21. April 2011

Austrieb der Farne


Zu den schönsten Ereignissen im Frühling gehört die Zeit, in der sich die Farne zu entrollen beginnen. Farne, die in unseren Breiten gedeihen und mit unseren Wintern zurecht kommen, gibt es unendlich viele, in allen Größen und in vielen verschiedenen Ausprägungen. Manche sind kleine Stauden, die man im Vordergrund von Beeten halten muss, damit sie nicht verloren gehen, andere werden bis zu 2m hoch und wieder andere, wie etwas der Straußfarn (Matteuccia struthiopteris), sind zwar wunderschön anzusehen, müssen aber gut im Zaum gehalten werden, um nicht mehr Ärger als Freude zu verursachen. Generell gilt, dass Farne kühle und schattige Positionen bevorzugen, wobei es auch hier, wie bei fast allen Pflanzen, tolerantere und heiklere Exemplare gibt.

Oben links sieht man den eher ungewöhnlichen Wedel des Hirschzungenfarns, Asplenium scolopendrium. Diese Art ist in den Alpen heimisch und bildet im Gegensatz zu den meisten anderen Farnen keine feingeteilten Wedel, sondern eher eine Art Blatt, die eine kräftige Substanz aufweist und bis zum nächsten Frühjahr erhalten bleibt.

Rechts ist ein Schildfarn, Polystichum setiferum, zu sehen. Schildfarne gelten als wintergrün, weil sie nicht einziehen, aber bei Schnee und Frost verwelken die Blätter hier doch sehr rasch und sind dann nicht mehr wirklich grün. Dieser Farn wird mit der Zeit sehr groß und hat breite, vielgeteilte Wedel, die in Verbindung mit Hosta oder anderen Blattschmuckstauden herrliche Effekte bilden.


Ein wunderschöner Farn ist auch der Pfauenradfarn, Adiantum pedatum. Er mag humosen, jedoch nicht zu trockenen Boden, weshalb er in unserem Garten meist sehr lange braucht, um in die Gänge zu kommen. Seine Wedel sind ebenfalls ungewöhnlich, sie bestehen aus Stielen, die sich in einer gewissen Höhe verzweigen und auf dieser Ebene einen halbrunden Wedel bilden (am rechten Bild ist das bereits zu erkennen). Adiantum pedatum stammt aus Nordamerika und den Gebirgen Asiens, wo er dichte Bestände bildet.


Sehr auffallend ist der dicht beschuppte Austrieb von Polystichum aculeatum ssp. lobatum. Die hellbraunen "Schuppen" bleiben das ganze Jahr über an den Stielen und stechen deutlich aus dem Grün der restlichen Wedel hervor. Dieser Farn kommt in den Nordalpen wild vor, allerdings in feuchten Schluchtwäldern und dementsprechend luftfeucht möchte er auch in unseren Gärten stehen. Schattige Stellen in der Nähe von Wasserläufen oder Teichen eignen sich gut.

Schon im letzten Eintrag habe ich Matteuccia orientalis vorgestellt, den nicht wuchernden Straußfarn. Er ist eine richtige Schönheit für ausgesuchte Plätze, wächst sehr langsam und bildet nur wenige, dafür aber sehr ausdrucksstarke Wedel. Er wird erst nach einigen Jahren zu einer großen und üppigen Pflanze, daher kann er bestens mit anderen Stauden kombiniert werden, die er in den Anfangsjahren kaum bis nicht bedrängt. Vielleicht ist er in feuchten Böden rascher, hier ist sein Zuwachs sehr überschaubar.


Hier noch ein schon sehr weit entfalteter Wedel von Polystichum setiferum - die genaue Sorte weiß ich leider nicht mehr. Man sieht sehr schön die dichte "Behaarung" der Stängel und die kleinen Wedelblätter, die sich ihrerseits fast im rechten Winkel vom Stängel aus entrollen werden.

3 Kommentare:

  1. Katrin, ich "sterbe" für deine Fotos ;-) Ich liebe solche Bilder, so poetisch und fein, wie ein Gedicht und voll mit zarten Lichtwesen. Danke dir sehr, sehr und mache bitte weiter so :-)

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  2. Wunderschöne Fotos. Interessant für mich auch, dass es Farne gibt, die mit Trockenheit zurecht kommen.

    LG Sigrid

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  3. Mooie foto's, ik houd ook zo van varens, prachtige planten.
    Je hebt de groeitoppen prachtig gefotografeerd.

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