Deshalb standen gestern einige Gartenarbeiten auf dem Plan, die normalerweise erst Ende März erledigt werden könnten: Rückschnitt, Kompost und Lauberde ausbringen, abdecken mit Mulch und Frühblüher bestaunen. Letztere haben sich zum Teil schon deutlich vermehrt, was mich sehr freut. Auf winterlingüberzogene Flächen werde ich zwar noch länger warten müssen, aber die Grundsteine sind gelegt.
Die Schneeglöckchen wollten auch nicht mehr warten |
Schneeglöckchen sind recht robuste kleine Stauden. Sie vermehren sich auf zwei Arten, nämlich durch Brutzwiebel und mit Samen. Weil Gärtner schon seit vielen Jahren, vermutlich sogar Jahrhunderten, Schneeglöckchen in Gärten ziehen, wurde unbewusst Auslese betrieben und es wurden am häufigsten jene Galanthus verschenkt, weitergegeben und selber weitervermehrt, die rasch große Gruppen bilden. Dadurch wurden unbewusst die Typen selektiert, die rascher Tuffs entwickeln, sich aber mitunter weniger stark aussäen. Ich habe das voriges Jahr schon erwähnt, heuer kann ich den Unterschied zwischen den beiden Typen selbst im Garten beobachten: Oben sieht man eine Gruppe reichlich selbstaussäender Galanthus, die nie dichte Tuffs zeigen, sondern locker Flächen bedecken (also bei mir noch nicht, aber es wird). In ihrem weiteren Umkreis finden sich viele kleine Sämlinge, da Ameisen die Samen aufgrund eines Eiweißanhängsels, das sie gerne fressen, weiterverbreiten.
Gleiche Galanthusgruppe am 10.03.13 und heute - ein Zuwachs ist eindeutig erkennbar! |
Diese Gruppe - einmal gestern, einmal im letzten Jahr - zeigt, zumindest bisher, keine Sämlingsaussaat. Wenn ich sie vermehren möchte (und das will ich), so muss ich selber mithelfen. Wie das funktioniert, habe ich letztes Jahr schon beschrieben. Auch heuer werde ich einige der größeren Tuffs aufnehmen, vereinzeln und verteilt wieder einpflanzen. Irgendwann einmal werde ich so viele haben, dass das nicht mehr nötig ist - hoffe ich zumindest. Bei den Winterlingen gibt es nun auch erstmals nennenswerte Mengen an Sämlingen zu entdecken. Ich komme also meinem Ziel, auch schon im Februar volle Beete zu haben, immer näher :-).
Hier sieht man gut den Unterschied in der Wuchsart |
Ich habe also geestern die Schattenbeete frühlingsfit gemacht. Wie weit man da nun wirklich abschneidet und was alles wegdarf und was noch bleiben soll, darüber scheiden sich die Geister; ich habe jedenfalls den asiatischen Epimedien ihr Laub noch gelassen, da Spätfröste generell gerne auftreten und Epimedien aus kontinentalen Arealen sowieso schon zu frühem Austrieb neigen. Den Helleboren wollte ich ihr altes Laub auch noch lassen, aber die meisten Blüten waren schon so weit raus, dass es keinen Nutzen mehr gehabt hätte. Dann habe ich noch alle Weinranken aus den Beeten gezogen (lieber keinen Wilden Wein nahe Schattenbeete ansiedeln!) und die größten, verklebtesten Blattschichten abgerecht. Anschließend wurde Lauberde - frisch, dunkel, duftend - über die Flächen gestreut und mit frischem Holzhäcksel abgedeckt.
So sehen frisch gemulchte Flächen aus - leer wird es aber nicht lange bleiben |
So sieht es also jetzt im unteren Gartenteil aus. Vermutlich wird es nur mehr wenige Wochen dauern, bis es hier bunt wird. Dieser Pracht werde ich mich heuer viel intensiver widmen können als bisher, da die meisten Frühlingsarbeiten nun schon erledigt sind - ein weiterer Vorteil des frühlingshaften Winters.