4. April 2011

Staudentage in Berlin - Nachlese

Die Staudentage am vergangenen Wochenende in Berlin sind für Pflanzenfreunde, Staudenfreaks und Sammler eines der lohnensten Ziele des Gartenjahres. Entlang eines langes Weges vom einen Eingang des Botanischen Gartens zum anderen reihen sich Stand an Stand und Rarität an Rarität, sodass man nur ganz langsam vorwärts kommt und wirklich viel Zeit einplanen muss.


Ich war im vergangenen Jahr das erste Mal mit der Staudengärtnerei Sarastro in Berlin dabei und durfte auch heuer als Verkaufshilfe mitkommen. Unsere Anreise dauerte ungefähr sechs Stunden. Nachdem wir freitags am späten Nachmittag den Stand aufgebaut hatten, konnte ich am Samstag bereits in aller Frühe übers Gelände schlendern und die verschiedenen Stänge bewundern (links ist der der Staudengärtnerei Thomas Ahrens). Es ist unglaublich, welche Vielfalt an Pflanzen hier bewundern (und natürlich auch erworben :-)) werden kann. Denn obwohl der Name der Veranstaltung den Schwerpunkt des Markts festlegt, gibt es auch Einjährige, Gemüse, Gehölze, geschmackvolle Deko und Gartenwerkzeug (unten rechts ein Detail vom Stand von Sarastro Stauden).


Das Abgebot ab Stauden erstreckte sich in erster Linie über Frühjahrsblüher und Schattenstauden wie Helleborus, Primeln und die vielen anderen Arten, die um diese Jahreszeit blühen, aber auch Zwiebel- und Knollenpflanzen, Großstauden und Farne waren zu bekommen. Da die Anbieter aus den verschiedensten Klimazonen angereist kamen, gab es sowohl frisch erblühte Helleborus, als auch schon weit entfaltete Funkien und Farne (die bei mir erst langsam auftauchen).

Erfreulicherweise gab es nicht nur blühende Pflanzen zu erwerben, sondern auch Sommerstauden wie Echinacea, Campanula, Papaver und Phlox, Geranium, Clematis und andere. Erfahrungsgemäß verkaufen sich jedoch jene Pflanzen am besten, bei denen man zumindest schon erkennen kann, wie sie einmal aussehen werden. An vielen Ständen steckten große Bilder bei den Stauden, die noch keine erkennbare Farbe und Form erahnen ließen (eine wirklich gute und ansprechende Idee).


Laut Presseberichten waren an Samstag und Sonntag insgesamt 20 500 Besucherinnen und Besucher am Pflanzenmarkt zu finden, was angesichts der Menschenmassen vor allem am Samstag Vormittag glaubhaft erscheint. Das Schöne an Pflanzenmärkten ist, dass man so viele glückliche Gesichter und gut gelaunte Menschen sieht, die lange gesuchte Schätze oder gerade gefundene Lieblingspflanzen mit sich tragen. Es passiert nicht selten, dass jemand spontan seine Einkäufe herzeigt und die Freude darüber mit anderen teilt.

Das herrliche, fast schon frühsommerliche Wetter - das ganz im Gegensatz zur feuchten Zitterpartie im vergangenen Jahr stand - war natürlich ideal und ermöglichte es, dass auch Besucher, deren botanische Interessen eher gering waren, auf ihre Kosten kamen, da man so gemütlich übers Gelände wandern oder sich einfach ins Gras setzen und die Sonne genießen konnte.


Für mich war es auf alle Fälle ein gelungenes und schönes Wochenende. Meine Neuerwerbungen werde ich detailliert vorstellen, sobald sie ausgepflanzt sind. Unter anderem konnte ich Epimedium 'Domino', Diphylleia sinensis, einige sehr hübsche Helleboren, Beesia calthifolia, Ajuga incisa 'Frosted Jade' und viele, viele andere erbeuten.

9 Kommentare:

  1. Du Glückliche - da werd ich wohl nie hinkommen, und du dann auch noch bei Christian Kress. Ich denke, für die Verkäufer hat es sich gelohnt.
    Es stimmt, Pflanzen verkaufen sich am Besten, wenn man sieht, was daraus mal werden wird.

    Sigrun

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  2. Wie gerne würde ich da auch mal hinkommen. Ich bin schon froh, dass ein Garten-Center in der Nähe ist. Hier wird nur verkauft, was gerade blüht, auch wenn es nicht die richtige Pflanzzeit ist. Die Lieferkosten aus Deutschland nach Frankreich sind leider sehr hoch. Das heißt, für jede noch so kleine Pflanzenlieferung zahle ich 18,-- Euro. So spiele ich meistens Pflanzen-Such-Lotto im Jardiland.
    Liebe Grüße und danke für deinen interessanten Blog
    Sanspareil

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  3. Hallo Katrin,
    Als wir noch in Brandenburg wohnten, war ich auch regelmäßig zu Gast beim Berliner Staudenmarkt...herrlich!
    Hier, in der Nähe von Hamburg haben wir eine ähnlich tolle Veranstaltung, den Pflanzenmarkt im Freilichtmuseum Kiekeberg. Ein lohnendes Ziel für alle Nordlichter!

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  4. oh da würde ich auch schwach werden,
    aber ich habe hier sehr gute Staudengärtnereien in der Nähe , die auch ihre Umsätze brauchen und sehr gut beraten
    Frauke

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  5. hallo Katrin, ich werde auch immer schwach wenn ich über Pflanzenmärkte gehe, obwohl bei mir nichts mehr in den Garten passt. Du hast eine schöne Beschreibung der Stimmung auf Pflanzenmärkten gemacht, ich liebe auch die netten Leute mit ihren glücklichen Gesichtern und den neuen Schätzen
    Gruss Sibylle

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  6. Hallo Katrin, ich war auch da, vermutlich als die 20 000 Menschen grad da waren... Samstag Vormittag... bestimmt ist es hinter dem Verkaufsstand was die Dichte angeht besser als davor... glücklich war ich trotzdem, vor allem wegen der Neuanschaffungen. VG Annette

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  7. Das klingt ja interessant! Ich war noch nie auf so einer großen Veranstaltung und kann mir vorstellen, dass man da ins schwelgen kommt. Wäre ja eigentlich eine Gelegenheit nach Berlin zu kommen, war ich eh noch nie. Werde ich mir also für nächstes Jahr vormerken. Dagegen ist die Raritätenbörse im Botanischen Garten in Wien ja ein Lercherlsch... (wienerisch für mickrig). Bis dahin werde ich deine Posts ganz aufmerksam lesen, damit ich mich auskenne ;-)

    Liebe Grüße
    Elisabeth

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  8. Danke für eure vielen Kommentare!

    Annette, dann haben wir uns ja vielleicht sogar getroffen :-), Samstag Vormittag war es wirklich ziemlich voll, all die Raritätenjäger :-).

    Elisabeth, wenn du mal Zeit hast, kann ich den Berliner Staudenmarkt nur empfehlen!

    Chagall, der Kiekeberg soll vom Ambiente her noch schöner sein, da war ich aber leider noch nie.

    Sanspareil, gibt es in Frankreich keine Pflanzenmärkte? Das Praktische ist, man kann sich zu solchen Märkten von den Ausstellern auch Vorbestellungen mitbringen lassen, dann spart man Portokosten und bekommt einfach und praktisch Langgesuchtes - so mache ich das auch immer!

    LG, Katrin

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  9. Hallo Katrin,

    ach, das ist ja witzig - mit euch habe ich mich unterhalten und gar nicht gemerkt, dass ihr aus meiner Blogroll seid ;-) Als ich eben las, ihr habt 6 Stunden gebraucht, dachte ich, ach, das kommt mir ja bekannt vor ...

    Ich habe eine Lenzrose an eurem Stand erstanden, die sogar eine wichtige Rolle in meinem Staudenmarkt-Video (und einem weiteren Blogposting) spielt!

    Guckstu hier:

    http://www.bauerngartenfee.de/index.php/garten/blogging/videoimpressionen-vom-staudenmarkt/

    Witzig ;-)

    Liebe Grüße aus Berlin
    Petra

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