22. September 2011

Vier Monate später... mein Staudenbeet

Wie euch vielleicht schon aufgefallen ist, zeige ich im Frühling immer nur die Schattenbeete, ehe der Fokus dann mit Fortschreiten des Jahres immer mehr in Richtung sonnige Staudenbeete geht. Das liegt daran, dass bei meiner Pflanzenverwendung der Blühhöhepunkt eindeutig im Spätsommer liegt - denn sicher ist es im Frühsommer auch schön, aber am üppigsten und buntesten blühen jene Stauden, deren Zeit ganz spät im Jahr erst kommt.


Herrlich sieht man das an meinem diesjährigen Projekt, einem etwa 50m² großen Staudenbeet in sonniger Lage. Ich habe es Mitte Mai bepflanzt und Mitte Juli habe ich es schon einmal vorgestellt. Seitdem hat es sich noch um einiges weiterentwickelt. Am Bild oben seht ihr die Leucanthemellas, die ich letztens schon gebloggt habe; sie begeistern mich so sehr. Begleitet werden sie von alten Bekannten aus dem Beet: Eupatorium purpureum, Sanguisorba in Sorten, Phlox, dunkelblättriges Basilikum, Aster ericoides, Althaea cannabina, Anaphalis triplinervis 'Silberregen', Panicum 'Northwind', Persicaria in Sorten, Helianthus salicifolius und Verbena hastata.


Das linke Bild zeigt Patrinia scabiosifolia mit Phlox 'Katherine', einer von selbst aufgetauchten Cosmea, Aster laevis 'Arcturus', weiße Agastache foeniculum und verblühtem Helenium. Das Beet habe ich letztes Jahr angelegt und heuer ist es noch eine Spur schöner als vergangenes Jahr... was durchaus nicht selbstverständlich ist, vor allem nicht bei mir, wo ich doch Spontanaussaat viel zu inkonsquent verhindere. So geschehen bei den Agastachen: Herrlich sehen sie aus, so im Gegenlicht, vorne verblüht, im Mittelgrund noch blühend, aber sie begraben vieles unter sich und eigentlich wäre dort Sedum 'Matrona' (Bild zwei). Am dritten Bild die schon bekannten Leucanthemellas mit Phlox, Persicaria 'Fine Pink' und Sanguisorba 'Scapino'.


Abendliches Gegenlicht ist für Beete dieser Art besonders schmeichelnd. Auf beiden Bildern sieht man schön die Kontraste in Farbe und auch Form, die das Beet lebendig erscheinen lassen. Die breiten Dolden des Wasserdosts stehen in Kontrast zu den feinen Kerzen von Persicaria, dem runden Leuchten der Leucanthemellas und den aufrechten Kerzen der Agastachen im Vordergrund.

Am zweiten Bild noch einmal der optische Widerspruch zwischen den Dolden des Goldbaldrians und den kleinen "Knöpfen" der verblühten Heleniums, dazu der helle Phlox im Vordergrund und die Oktobermargeriten dahinter (klar ist das auch vom Bildausschnitt gut gewählt. Ohne schönem Hintergrund sehen verblühte Heleniums einfach nur trist aus).


Meine Beete entsprechen im Grunde der "neuen Staudenverwendung" und sind in harmonischen Farben zwischen Lila, Violett, Rosa, Rot und Weiß gehalten, wobei Gelb als Kontrast manchmal ganz schön ist, jedoch nicht überwiegen sollte. In solchen Pflanzungen ist es fast schon Usus, Verbena bonariensis zu verwenden. Wenn man die Gegenlichtwirkung betrachtet, wundert einem das auch nicht: Kaum eine Pflanze ist so graphisch, luftig, durchscheinend (kaum Blätter!) und zierend in einer Pflanzung, wie diese einjährige Verbene. Sanguisorba 'Pink Brushes' ist eine sehr empfehlenswerte, eher niedrige Sorte. Und Aster ericoides (im Vordergrund, besonders am mittleren Bild) ist ohnehin ein Muss im Herbstgarten - auch, oder auch alleine für die Insekten!


Wenn das Eupatorium verblüht ist, verlieren seine Blütendolden an Leuchtkraft. Da passt es gut, dass auch Verbena hastata jegliche Farbe verloren hat. Allerdings gibt es hier zwei "eigentlich" mit im Bild: Denn es sollte noch ein Molinia 'Transparent' dort wachsen, das heuer - wohl als Folge des Umpflanzens - vorzieht, nicht zu blühen und seeeehr eigentlich sollte ich die Samenstände der Verbena hastata entfernen... aber sie sind so schön. Die tausend Sämlinge kommenden Frühling ärgern mich schon jetzt ein wenig ;-).

Am mittleren Bild sieht man eine Zufallskombi aus einem verblühten Sanguisorba, Agastache foeniculum (hier auch das "eigentlich" mit Gedanken an die Aussaat) und einer geschenkt bekommenen Kalimeris pinnatifida var. hortensis, die gefüllt blüht und die ich erst vor ein paar Tagen bestimmen konnte.


Die Kollegen am letzten Bild kennt ihr schon. Meine Lieblingskombi im Moment :-). Und in den nächsten Tagen werde ich mich bemühen, die restlichen 1500m² des Gartens zu fotografieren *grins*.

2 Kommentare:

  1. Du bist eine Meisterin Katrin!
    Bin begeistert von Deinem Staudenbeet (und dann auch noch so toll fotografiert)! Ich freue mich auch über die ausführliche Erklärung dazu.
    Viele Grüße Renate

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  2. Hallo kathrin, auch von mir wieder mein Lob zu so viel Fachwissen und Kombinationen, ich staune da nur
    verlege dih auch mal auf das Stauden - Bücher schreiben,
    aber ich bin Dir sehr dankbar für so schöne Empfehlungen
    Glückwunsch auch zum 1. Bloggeburtstag, mach weiter so Frauke

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