20. Februar 2018

Nun also doch noch Winter

Noch vor drei Wochen hatte alles auf einen sehr frühen Frühling hingedeutet, auf blühende Beete schon im Februar und auf Schneeglöckchenwiesen, so weit das Auge reicht. Seither ist es sukzessive kühler geworden, mit wenigen Ausnahmen jeden Tagen frostiger und kommende Woche scheint es nun, wenn auch etwas spät, doch noch richtig Winter werden zu wollen. Und zwar wirklich, mit etwas Schnee und viel mehr Frost und ich werde wohl weniger mit Frühlingsblühern zu tun haben als mit Eislichtern, Vogelfüttern und Frieren.

Eislichter sind aber ein gutes Stichwort: Wer es noch nie probiert hat, braucht ein paar alte Plastikformen, etwas kreative Ideen und vielleicht noch Luftballons und ein paar pflanzliche Reste, die eingefroren hübsch aussehen (hier mein Beitrag von 2012 zum Thema Eislichter).


Eben 2012, als eiskalte Luft auch genau im Februar zu uns strömte, passierte das alles 3 Wochen früher - und die Frühlingsblüher waren zwar auch schon sichtbar, aber nicht so weit wie heuer. Ich bin nämlich unsicher, ob Frühblüher, deren Blüten wirklich schon aus dem Boden ragen, mit Temperaturen um und unter -10°C klarkommen. Hat dazu jemand Erfahrungswerte? Ich fürchte, sie werden einfach am Boden festfrieren und dann, wenns es wieder warm wird, nicht mehr wirklich hochkommen. Welche Pflanzen dabei robuster sind, darauf bin ich gespannt.


Insgesamt wären Schäden schon traurig - weil es sämtliche Schneeglöckchen, Winterlinge, Crocus und Cyclamen betreffen würde, außer natürlich, es schneit bis zum Wochenende noch kräftig, aber nach mehr als ein paar Flocken sieht es leider nicht aus. An den sonnigen Beetstellen sind sie an vielen Stellen schon so weit raus, dass ein einziger sonniger Tag zur Vollblüte bereicht hätte.


Wo es schattiger ist, konnte sich aus den paar Flocken der letzten Tage eine leichte Schneeschicht bilden, die natürlich schon Schutz bietet. Es würde bei mir auch nur die wirklichen Frühblüher betreffen, denn alle anderen Stauden sind noch brav in der Erde geblieben, bis auf ein paar Taglilien, die schon ausgetrieben sind.


Schneeglöckchen sind ja sonst recht robust: Nächtliche Kälte oder auch stärkerer Kahlfrost lassen sie zwar  flach am Boden liegen wie Spinat, aber mit der Sonne tauen sie auf und können ihre vermeintlich schon gematschten Stängel wieder aufrichten und blühen oft tagelang weiter. Ich bin aber eben nicht sicher, ob das auch bei tiefen Temperaturen und längeren Phasen des Nicht-Auftauens funktioniert.

Und das gerade heuer, wo ich so unglaublich viele Schneeglöckchenblüten erwarte! Ich teile ja schon seit Jahren unermüdlich und dünge und bekomme auch immer mal wieder neue Pflanzen und die letzten Jahre scheinen meinen Galanthus gut bekommen zu sein. Sogar jetzt, wo noch Schnee liegt, schaut der Garten schon recht voll mit ihnen aus.


Und er auch schon da und dort rausragt, sind die ersten Leberblümchen. An einer sonnigen Stelle blühen die ersten heimischen Hepatica nobilis, dieses hier ist Hepatica trannssilvanica 'Blumenstadt Erfurt', das eigentlich schon an Weihnachten blühen sollte - aber das hat es bei mir noch nie geschafft.


 Das gartenunfreundliche Wetter hat aber auch positive Seiten: So konnte ich, was schon seit Jahren überfällig war, die Skizze unseres Gartens erneuern und um die Glashausbereiche im Beet gegenüber vom Haus erweitern. Der Plan steht nun am Blog in der Rubrik "Über den Garten" und man hat eine bessere Vorstellung, was sich wo befindet. Allerdings fehlen noch die Maße und mit den Farben bin ich auch nicht ganz zufrieden... vielleicht dauert der Winter ja noch lang genug, dass ich mir den Plan noch einmal vornehme!