12. Oktober 2010

Herbstfärbung bei Schattenstauden


Bei den meisten Schattenstauden ist die wichtigste Jahreszeit das Frühjahr, da sie die Zeit ausnützen, bevor die Bäume Laub und sie kein Licht mehr bekommen. Viele Schattenpflanzen - vor allem welche mit Zwiebeln, Knollen oder Rhizomen - ziehen danach ein und tauchen erst im Frühling wieder auf. Manche aber bleiben und beleben auch jetzt im Herbst die ansonsten schon leeren Schattenbeete.

Ich habe in den letzten Jahren eine Schattenbeetfläche unter Bäumen und Hecken als Frühlingsschattenbeete angelegt - dort finden sich ab Juni kaum mehr Blüten und das Hauptaugenmerk im Garten liegt auf den Staudenbeeten in der Sonne. Trotzdem finden sich dort auch jetzt noch einige Hingucker! Oben sieht man die herbstlich verfärbte Jeffersonia diphylla, eine überaus hübsche Schattenpflanze, die im Frühling neben den zweigeteilten Blättern helllila Schalenblüten hervorbringt. Mein Exemplar ist eine noch sehr kleine Pflanze, bei älteren Jeffersonias könnte die Herbstfärbung durchaus Fernwirkung haben!


Eine weitere Staude mit schönem Herbstaspekt ist Syneilesis aconitifolia. Diese Blattschmuckstaude hat nur sehr unauffällige Blüten und ziert im Frühling mit einem weiß bepelzten, schirmartigen Austrieb, ehe sich die tiefgeschlitzten Blätter entfalten. Jetzt im Herbst sind sie am auffälligsten. Auch bei dieser Pflanze ist mein Exemplar noch jung; größere Pflanzen fallen um diese Jahreszeit mehr auf.


Einen freieren Stand und mehr Platz hätte sich Boehmeria tricuspis wohl wirklich verdient. Diese Schattenstaude wird bis zu 100cm hoch und träg neben den eigenartigen Blättern mit Spitze längliche Blüten, an denen ganz kleine kugelige Samenstände reifen. Sie passt gut zu Hosta oder anderen höheren Schattenstauden. Am beeindruckendsten ist sie jedoch jetzt im Herbst, wenn ihre Blätter in Schattierungen zwischen Gelb und Hellgrün verfärben. Die welk-braunen Blätter unterhalb der Boehmeria gehören Caulophyllum thalictroides, einer weiteren Schattenstaude, die im Herbst eigentlich blaue Beeren tragen sollte. Das hat meine in ihren bald 7 Jahren in meinem Garten aber noch nie geschafft.


Ziemlich bekannt ist das gelb-grüne Japan-Waldgras, Hakonechloa macra 'Aureola'. Weniger verwendet wird dagegen die Urform davon, nämlich das grüne Hakonechloa macra. Es ist eine dankbare und wüchsige Pflanze für Beetkanten und den Vordergrund. Im Herbst trägt es rötliche Samenstände und verfärbt sich langsam gelb.


Im Halbschatten fühlt sich Thalictrum delavayi wohl. Ich habe in meinem Schattenbeet die Sorte 'Alba', die zur Blütenzeit ebenso leuchtet wie jetzt im Herbst, wenn sich die Blätter gelb färben und über Wochen hinweg aus dem Schattenbeet hervorstechen.


Nicht vergessen darf man bei der Herbstfärbung die Farne, hier Matteuccia struthiopteris, der Trichterfarn. Er ist jedoch sehr wüchsig und sollte entweder an Stellen gepflanzt werden, wo er sich austoben kann oder in Gefäßen, wie hier in einem alten Ofen.


Matteuccia orientalis ist eine nicht wuchernde Art, die sehr langsam wächst, niedriger ist und wohlgeformte Wedel hervorbringt.

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