Die Begrifflichkeit mag problematisch sein - aber das abgemagerte Beet selbst ist es keineswegs. Nachdem ich es nun eineinhalb Jahre fotografiere und ständig umschleiche, muss ich sagen, dass es den Schattenbeeten den Rang als liebsten Gartenteil ganz eindeutig streitig macht, da es sich, nun doch schon ziemlich eingewachsen, ab dem Frühling üppig präsentiert. Wer die Vorgeschichte nicht kennt: Dieses Beet wurde mit einer Menge feinem Kies angelegt, der den Boden abmagert und Pflanzen aus alpinen Regionen, dem Mittelmeerraum und anderen eher trockenen Gebieten der Erde Platz bieten soll.
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Ende April / aktuelle Ansicht |
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Februar/März: Die ersten Iris reticulata erscheinen im Beet |
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Ende März/ Anfang April: Tulipa humilis und Tulipa sylvestris blühen zusammen mit ersten Muscari armeniacum. |
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Anfang April: Euphorbia myrsinites, austreibender Schnittlauch |
Das Beet hat im kalten Winter (wir hatten bis zu -18°C über längere Zeit hinweg) ein paar Verluste hinnehmen müssen, darunter zwei große Pflanzen Santolina, alle Federgräser und starkes Zurückfrieren an Ruta graveolens, Salvia officinalis und einigen anderen mediterranen Halbsträuchern. Da ich nicht hoffe, dass solche Winter zum Regelfall werden, habe ich vor, einige dieser Stauden zu ersetzen. Alle anderen Pflanzen sind gut über den Winter gekommen, sogar die Berkhaya (nach anfänglicher "Für-Abgelebt-Erklärung" meinerseits).
Im April liegt der Schwerpunkt im Beet auf Frühblühern. Ich hätte nicht erwartet, dass Wildtulpen so derartig gut gedeihen, aber ich werde den Besatz noch deutlich aufstocken - vor allem, weil es da noch viele attraktive weitere Arten gibt.
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Mitte April: Die Bergenien stoßen dazu. |
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Auch einige kleine Details sind versteckt: Globularia nudicalis. |
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Am Ostermontag: Tulipa clusiana |
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Und weitere Eindrücke aus dieser Zeit |
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Hier noch ein Überblick |
Die beste Fernwirkung hatten dabei die außen rot-weißen Tulipa clusiana, die über dem Beet zu schweben scheinen und eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit an den Tag legten - die Fotos im Beitrag sind nämlich mit Ausnahme des ersten Bildes chronologisch, und eine wirklich ärgerliche Winterperiode schneite alle Tulpen ganz dick ein.
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Das Schotterbeet 20.April... |
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...war komplett eingeschneit und die Tulpen haben so fest zusammengekniffen, dass man kein bisschen Weiß mehr an ihnen sehen konnte. Gab eh rundherum genug davon. |
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Wenige Tage später: Aufgetaut! |
Das letzte Bild links zeigt die Blüten der rot-weißen Tulpe von Innen - sie sind nämlich ganz weiß mit purpurnem Grund und das rot der Außenblätter schimmert nur ganz leicht durch. Mit der Erwärmung trieben auch einige andere Stauden aus, wie Glaucium flavum, der gelbe Hornmohn, dessen silbernes Laub schon ganz ohne Blüten hervorragend ins Beet passt.
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Sind sie nicht großartig? |
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Ich werde noch viele weitere davon pflanzen. |
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Ein niedliches Aethionema (?) hat sich reich ausgesät / Tulipa batalinii 'Bright Gem' startet mit kaum vorhandenen Stängeln. |
Jetzt, Anfang Mai, sind noch immer nicht alle Stauden erschienen, so verschieden ist die Entwicklungszeit in diesem Lebensraum. Die ersten sind schon wieder eingezogen (Iris reticulata), die anderen sind gerade dabei (Tulpen) und viele weitere treiben gerade Blüten, einige davon üppig und vielversprechend. Demnächst wird es hier wieder ein Update geben, mit ganz anderen Pflanzen.
Ich freue mich auf die kommenden Monate im üppigen, angemagerten Beet, das so gar nicht dem Kiesbeetklischee entspricht!
Und ein paar Worte in eigener Sache gibt es auch noch: Wir möchten uns ganz herzlich bei den Besucherinnen und Besuchern bedanken, die gestern unseren Garten angeschaut und für so viele erfreulich und kurzweilige Gespräche gesorgt haben!
Und gerade habe ich noch
Torsten Matschiess' Besprechung meines Buchs entdeckt... bei so viel positivem Feedback werde ich ja ganz verlegen! Danke auch hier. Ich freue mich, wenn jemand die Absichten hinter dem Buch schätzt.
Tulipa clusiana... den Namen sollte man sich merken! Sie sehen wirklich toll aus! Unglaublich, wie das Beet schon eingewachsen ist.
AntwortenLöschenDen Bericht von Renate habe ich schon gelesen. Spannend, wie andere den eigenen Garten sehen!!!!
Viele Grüße von
Margit
Liebe Katrin,
AntwortenLöschenso einen schönen Garten zu besuchen und fotografieren zu dürfen ist eine groß Freude!
Überall gab es spannende Kombinationen zu sehen, Blickpunkte, Blickachsen ... ich hätte noch viel länger bleiben können!
Wie schön Ihr es habt!
Ich werde nun auf Deinem blog wieder mitverfolgen, wie Euer Garten sich im Laufe des Jahres verändert.
Vielen Dank noch mal und viele Grüße
Renate
Le résultat est beau sous la neige, une réussite ces plantes en Allemagne !
AntwortenLöschenBonne journée
Wow, die ganzen Wildtulpen sind ja sooo toll! Bei uns im Garten blühen auch zwei Arten (gelb mit weißen Spitzen und rot-weiß-lila), aber ich weiß leider nicht, wie die genau heißen. Auf jeden Fall bin ich super fasziniert von der Zartheit und den schönen Farben. Nach den tulipa clusiana werde ich Augen offen halten, die sehen auch echt schön aus!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Maggy
Das war bestimmt ein schöner Tag mit Gästen, die auch garteninteressiert sind. Deine Tulpen sehen prächtig aus und der Kiesgarten kommt gut an. Meine Tulpen liegen immer noch am Boden und verwelken so langsam, auch meine wenigen Wildtulpen.
AntwortenLöschenViele Grüße nach Österreich
Ilona
Einfach nur wunderschön deine Fotos! Und meine Tulpen haben auch ganz fest zusammengekniffen und durchgehalten als der Schnee kam.
AntwortenLöschenMeine Wildtulpen blühen dieses Jahr zum ersten mal (vor drei Jahren gesteckt)!
Liebe Grüße aus Oberbayern,
Tatjana
Deine Gartenbilder und Staudenkombinationen sind ein Traum, irgendwann werde ich mich auf Fahrt begeben ...
AntwortenLöschenLiebe Grüße Arlene
Es wundert mich nicht, dass das Kiesbeet neben dem Schattenbeet zu einem neuen Favoriten wird, so eine bezaubernde Pflanzenkombination sieht man nicht alle Tage. :-) Die Wildtulpen sehen einfach fantastisch aus, unglaublich elegant mit ihren leuchtenden, aber keineswegs grellen Farben schweben sie über dem Beet, die blauen Muscari als Komplementärfarbe, dazu der Mix aus grünem und grauen Laub. Man möchte meinen, alles sei zart und verletzlich, aber offenbar machen weder Schnee noch Eis, weder Hitze noch Dürre den Pflanzen zu schaffen. Wahrhaftig inspirierend!
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