16. März 2011

Schattenbeete im Vorfrühling


Im Schatten tut sich im Frühling am allermeisten. Die meist kleinen Pflanzen müssen die kurze Zeit nützen, die ihnen bis zum Laubaustrieb der Bäume bleibt, um Blüten zu bilden, Insekten anzulocken und Samen auszubilden. Manche von ihnen ziehen bald wieder ein, andere bekommen Laub, brauchen aber kaum mehr Licht und können es gut unter anderen Pflanzen aushalten. Zu den sicher schönsten und zartesten Pflanzen der ersten Gartenwochen gehören die Leberblümchen. Es gibt unterschiedliche Arten, heute zeige ich aber nur das heimische Hepatica nobilis in der gefüllten Form und in 'normalem' Leberblümchen-Lila. Die Pflanzen mögen einen nicht bedrängten, im Sommer gerne trockenen Standort in humosem Boden, dann gedeihen sie problemlos.


Links oben ist Chrysosplenium macrophyllum, ein Milzkraut aus Asien. Viel schöner noch als die ungewöhnlichen, aber leider spätfrostgefährdeten Blüten sind die Blätter, die denen von Bergenien ähneln und dunkelgrüne Rosetten erzeugen. Die Pflanze vermehrt sich über Stolonen, an deren Enden noch im gleichen Jahr neue Pflanzen entstehen. Wenn es ihr gefällt, kann sie also langsam durch das Schattenbeet wandern. Wer mehr erfahren möchte: In der Februarausgabe der Gartenpraxis ist ein ganzer Artikel zu dieser hübschen Pflanze erschienen.

Rechts oben ist eine kleine Denksportaufgabe für mich. Ich denke, es handelt sich um Cardamine glanduligera, die lila Zahnwurz (früher Dentaria), aber ganz sicher bin ich nicht. Im Schattenbeet sind so viele kleine Stauden versteckt und so bald im Frühjahr fehlen mir die Nachbarn als Anhaltspunkt, um genauer wissen zu können, wer wo auftauchen soll. Ich habe im ganzen Beet kleine Steine gelegt, damit ich durch die Pflanzung turnen kann, ohne etwas zu zertreten oder etwas zu zerquetschen, wo ich dachte, es wüchse nichts.


Leucojum vernum, die Frühlingsknotenblumen, wachsen bei mir nur zögerlich, da mein Boden nicht lehmig ist. Aber seit ich mit Laubhumus arbeite und den Boden mulche, vermehren sie sich langsam. Sie werden hier in Österreich "Schneeglöckchen" genannt, wobei man Galanthus als "Echtes Schneeglöckchen" bezeichnet. "Märzenbecher" sind hier alle gelben Narcissus ("Osterglocken"), die Dichter-Narzisse wird als einzige mit "Narzisse" angesprochen. Schwierig, schwierig, da sind lateinische Namen eine echte Hilfe!

Meine Helleborus croaticus blüht viel früher, als alle anderen Helleborus, allerdings erwischt sie deswegen meist auch der Frost. Heuer hat sie nur wenige braune Spitzen und sieht besser aus als in den Jahren zuvor. Neben der frühen Blüte ziert auch ihr stark eingeschnittenes Laub, das eher niedrig bleibt.

4 Kommentare:

  1. What beautiful flowers! You have so many species that I did not even know!
    Thanks also to your blog, Katrin, I'm buying that different types of Geranium
    I am entering into my garden in Sardinia. Will be quite a challenge for me
    able to have them!
    A hug!

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  2. Liebe Katrin, jezt weiss ich wenigstens wie die kleinen weißem "Schneeglöckchen" heißen:Leucoyum. Du weißt aber auch alle Namen. Da muss ich noch viel dazulernen, damit ich meine Bilder richtig beschriften kann.
    LG Sibylle

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  3. Richtig spannend, dein Spaziergang durch den Garten! Du hälst uns auch sicher auf dem Laufenden?
    Ich mag die Leberblümchen so gerne, ihre Farbe leuchtet so intensiv in diesem herrlichen Blau. Sie wächst bei uns in der Gegend in den Wäldern und man siehtsie schon von Weitem aus dem braunen Laub blitzen. Bei uns bezeichnet man Leucojum als Märzenbecher, denke ich, bin mir aber nicht ganz sicher.
    Liebe Frühlingsgrüße aus Niederösterreich
    Elisabeth

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  4. Toll, was du alles im Garten hast!
    Ich freue mich schon auf meinen Gefingerten Lerchensporn, der treibt schon Blätter!!
    VG
    Elke

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