schnell sein, weil Mama meist um diese Zeit im Jahr alles wegschneidet, was "nicht mehr schön ist" ;-).

Die Wildrosen tragen viele kleine Hagebutten, die den Winter über leuchten.

Im Schatten erscheinen nun nach und nach die Frühlingscyclamen - jedes Jahr sind neue Sämlinge dabei, die wieder ganz anders aussehen als die Mutterpflanzen.

Im Beet unterm Apfelbaum kehrt nun langsam Ruhe ein. Die Boehmeria- und Polygonatum-Gruppen haben dieses Jahr als erste eingefärbt.

Gegenüber schaut es noch geordnet aus. Die silbernen Samenstände der Mondviole leuchten im Abendlicht, davor sorgt ein schon altes Exemplar des grünen Japanwaldgrases für Ruhe im Bild. Rechts blüht eine Rudbeckia triloba seit Wochen unermüdlich. Sie hat sich dort ausgesät und ich hätte nicht gedacht, dass sie sich im Schatten so gut entwickelt.

Am Teich blüht nun Chinaschilf, Hosta 'Sum and Substance' ist schon in den Herbst gegangen und am Staudenknöterich leuchtet die zweite Generation Blüten, die jedes Jahr von der Mitte her erscheint, sobald es im Herbst kühler wird.

Wer spät im Jahr noch farbige Beete haben möchte, muss Rudbeckia triloba mit Astern und späten Goldruten, wie etwa 'Fireworks' kombinieren - so bleibt es bunt bis zum Frost.

4 Kommentare:

  1. Sehr schön! Bei Dir entdecke ich immer wieder Stauden, von denen ich noch nie gehört habe!!! Ich bin immer wieder gerne hier!
    Viele Grüße von
    Margit

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  2. Bei Dir kann ich mir so manche Anregungen holen.....wollte im nächsten Jahr meine Obstbäume auch unterpflanzen.

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  3. Hach, dein Garten schaut noch so wunderbar aus jetzt im Herbst. Ich habe dieses Jahr Staudenteilung betrieben und vieles dann auch gleich abgeschnitten, was ich sonst nie mache - von daher ist bei mir nun Einöde pur. So gehe ich jetzt in den Blogs spazieren und schaue andere schöne Gärten an, wie bei Dir. Hat sich in jedem Fall gelohnt. LG Marion

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  4. Ich bin immer wieder überrascht wie schön so ein Garten im Herbst doch sein kann.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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