15. April 2014

Achtung, Nachtfrostgefahr!

In den kommenden Nächten - besonders aber von Mittwoch auf Donnerstag - droht in weiten Teilen Österreichs und Deutschlands (und auch in anderen benachbarten Ländern) Nachtfrost. In den Medien wird meist nur leichter Frost erwähnt, tatsächlich ist die Lage nicht ganz einfach zu prognostizieren. Da es sich aber um richtigen Nachtfrost, der über mehrere Stunden hinweg anhält und nicht bloß Morgenfrost (in der letzten Nachtstunde vor Sonnenaufgang) handelt, sind Vorsichtsmaßnahmen nicht unbedingt verkehrt.

Wie kalt es wirklich wird, hängt von regionalen Gegebenheiten (Senken, Seehöhe, ...) und den Windverhältnissen ab. Leichten Frost wird es wohl überall geben, wer Pech hat, muss mit -5°C rechnen.

Auf der Seite von wetter-online.de gibt es dazu einen Artikel, für Österreich gibt es vom Verein Skywarn eine fast bundesweite Warnung. Für Gartenpflanzen bedeuten Temperaturen unter Null erhöhten Kältestress. An großblättrigen Pflanzen wie Funkien und Rodgersien und anderen drohen zumindest erfrorene Spitzen, bei sehr kalten Temperaturen auch Erfrierungen von ganzen Trieben.

Besonders empfindlich sind bei mir folgende Stauden:
  • Epimedien (Blütentriebe der asiatischen Arten erfrieren bereits bei 0°C)
  • Deinanthe (Absterben der Triebe)
  • Rodgersia (Schäden und Absterben der Blätter)
  • Podophyllum (Schäden am Blatt, Trieb- und Blütenschäden)
  • Farne (besonders feinblättrige, nicht heimische Arten)
  • Funkien (wenn sie schon sehr weit ausgetrieben sind)
  • Persicaria amplexicaulis (Blattschäden, aber kaum Ausfälle)
Mit anderen Stauden habe ich zu wenig Erfahrungen, da sie in den meisten Jahren ohnehin erst später austreiben. Falls es hier sehr kalt wird, muss ich es als Test werten...

Wer sich genauer informieren möchte, kann das mit Hilfe der Prognosekarten des Wettermodells GFS tun. Dazu folgt man dem Link, klickt in der grün hinterlegten Spalte (links oben) in der ersten Zeile auf M-Europa und dann in der grau hinterlegten Tabelle auf 2m Temperatur [max/min]. Unter der Tabelle ist nun eine Leiste mit Ziffern, die für die Stunden Abstand von der jeweils letzten Modellrechnung stehen. Neue Modelle erscheinen um 5, 11, 17 und 23 Uhr. Die Ziffer 24 zeigt also die zu erwartenden Werte genau einen Tag nach der letzten Rechnung an.

Klar ist, dass man solche Prognosen nicht eins zu eins übernehmen darf, da sie weit in die Zukunft reichen und immer unsicherer werden. Bei Ereignissen, die 3 bis 4 Tage in der Zukunft liegen - also das bevorstehende Frostereignis - darf man die Daten grundsätzlich ernstnehmen, allerdings nicht in aller Schwere - immerhin berechnet das Modell die Temperaturen für ganz Mitteleuropa, kann regionale Gegebenheiten nicht erfassen und zeigt zudem Tiefstwerte, also Worst-Case-Szenarios.

Leider muss angemerkt werden, dass die Temperaturen jene in 2m Höhe bezeichnen. Wenn also wirklich alles schiefgeht, kanns auch kälter werden. Da ich in an der Grenze zwischen -4 bis -6°C liege und Epimedienblüten schon ab 0°C leiden, mache ich mir nicht viele Hoffnungen für den gerade erfolgten Neuaustrieb nach der letzten Frostnacht.


Was man auf jeden Fall tun sollte, ist Gemüsepflanzen (Salat,...) schützen und alle mobilen Topfpflanzen ans Haus oder in die Garage räumen. Wer mit Vlies abdecken möchte, sollte es mit Hilfe von Stöcken spannen, da es überall, wo es an den Pflanzen anliegt, ebenfalls zu Frostschäden kommt (das musste ich mit meinen Epimedien erfahren). Ansonsten helfen übergestülpte Kübel und Planen.


Ich hoffe, es wird nicht ganz so arg.

3 Kommentare:

  1. Vielen Dank für Deine Infos. Hab bereit s viele Planzen geschützt. Das auch Funkien und Farne schanden nehmen können wusste ich gar nicht. Meine Mama hat heute gar Dahlien gesetzt, mutig, mutig. Hoffen wir das Beste.
    Mara-Tiziana

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  2. hier im Norden haben wir schon so lange jede nacht Kälte und der Austrieb qwar daher auch sehr gering
    Im Gemüsegarten habe ich noch nichts gepflanzt oder ausgesäht, einige Pflanzen sind noch im Haus, die Kartoffeln, Agapanthus, Fuchsienen treiben noch in der Garage, da bin ich doch froh so zurückhaltend zu sein,

    Es ist mir ein Graus wenn die Gartenmärkte schin alle Sommerpflanzen anbieten, der Boden ist einfach zu kalt!!
    Hier gilt auch die Regel vor Mitte April nichts zu sähen und empfindliche Kulturen erst ab Anfang / Mitte mai zu sähen pflanzen!!
    und die Obstbaumblüte hat noch nict begonnen nur die Aprikosen blühten schon...
    Grüße von Frauke

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  3. Leider war ich nicht zu Hause...und so sind nun die Gurke, die Parika und die Tomate nun hin....
    LG aus der Holledau, Steffi

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