Über den Garten

Der Garten, der in diesem Blog hauptsächlich zu sehen ist, liegt in Micheldorf in Oberösterreich. Er ist ca. 2800m² groß und befindet sich auf 460m Seehöhe am Fuße eines Südhangs im Inneren des Kremstals, mit Blick auf die über 1600m hohe Kremsmauer.


Den Garten bearbeiten meine Eltern und ich gemeinsam, wobei die Flächen überwiegend aufgeteilt sind, um Nutzungskonflikte zu vermeiden. So werden die Schattenbeete, die Sommerstaudenbeete und das neue Schotterbeet vorwiegend von mir gepflegt, die Gemüsegärten, das Glashaus, die Beete am Haus und die Kräuterbeete sind dagegen Mamas Refugium.

Das Bienen-Stauden-Beet von 2016 / Das Schotterbeet im Sommer 2016 / Die Schattenbeete im April

Natürlich helfen wir zusammen - aber bei Umpflanz-, Rückschnitt- und Gestaltungsaufgaben hat sich das ausschließliche Arbeiten im eigenen Bereich als sinnvoll erwiesen.Der Garten ist dabei Schritt für Schritt entstanden und entwickelt sich immer noch weiter. Die neuesten Projekte waren die Errichtung eines Glashauses und im Zuge dessen die Gestaltung des Schotterbeets im Sommer 2015, aktuell ist das Bienen-Stauden-Beet direkt an der Stirnseite der Einfahrt das jüngste Projekt - es wurde erst im Frühling 2016 angelegt.


Podophyllum 'Spotty Dotty' im Schattenbeet / Ende März in den Schattenarealen / direkt nach der Schneeschmelze startet der Garten mit der Frühlingsblüte

Besonderes Augenmerk liegt auf der Gestaltung der Schattenbeete, da ich Schattenstauden besonders faszinierend finde und die passenden Flächen seit Jahren mit Laubhumus und Mulch anpasse. In diesem Gartenteil gibt ab der Schneeschmelze mit der Massenblüte der Geophyten bis in den Frühsommer hinein ständig Besonderheiten zu entdecken, später überzeugen verschiedene Blattformen und Laubfarben.

Beet unterm Nussbaum / Saruma henry / Elfenblumen und Frauenhaarfarn

Im Sommer fallen sofort die großen Staudenbeete im neuen Gartenteil gegenüber vom Haus in Auge. Dort blühen Präriestauden mit Gräsern und anderen Vertretern freier Grasflächen. Direkt anschließend liegt das neue Schotterbeet (vorgestellt in der Gartenpraxis, 12/2016) und das Glashaus, das von duftenden Kräuterbeeten und Staudenflächen umgeben ist. 

Die genannten Flächen wurden im Sommer 2015 aus einer Wiese heraus neu gestaltet und zeigen die standortgerechte Verwendung von Stauden, ein Aspekt des Gärtnerns, der für meine Gestaltungen zur Grundlinie geworden ist. Das Schotterbeet bietet die einmalige Möglichkeit, trockenheits- und sonnenliebende Arten aus unterschiedlichsten Erdteilen gemeinsam zu verwenden.

Die "Sommerstaudenbeete" sind ab dem Frühsommer bis zum Rückschnitt am Ende des Winters schön anzuschauen

Weil unser Boden sandig und durchlässig ist und daher zu Trockenheit tendiert, werden alle Staudenbeete gemulcht. Dazu verwenden wir entweder gehäckselte Staudenschnitt, Holzschredder, Laub oder, wie in den Schotterbeete, mineralisches Material, also Kies in unterschiedlicher Größe. Somit ist jeder Staudenstängel wertvoll, weshalb der Großteil des Rückschnitts im Spätwinter erledigt wird. Ich achte beim Anlegen der Beete daher auch auf den Eindruck, den die Stauden den Winter über abgeben. Fallen sie um oder sind sie stabil? Erscheinen ihre verwelkten Reste interessant oder sogar in irgendeiner Weise auffällig? Dann werden diese Stauden häufiger verwendet. 

Je nach Witterung füllt sich der Garten ab Februar mit Blüten, ehe bereits Anfang April keine Erde mehr zu sehen ist

Leider schneit es bei uns manchmal doch früher im Jahr als gewünscht und der Winteraspekt leidet. Dazu kommen die immer dichter wachsenden Frühblüher, denn ich habe das Ziel, meine Staudenbeete im Frühling in von Schneeglöckchen weiß gefärbte Wiesen zu verwandeln. Daher wird punktuell auch früher zurückgeschnitten, aber stets mit Augenmaß und den Gedanken an die Winterwirkung.


Im Winter treten die Gestaltungsstrukturen noch viel deutlicher heraus

Unser Garten wird biologisch bearbeitet und ohne schädigende Pflanzengifte gepflegt. Das liegt nicht nur daran, dass ich selber Bienen halte, sondern weil wir von natürlicher Bearbeitung überzeugt sind und die Produkte, die im Garten gezogen werden, guten Gewissens essen möchten.


Das Schotterbeet ist im Frühsommer besonders sehenswert.

Der Mulch für die Staudenbeete wird, wenn er nicht vor Ort gehäckselt wird, am Kompostplatz gelagert und dort belassen, bis er entweder als Häcksel gebraucht oder langsam zu Kompost wird.Ich setze die Kompostflächen nicht um und mache auch sonst nichts mit ihnen - sie dürfen einfach lagern und sind meist in einem Jahr zu guter Erde geworden. Hilfreich ist dabei der doch recht zuverlässige Niederschlag, der im Jahresschnitt bei etwa 1000mm liegt.



Schattenbeete im Herbst / der Schwimmteich im Winter / der Kompostplatz - voll mit neuem Futter für die Beete!

Wir möchten mit unserem Garten zeigen, dass ein Garten mehr als nur eine geschniegelte Erweiterung des Wohnraums ist, dass Tiere und Pflanzen sich darin frei entwickeln können und trotzdem ein Konzept verfolgt werden kann. Dazu kommt die Attraktivität eines Gartens rund ums Jahr, die Idee, sich mit eigenen Produkten zu versorgen und die Begeisterung für Details, für Blüten, Tiere und die Aktivitäten, die ein Garten mit sich bringt.

Und mir liegt besonders am Herzen, die Vielfalt von Stauden selbst zu erleben und anderen zugänglich zu machen, mit diesem Blog, mit meinen Büchern und bei Gartenbesuchen. Denn es gibt für fast jeden Standort passende Pflanzen - meist sogar so viele, dass man sich kaum entscheiden kann.

Wer das alles noch genauer sehen möchte, kann sich hier am Blog umsehen, unseren Garten und uns besuchen oder, als Einstieg, den kleinen Beitrag der Sendung Natur im Garten aus dem Frühling 2014 ansehen:  Wir und unser Garten in der Sendung 'Natur im Garten' vom Juni 2014.

Im Herbst übt der Garten einen besonderen Reiz aus!