16. Juni 2011

Geranium in Kombination mit anderen Stauden I

Nach Ausritten zu den Rosen und Zwiebelpflanzen mal wieder ein Beitrag, der dem Titel meines Blogs gerecht wird: Mehrmals schon wurde ich gefragt, wie ich denn nun Geranium in Beeten verwende. Daher habe ich seit einigen Wochen probiert, aussagekräftige Bilder zu sammeln. Leider war ich noch nicht sehr erfolgreich; Beete zu fotografieren, damit man auch einzelne Stauden und deren Wirkung zueinander gut erkennt, erfordert mehr Geschick, als ich ursprünglich dachte. Außerdem hat sich gezeigt, dass manche Geranium dominanter und in Staudenpflanzungen bestimmender sind - dazu gehört G. psilostemon -, und andere Arten und Sorten eher Beiwerk sind und dementsprechend schwer in fotografische Szene zu setzen sind.


Diese Beetszene - links im Detail, rechts von etwas weiter weg - stammt aus dem Staudenbeet, das ich im April 2010 angelegt habe. Die Hauptrollen spielen aktuell Kalimeris incisa, Tanacetum coccineum 'Zauberstern', Lychnis coronaria 'Alba' und etliche Geranium. Besonders schön ist das Beet von der Südseite aus, wo Geranium psilostemon 'Kolchis' aus dem Grün der später blühenden Sommerstauden herausleuchtet. Diese tolle Pflanze ist ein Wildfund aus der Region Kolchis am Schwarzen Meer und zeichnet sich durch sehr hohen, absolut standfesten Wuchs, große, schalenförmige Blüten und ein gesundes Wachstum aus. Die Pflanze wurde erst im April 2010 als kleine Pflanze in Berlin gekauft! Das Magenta-Rot oder wie immer man die psilostemon-Farbe beschreibt, harmoniert toll mit Artemisien-Grau, dem Blau und Weiß von Polemonium und vermutlich auch mit Campanula lactiflora und Nepeta sibirica, die aber leider allesamt an anderen Stellen gepflanzt wurden. Am rechten Bild im Vordergrund erkennt man einen wüchsigen und standfesten G. x oxonianum-Sämling, der mir von einem Geraniumsammler zugeschickt wurde. Er hat ganz kleine, sternförmige Blüten - vergleichbar mit der Sorte 'Sherwood', allerdings geadert, wenn auch winzig - und wächst sehr kompakt. Eine tolle Pflanze für den Vordergrund oder den Beetabschluss.


Das linke Bild stammt aus dem Jahr 2008 und die gezeigte Kombination existiert in meinem Garten nicht mehr, da sowohl die gelbe Hesperis lutea, Geranium 'Patricia' und G x magnificum an der gezeigten Stelle zu sehr bedrängt wurden und daher von mir ausgesiedelt und im Garten verteilt wurden. Wer Kontraste und sonnige Beete mag, könnte sich aber durchaus an der Kombination erfreuen! Durch die kurze Blütezeit der Hesperis dauern die Kontraste nicht sehr lange an, durch Iris sibirica oder eine größere Anzahl blauer Geranium könnte die Szenerie etwas beruhigt werden.

Rechts sieht man eine außergewöhnlich schöne Kombination, die mich jedes Jahr erfreut: Physocarpus opulifolius 'Diabolo', die rotblättrige Blasenspiere zusammen mit Geranium 'Orion'. Auf diesem Bild ist sogar ein rosa Mohn mit dabei, toll wäre dazu noch Valeriana officinalis oder weiße Hesperis.



Weiße oder hell blühende Geranium sind besonders im Schatten ein Hingucker. Hier bildet G. x cantabrigiense 'Biokovo' den Beetabschluss, zusammen mit Farnen, Immergrün und einer weiß panaschierter Hosta ergibt sich eine nette Gesellschaft, die farblich völlig in sich bleibt und trotzdem nicht langweilig anzusehen ist.

Lange Zeit wuchsen G. phaeum bei mir im Garten nicht oder nur zögerlich. Oft gediehen die Pflanzen eine Saison problemlos, waren aber nach dem darauffolgenden Winter spurlos verschwunden. Ich schob das immer auf den durchlässigen Boden, wohlwissend, dass dieser die wildvorkommenden, dunkelblütigen Artgenossen, die zu tausenden unsere Wiesen bevölkern, keineswegs vom Wachstum abhält. Erst als ich 2009 für mein neues Beet einen hübschen rosa Sämling von einer Freundin erhielt und ihn ziemlich sonnig in ein neuangelegtes und nährstoffreiches Beet pflanze, konnte auch ich mich über G. phaeum freuen. Seither bilden die Pflanzen riesige Büsche und blühen überreich, sind standfest und den ganzen Mai bis in den Juni hinein ein Hingucker im Garten. Die fast weiß blühende Sorte ist 'Green Ghost', eine Sorte, die ich aus England erhalten habe; sie hat gelbe Zeichnungen im ansonsten sattgrünem Blatt.

Die Serie mit den Kombinationen wird fortgesetzt, sobald ich genug Bildmaterial gesammelt habe :-). Und falls jemand zu den Gartentagen nach Seitenstetten kommen sollte - da bin ich morgen nachmittags anzutreffen!

5 Kommentare:

  1. Ich staune einfach jedesmal über diese Vielfalt! und finde die Fotos sehr interessant, kann mir aber vorstellen, wie schwierig es ist, diese Beete so zu fotografieren, dass der EIndruck, den du vor Ort hast auch gut rüberkommt. Machst du eigentlich bei offenen Gartentagen mit? Es wäre sicher toll, an ausgewählten Tagen deinen Garten besuchen zu können. Er ist echt speziell und sicher einen Ausflug wert!

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende mit viel Spaß im Garten
    Elisabeth

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  2. Das Fotografieren ist in der Tat etwas schwierig. Bei uns gibt es noch keine organisierten Tage der offenen Gartentür, aber falls jemand unseren Garten ansehen will, freuen wir uns sehr! Ich schreibe demnächst mal was unter einer neuen Blogseite, mit den Kontaktdaten :-). Falls du mal nach OÖ kommst, würde ich mich jedenfalls sehr freuen, wenn du vorbeischaust. Wir liegen nahe der Pyhrnautobahn, das ist kaum ein Umweg.

    LG und auch dir viel Spaß beim Gärtnern,, Katrin

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  3. Liebe Katrin,
    deine Geranienkentnisse und die Kombinationen beeindrucken mich immer wieder. Es sieht sehr schön aus. Kleiner Tipp, photographiere deine Beete bei leicht bedecktem Himmel, dann hast du nicht die störenden Kontraste von Schatten und Sonne, die Kombination ist leichter zu erfassen. Besonders für die Übersichtphotos gut. Wenn du Details photographierst versuche es mehr mit Gegenlicht, vielleicht kannst du mit einem großen weißen Karton die Schatten etwas aufhellen. Gerne käme auch ich mal bei dir vorbei, aber dieses Jahr zieht es uns im Urlaub nach Skandinavien. Die andere Richtung. LG Sibylle

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  4. Hallo Katrin!
    Tolle Kombinationen hast du da.
    Ich habe auf meinem Blog gerade eine bescheidene Kombination mit G. phaeum und Pentaglottis, die sich mehr oder weniger zufällig ergeben hat.
    Viele Grüße
    Elke

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  5. Hallo Katrin, wunderbare Kombinationen zeigst du da! Von G. Orion habe ich mir gerade einige Exemplare bestellt. Ich hatte sie in Wisley gesehen und war von der Wuchskraft und den großen Blüten begeistert.
    Lieben Gruß, chagall

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