24. November 2012

Der Kompostplatz (Gartenschnittverwertung)

In einer Zeit, wo die Besinnung auf die Natur und ihre Kreisläufe immer mehr an Bedeutung gewinnt und in der viele versuchen, zumindest vom Verständnis her etwas urbaner zu leben, ist ein Bereich des Gärtnerns noch sehr stark im Hintertreffen: Das Wissen um den Stoffkreislauf im Garten und die Nutzung von anfallendem Material, kurz: Kompostieren wird, wenn überhaupt, dann meist nur in der Light-Version
betrieben.

Der Schredderplatz wirkt im Herbst recht voll, bis zum Frühling sitzen die Mieten aber stark zusammen und verlieren meist die Hälfte der Masse

Klar, kleine Gärten bieten kaum Platz für weiträumige Kompostmieten, Rotteprojekte und Laubsammlungen. Aber es gäbe genügend Gärten, in die ein kleiner Kompostplatz gut hineinpassen würde. Leider haftet dem lebensspendendem Prozess der Fäulnis und Zersetzung ein unangenehmes Image an (schon die Wörter lassen uns die Nase rümpfen) und die Vorstellung, Schimmel und Pilze aktiv zu kultivieren, lässt viele ihre Gartenabfälle vorsorglich zur Entsorgungsstelle bringen.

Zwischen den beiden Bildern liegen 4 Stunden (zwei Personen, 03.10.2012). Besonders den Sommer über wuchert der Kompostplatz mit vielen Sämlingen zu. Manche davon kann ich im Garten verwenden, andere werden einfach geschreddert. Im Sinne der Nährstofferhaltung sollte man aber regelmäßig jäten (habe ich heuer verpasst).

Dabei gibt es kaum einen schöneren Platz im Garten als den Kompostplatz. Nunja, ästhetisch gibt er nicht viel her, aber die braunen Mieten, je nach Verrottung noch grob oder schon duftend dunkel oder samtig schwarz sind ein so herrliches Versprechen für wogende Blütenmeere der Zukunft, dass ich öfters einfach nur so hingehe und ein wenig in der Erde wühle. Manchmal finde ich dicke Larven verschiedenster Insekten, eine Blindschleiche oder andere Tiere, oft tauchen Pflanzensämlinge auf, die ich im Garten gut gebrauchen kann und hin und wieder schnuppere ich nur den Waldduft eben verrottenden Holzschredders.


Zwischen dem linken und dem rechten Bild liegen jeweils vier Stunden Schreddern 
(eine Person, zwei verschiedene Perspektiven, 16.03.2012).

Einen Komposthaufen gab es in unserem Garten schon immer. Die vielen holzigen und krautigen Abfälle kompostieren wir aber erst, seit ich den Gartenhäcksler meiner Schwiegerfamilie kennengelernt habe. Dieses sehr robuste und kräftige Gerät - es wird mit Drehstrom angetrieben und frisst Äste bis zu einem Durchmesser von 4,5cm - ist nun zu meinem wertvollsten Gartengerät direkt nach Spaten und Felco geworden. An mehreren Tagen im Jahr, am öftesten im Herbst und im Frühling, verwandle ich nun sperrige Haufen riesiger Dimensionen in wunderbar kleine, kompakte Mieten, die langsam vor sich hinrotten und entweder noch frisch als Mulchmaterial oder verrottet als Pflanzerde und Bodenverbesserer besonders in den Schattenbeeten dienen.

Im Frühling fallen große Mengen an Schnitt von den Haselnusshecken an, die einen Teil unseres Grundstücks säumen. Diese Holzart lässt sich einfach schreddern und man erhält Stücken für Stauden und Erbsenrankhilfen.

Weil ich genug Platz habe, sammle ich auch Laub in großen Mengen. Meist reicht mir das Laub aus unserem und dem Nachbargarten nicht (der Nachbbar ist jedes Jahr aufs Neue erstaunt, dass er wirklich all seinen Gartenschnitt und das Laub auf meinem Kompostplatz ablagern darf) und ich reche am Waldrand auf einer Weide, die der Familie meines Freundes gehört, noch mindestens 40 Laubsäcke zusammen. Das klingt übertrieben, aber wer Erfahrung mit dem Kompostieren von Laub hat, weiß, dass so wenig Erde übrig bleibt, dass man eigentlich nie zuviel Laub haben kann.

Am Ende eines Schreddertages ist eine große Miete entsstanden (16.03.2012). Die über den Winter zu sehr angerotteten Stängel vom Vordergrund werden als Ganzes kompostiert und bekommen einige Jahre Zeit, um zu verrotten.

Mein Laubhaufen besteht aus den verschiedensten Laubarten, am meisten vertreten sind aber Walnuss, Buche, Eiche, Birke, Hasel, Esche und Obstbäume (neben mindestens 15 weiteren Arten). Diese Mischung aus leicht- und schwerkompostierbaren Materialien setzt sich meist innerhalb eines Jahres zu gut brauchbarer, lockerer Lauberde um, die dann noch von einzelnen festeren Teilen durchzogen ist, was der Bodenstruktur in Beeten und Töpfen sehr zuträglich ist. Wartet man länger, vermischen Bodenlebewesen und besonders Würmer den Untergrund mit der Lauberde und es entsteht eine dunkle, duftende Erde, die besonders gute Wasserspeichereigenschaften aufweist.


Hier ein Vergleichsbild von heute. Ich habe alle Substrate fotografiert, die ich eindeutig zuordnen konnte.
  • 1. Reihe links: gemischter Schredder, frisch
  • 1. Reihe Mitte: Holzschredder, 7 Wochen alt
  • 1. Reihe rechts: gemischer Schredder, 7 Wochen alt
  • 2. Reihe links: Holzschredder, frisch
  • 2. Reihe Mitte: Lauberde, zwei Jahre alt
  • 2. Reihe rechts: gemischter Schredder, zwei Jahre alt


So sieht der Kompostplatz aktuell aus. Vier verschiedene Mieten, zwei davon fast fertig, rotten langsam vor sich hin. Einen Teil werde ich noch im Herbst auf den Beeten verteilen, die restlichen Beete sind im Frühling dran. Was übrig bleibt, wird zu feinkrümeliger Erde.
Wie weiter oben schon erwähnt, gibt es für schwer schredderbare Materialien (Schlingpflanzen, Unkraut mit Erde dran, zu lange liegengelassene und schon angerottete Staudenstängel) einen eigenen "Grob"-Haufen, auf den ich alle Reste einfach draufschaufle. Dort leben die meisten Tiere, vielleicht überwintern auch Igel. Ich schaue von Zeit zu Zeit nach, ob darunter schon Erde entstanden ist und setze die Haufen (im Bild links hinten, in einer Reihe hinter dem Baum) um.
 

Die geschredderten Mieten setze ich nicht um, ich mische keine beschleunigenden Substanzen bei und ich siebe das Ergebnis auch nicht. Links sieht man gemischtes Schreddermaterial von Anfang Oktober: Während die Laubanteile zum Teil schon zu Erde geworden sind, sehen viele Stängel noch unberührt aus. Das Substrat ist feucht und schimmelt an manchen Stellen, es riecht noch nach Verfaultem. Rechts ist Holzschredder von Anfang Oktober. Hier ist ebenfalls schon ein geringer Erdanteil vorhanden, insgesamt duftet das Substrat schon herrlich nach Wald. Es könnte genau so schon gut zum Mulchen in Schattenbeeten verwendet werden.


In meinen Kompostmieten finden sich immer wieder Larven verschiedenster Tiere. Da ich die Erde sowieso Schaufel für Schaufel in die Scheibtruhe (Schubkarren :-)) schaufle, finde ich sie, bevor sie in den Beeten eventuell Schaden anrichten könnten und deshalb dürfen sie in den Kompostmieten bleiben. Ich grabe sie meist ein, damit sie nicht gleiche in Vogel erwischt. Oftmals sind es völlig harmlose Larven, die ohnehin nur verrottetende Rinde fressen, wie die Larven des Nashornkäfers oder die des Rosenkäfers, aber auch Maikäfer dürfen bleiben, wo sie sind.


Und hier der Lohn aller Mühen: Fast fertige Erde aus Fichtenschredder (eineinhalb Jahre alt) und Lauberde (zwei bis drei Jahre alt). Seit ich diese Art der Kompostierung betreibe, müssen wir weder unsere Abfälle wegfahren lassen, noch kaufe ich Blumenerde zu. Nur wenn ich ein größeres Beet neu anlege, kaufe ich Kompost vom Kompostwerk (nein, da habe ich keine Bedenken), ansonsten reicht das Material aus den Beeten aus.

Den Staudenschnitt, der im Vorfrühling in den Beeten anfällt, kommt übrigens nicht auf den Kompostplatz. Er wird an Ort und Stelle gehäckselt und sofort auf den Beeten verteilt. Das spart Arbeit, Zeit und bringt so gut wie keine Unterbrechung in den Nahrungskreislauf. Manche GärtnerInnen haben Bedenken, ob Holzschredder oder Lauberde zu sauer für die Pflanzen sein könnte. Da ich meine Erden meist für die Schattenbeete benutze, ergeben sich keine Probleme (so gut wie alle Schattenstauden sind an etwas saureres Mileu gewöhnt oder mögen es sogar, halten zumindest aber Laub und Laubzersetzungsprodukte gut aus) und wo es sein muss, dünge ich gezielt nach.

Ich habe mit dieser Art des Gärtnerns bisher nur gute Erfahrungen gemacht und kann jedem nur empfehlen, es ebenfalls zu probieren. Wer meinen Garten ansieht, bekommt daher immer auch eine Führung zum Kompostplatz :-) - denn selbst wenn es nicht der schönste Gartenteil ist, so ermöglicht er doch die Schönheit des Gartens.

15. November 2012

Das war der Winteraspekt

Wer meinen Blog schon etwas länger kennt, wird meine Angewohnheit kennen, schon im Frühling auf den Winteraspekt mancher Stauden hinzuweisen. Das mache ich einerseits, weil der herbstliche Kahlschlag in Staudenbeeten noch immer sehr verbreitet und daher aus ästhetischen und ökologischen zumindest zu hinterfragen ist und andererseits, weil ich winterlich bereifte Staudenstängel gerne betrachte und mir die Vorstellung, vier Monate lang auf leere Beete zu schauen, kein Vergnügen bereitet. Nur leider, und das betone ich umgekehrt leider viel zu selten (weil ich lieber nicht daran denke), wohne ich in einer für den Winteraspekt von Stauden sehr ungünstigen Gegend.


Österreich in Alpennähe ist kein Ort, um umfangreiche Winterensembles aufzubauen, es sei denn, man steht auf Szenarien, die einem Föhnsturm gleichen, der eine Fichtenmonokultur gestreift hat. Es passiert in weit über der Hälfte der Fälle, dass missliebige Ereignisse wie vorzeitige Schneefälle, Nassschnee aller Art, wirkliche Föhnstürme oder, das zehrt besonders an meinen Nerven, das völlige Ausbleiben von Raureif, meinen Garten ereilen. Dieses Jahr, vor etwas zwei Wochen, war mal wieder der frühe Schneefall dran.


Was hier so nett verborgen zu Füßen der herrlich verfärbten Zierkirsche liegt, ist nämlich mein sorgsam winterkomponiertes Staudenbeet, dessen Protagonisten nur in Ausnahmefällen wiederauferstanden sind. Die meisten liegen geknickt und in sich verknotet herum und zieren nun selbst bei der wohlwollendsten Betrachtung kein bisschen mehr.


Am linken Bild kann man das Staudenbeet von 2010 sehen, das eigentlich von zweieinhalb Meter hohem, schneegehäubtem Eupatorum geziert werden sollte. Dieses wurde aber schon im Frühsommer von einem dort spontan aufgetauchtem Hopfen verschlungen, dessen Blattmasse nun den Schnee festhielt und somit meine gesamte Konstruktion zum Einsturz brachte. Das Ergebnis sieht man im ersten Foto des Posts: Tatsächlich gebrochene Stängel von Stauden, zu deren Rodung man normalerweise noch im Frühling einiges an Kraft und gute Gartenscheren braucht.


Rein grundsätzlich mag ich Schnee jedoch gern, auch sehr früh im Jahr, wenn die Herbstfärbung noch gut erhalten ist und mit dem Weiß des Schnees kontrastiert. Zum Glück gab es keinen Schneebruch und der ästhetische Aspekt ist das Einzige, was im Garten gelitten hat.


Nun, nach erstem Frost und Schnee sind nur mehr wenige wackere Blüten übrig. Dazu gehört Aster ageratoides 'Asran', der wohl einen neuen Blührekord aufgestellt hat (Ende Juli bis Mitte November) - alle anderen Astern zieren mehr durch ihre silbernen Blütenböden, die nun im Sonnenlicht leuchten.


Für die kommenden Jahre ist ein Ausbau bei den Chrysanthemensorten geplant, diese Pflanzen wurden von mir lange Zeit völlig ignoriert; komplett zu unrecht, was sich nun, im blütenlosen November, bitter rächt. Was musste ich auch immer an die hässlichen Grabschmuckexemplare denken, die mit einer hübschen Gartenchrysantheme nichts mehr gemeinsam haben außer dem Namen. Von den Samenständen hat mich im Garten besonders eine Schattenstaude überrascht, nämlich Syneilesis palmata, die den Samenständen von Vernonia derart ähnlich sieht, dass sie die Familienzugehörigkeit zu den Asterngewächsen nicht mehr leugnen könnte (Mitte: Panicum virgatum 'North Wind', rechts: Verbena hastata).


 Trotz allem ist das herbstliche Nuancenspiel zwischen Braun, Grün und Schwarz jedes Jahr ein Erlebnis für mich. Ich mag diese Farben und ich mag das Welken und Vergehen und das Wissen, dass schon in drei bis dreieinhalb Monaten genau dort wieder etwas sprießen wird. Ganz sicher, egal, wie der Winter wird. Wie soll man da wehmütig werden? Wer sich nicht sicher ist, soll an einer Stelle, wo Blumenzwiebel vergraben liegen, ins Verborgene schauen und vorsichtig ein Loch ausheben: Es lebt, nur wenige Zentimeter unter der Erde, und wie! Dort warten schon fertige Blüten auf ihren Einsatz, ganz eng zusammengefaltet und auf kleinstem Raum komprimiert - zu tausenden - und sind bereit für den Winter. Mein zerquetschter Garten ist es nun auch ;-).

Die Schneefotos stammen von meinem Vater, da ich zu dieser Zeit leider nicht im Garten war. Danke :-)


8. November 2012

Gräser und ihre Verwendung (3/3) - The Beth Chatto Gardens

Gräser spielen auch im Garten von Beth Chatto eine große Rolle. Sie finden im Kiesgarten ebenso Verwendung wie im feuchten Teil des Gartens und im Schatten. Meine Bilder stammen von meiner Englandreise im Sommer 2009.

Die beiden ersten Teile meiner Miniserie über Gräser wurden in den letzten Wochen gepostet:
- Gräser und ihre Verwendung (1/3) - Ein Überblick
- Gräser und ihre Verwendung (2/3) - Der RHS Garden Wisley


Beth Chattos Garten ist vor allem wegen seines Kiesgartens berühmt, der 1992 auf einem ehemaligen Parkplatz angelegt wurde und in einer Region Englands, wo 500mm Jahresniederschlag die Regel sind, hervorragend funktioniert. Ich war im Vorfeld sehr gespannt auf den Garten und ich müsste lügen, wenn ich abstreiten wollte, wie begeistert ich war: Der Kiesgarten ist wirklich traumhaft. Jede Pflanze wirkt so, als wolle sie genau dort wachsen und die Farben und Formen sind so treffend aufeinander abgestimmt, dass man am liebsten sofort hingehen und selbst so eine Pflanzung anlegen möchte.


Die Beete sind in Inselform angelegt und man wandelt zwischen ihnen auf sehr natürlich fließenden Wegen aus feinem Kiesel. Die Beetkanten werden begrenzt von sehr sorgsam gewählten Pflanzen, wohingegen die Beete selbst von vielen Stauden bestimmt werden, die sich selbst aussäen. Kontraste und Blickfänge sind gekonnt eingesetzt - es macht Spaß, den Garten von allen Winkeln aus zu betrachten. Die am häufigsten verwendeten Gräser sind Stipa gigantea (oben rechts) und Helictotrichon sempervirens (links) sowie das feine Stipa tenuissima.


Stipa x acutiflora 'Karl Foerster' bringt straff aufrechte Blütenstände ins Spiel, während andere Gräserarten wie Stipa gigantea (rechts im Hintergrund) und Stipa tenuissima feine Wogen und Wolken in die Pflanzung integrieren. Zusammen mit den in England völlig problemlos winterharten Agapanthus-Sorten ergeben sich vielfältige Kombinationen. Jene mit dem roten Zierlauch Allium sphaerocephalon lässt sich auch bei uns realisieren.


Stipa gigantea mit Eryngium giganteum 'Miss Willmott's Ghost' ist eine wahrhaftig gigantische Kombination; auch Achnatherum calamagrostis und Artemisia absinthium 'Lambrook Mist' greifen die selben Farben auf.


Dazwischen tauchen immer wieder Bergenien auf, kombiniert mit Ergynium, Verbena bonariensis, Stipa tenuissima und Origanum. Dazwischen ragen Verbascum also vertikale Elemente aus der wogenden Bepflanzung auf.


Dazwischen ergeben sich herrlich zarte Kombinationen, wie hier Gypsophila in Rosa (vermutlich 'Rosenschleier') mit Allium cernuum und graulaubigen Gewächsen, die der Kombination ein Glitzern verleihen.


Hier sieht man die wichtige vertikale Wirkung von Gräsern wie Calamagrostis x acutiflora, das hier in Verbindung mit Agapanthus, Irislaub, Verbena bonariensis und niedrigen Pflanzen am Beetrand (Stachy bazanthina und Acaena) seine Wirkung voll entfaltet.


Pflanzen mit silbernem Laub sind in Kiesgärten gut aufgehoben, da sie aus heißen Regionen stammen, die im Sommer Schutz für die Pflanzen nötig machten. Die graue Farbe und oftmals Behaarung dieser Pflanzen schützt vor Hitze und Austrocknung und gibt einer sonnigen Pflanzung die notwendige Glaubwürdigkeit; denn eine saftige Hosta wäre hier definitiv fehlplatziert. Das Grüngelb verschiedener Euphorbia-Arten fügt sich gut ein und unterstreicht den lichten Charakter dieser Zusammenstellung.



Im ersten Bild ist ein sehr einfache Kombination zu sehen, die im Wesentlichen nur aus drei Pflanzen besteht und trotzdem voller Spannung ist: Phlomis russeliana, Bergenia und Iris. Mit diesen drei Pflanzen kann man eine sonnige Gartenecke zwölf Monate im Jahr wach halten, ohne auf komplizierte oder heikle Stauden zurückgreifen zu müssen. Den grüngelben Doldenblütler, zwischen dem Allium aufragen, kenne ich leider nicht. Der dunkle Agapanthus ist Agapanthus 'Kingston Blue'.


Außer an den Kiesgarten erwartete ich mir vom Garten allerdings nichts und war umso mehr begeistert, als ich die umfangreichen anderen Gartenteile betrachten konnte. Beth Chatto kombiniert sehr farbenfroh, ohne dass es jemals zu bunt wäre, es sind ganz herrliche Kombinationen, die es hier zu entdecken gibt.


In disem Beet, das eigentliche alle Farben verwendet, spielt das gelbe Carex elata ('Aurea' oder 'Bowles Golden') eine wichtige Rolle. Im Kontrast mit dem roten Cercis canadensis, vermutlich in der Sorte  'Forest Pansy' beginnt das ganze Beet zu leuchten. Der Etagenhartriegel genau am Ende der Blickachse tut sein Übriges.


Hier noch einmal der gleiche Beetauschnitt. Da passen sogar orange-gelbe Helenium ins Bild!


Am Teich blühen purpurfarbene Stauden, gesäumt von üppigen Miscanthus. Diese dschungelartige Bepflanzung setzt sich in den Schattenbereichen des Gartens fort.


Für den Schatten die erste Wahl ist das Japanwaldgras, Hakonechloa macra, hier in der Sorte 'Aureola'. Die klassische Kombination mit blauen Hosta und Hostas, welche die Farben des Grases aufgreifen, ist wunderschön anzusehen und lässt sich sogar in einem kleinen Topfgarten auf einem Balkon nachempfinden.


Die etwas ungewöhnliche Idee, Monbretien im Schatten zu pflanzen, hat mir doch irgendwie gefallen. Wenn sie nicht von der Sonne beschienen werden, sind die orangen Blüten nicht so grell. Vielleicht sind die Knollen aber auch aus Versehen dorthin gelangt.


Hier der Schattenweg in seiner vollen Pracht. Links die Kombinaion von Veratrum album, dem Weißen Germer mit blauer Hosta und rotem Knöterich - sehr monumental und begehrenswert.



In den sonnigen Freiflächen zwischen den Schattenbereichen gibt es flächigere Pflanzungen mit roten Gehölzen und aufrechten Gräsern; dazwischen immer wieder Agapanthus, die herrlich mit den Gräsern harmonieren.


Die Idee, Hypericum mit Bergenien, Eryngium und Origanum zu vergesellschaften, hat mir diese ansonsten von mir ungeliebte Pflanze schmackhaft gemacht.


Wer sich weiter über Beth Chattos Garten informieren möchte, kann dies auf ihrer Homepage tun. Dort gibt es eine Liste mit den Fotos fast aller Gartenpflanzen, was ein Finden von gesuchten Pflanzen sehr erleichtert.

Gräser scheinen in der Blogger-Welt gerade aktuell zu sein. Empfehlen möchte ich unbedingt