1. November 2014

November - und noch immer Gartenwetter

November - das klingt nach Nebel und feucht und kühl und kalt, aber das Wetter hatte keine Lust darauf und hat uns einen richtig schönen Spätherbsttag gegönnt. Ich konnte also endlich (fast...) alle Blumenzwiebel in die Erde bringen, dabei noch etliches jäten (ich glaube noch nie ist in einem Jahr so viel Unkraut gewachsen wie heuer, ich glaube auch nicht, dass ich jemals über dieses Thema groß hätte nachdenken müssen...) und einiges bestaunen. So haben viele Stauden schon dicke Knospen für den Frühling, die Zwiebelblüher stehen schon bereit für Februar und März und auch sonst ist eigentlich alles bereit für den Winter. Schön ist es aber trotzdem noch.

Ja, es sieht etwas wild aus, etliches hängt herum, einiges ist welk und wenn man Blumenzwiebeln eingraben will, muss man sich recht unbequem in das Gestrüpp quetschen. Das kommt davon, dass ich all das Staudenzeugs stehenlasse, damit ich im Frühling frischen Mulch für die Beete habe. Und weil es im Winter hübsch aussieht. Und wegen der Lebewesen, die in den Stängeln überwintern sowieso.

Weil wir noch keinen Frost hatten, blüht es an einigen Stellen noch sehr üppig. Das ist eine absolute Ausnahme; normalerweise liegt der Knöterich am ersten November vom Frost dahingerafft bereits schwarz-welk am Boden und bietet keinen sonderlich zeigenswerten Anblick mehr.


Die Schattenbeete sind nun der ordentlichste Bereich des Gartens, weil dort keine hohen Gewächse sind, die umkippen könnten. Die verschiedenen Blätter bilden interessante Strukturen und durch das immergrüne Laub von Helleborus und anderen einen schönen Kontrast zu den herbstfärbenden Stauden wie Hosta, Hakonechloa, Boehmeria und Polygonatum.


Das Schildblatt, Darmera peltata, hat bei mir noch nicht umgefärbt, es braucht dazu vielleicht Frost oder zumindest kalte Nächte, tiefer als auf 4°C gings aber heuer noch nicht runter. Die hohen Phloxe stehen trotz Sturm noch recht stramm. Zwischen diesen Stauden, weitgehend unsichtbar bis jetzt, haben die vielen Cyclamenpflanzen schon ausgetrieben, die ich im Frühling im Winzlingsstadium dorthin pikiert habe. Und auch die Schneeglöckchen sollten schon bereit sein. Ich freue mich an genau dieser Stelle besonders auf den Vorfrühling!

Die Sommerstaudenbeete bieten die meiste Blatt- und Pflanzenmasse. Dementsprechend schön ist der Anblick im Streiflicht. Die wirklich ganz schlimmen Umfaller habe ich schon rausgeschnitten, die nun sichtbaren Pflanzen dürfen zumindest bis zum Spätwinter bleiben.

Im Schatten sieht es herrlich aus: Brunnera, Hakonechloa, Tiarella und Funkien bilden mit Helleboren, Geranium und Silberlingen einen dichten Teppich, der kein Unkraut aufkommen lässt.

Die Hecke wird die Winterbaustellen, denn die im Frühling begonnene Erneuerung wird demnächst fortgesetzt werden. Wenns klappt, habe ich in zwei Jahren eine neue Hecke mit nur mehr wenig altem Holz. Eine Auf-Stock-Setzung wäre natürlich praktischer, aber die Schattenstauden wären davon nicht begeistert, ihretwegen gestalten wir den Übergang fließend.

Und mit dem bekannten Blick vom Apfelbaumbeet schließe ich ab. Bestimmt versteht ihr jetzt, warum ich Schattenbeete so sehr mag :-).

14 Kommentare:

  1. Hallo Kathrin,
    ja, es ist einfach unglaublich, wie lange heuer alles in schönster Pracht steht.
    Es war toll sich in Deinem Novembergarten umzuschauen.
    VG Bine

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  2. Vielen Dank für den wundervollen Gartenrundgang. Auch ich bin
    gestern bei herrlichen 11 Grad durch den Garten gestreift.

    LG aus der Holledau, Steffi

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  3. In deinem Garten möchte ich Igel sein, so viele lauschige Plätze zum Überwintern.
    Es war wirklich ein ungewöhnlich warmer Novemberbeginn, der einlud noch mal die Natur zu genießen.

    LG Vera

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  4. Wir hatten gestern traumhafte 20 Grad und Sonne pur, ich hoffe es wird heute noch mal so schön. Ich hab noch sooo viele Allium-Zwiebeln, die in den Boden müssen. Heute werd ich das angehen.
    Schön, wenn der Garten auch im Herbst und Winter noch so viel Freude machen kann, wie bei dir.

    Liebe Grüße und einen sonnigen Gartentag,
    Sigrun

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  5. Hallo Kathrin,
    schön sieht es noch immer aus bei Dir! Ich habe jetzt auch noch ein paar Quadratmeter Halbschattenbeet, die ich mit Stauden bepflanzen kann, da kommen Deine Bilder und Dein Buch gerade recht.
    Vielen Dank für die vielen Informationen und Bilder, die Du hier einstellst!
    Es soll ja noch ein wenig so schön bleiben und ich hoffe, Du hast Zeit, es zu genießen.
    Viele Grüße von Renate

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  6. Ach, es ist einfach herrlich!!!! Bei mir blühen noch einige Geranium-Sorten schöner wie im August!!!! Auch meine Mozart hat noch viele Blüten!!! Wir werden jetzt dann gleich auf der Terrasse Mittag essen!!!!
    So kann es von mir aus bleiben!
    Viele Grüße von Margit

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  7. Ich habe das schöne Wetter heute auch sehr genossen. Im Wald entdeckten wir sogar blühende Himmelsschlüssel! Unglaublich!
    Grüßle
    Ursel

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  8. Liebe Kathrin
    Dein Garten sieht auch wild und zerzaust traumhaft schön aus. Ich mag deine Fotos sehr!
    Ich bin zur Zeit auch fleissig am Blumenzwiebeln setzen. Das Wetter ist so traumhaft schön, dass man jede freie Minute draussen geniessen sollte.
    Liebe Grüsse
    sarah

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  9. Ui Kathrin, das ist ja herrlich wild. Ich wollte Dich schon lange wegen der Gräser fragen.
    Wie machst Du das wegen dem Versamen ? Lässt Du einfach überall neue Gräser wachsen wo sie grad kommen ? oder ist das eigentlich gar kein Problem ?
    Grüess Pascale

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    1. Eigentlich ist das Versamen der Gräser kaum ein Problem. Am Rand des Teichs und in Mauerritzen finden sich immer wieder Sämlinge von Miscanthus und im Kiesbeet ist das Diamantgras recht fertil. Das sind aber immer nur ein paar Pflanzen pro Jahr und einige schenke ich weiter oder pflanze sie an anderen Stellen des Gartens aus. Das Federgras etwa sät sich gar nicht aus, was ich schade finde. Von Rutenhirse (Panicum) habe ich noch nie Sämlinge gefunden, auch nicht von Pennisetum oder Deschampsia. Das kommt aber auch auf den Boden an. Wenn du Lehm hast, kann es ganz anders aussehen. Ich würde es ausprobieren und fiesen Gräser-Aussäh-Märchen erst glauben, wenn du die Invasion mit eigenen Augen gesehen hast ;-). Gräser sind zu schön - gerade im Winter!

      LG, Katrin

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  10. Hallo Katrin, das ist wahrlich ein toller Herbst heuer. Dein Garten muss bei Raureif toll aussehen :)

    lg kathrin

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  11. Eure Kommentare freuen mich, ich finde den Garten jetzt auch wunderschön und genieße ihn auch. Heute habe ich die Arbeiten am Kompostplatz erledigt, das heißt, ab jetzt kann ich ganz gemütlich herumzupfen, weil mich nichts mehr drängt :-).

    LG, Katrin

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  12. hallo Katrin,

    ich finde Deinen Garten auch sehr schön, es gibt so viel zu entdecken. Viele Tiere werden sich über die Überwinterungsmöglichkeiten freuen. Das Thema Versamen der Gräser finde ich sehr interessant und werde meine jetzt auch mal besser beobachten.

    Liebe Grüße
    Lisa

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  13. ein Traum soviele verschiedene Blattstrukuren im Schattenbeet und so üppige Stauden,
    Grüße von Frauke

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