11. Juli 2011

Garten Vandecruys - Frederix - Pflanzentour VII

Nicht weit entfernt vom letzten Garten, nur ein Dorf weiter, befindet sich der Garten der Familie Vandecruys - Frederix, der etwa 3600m² groß ist und sich aus mehreren Gartenräumen zusammensetzt. Der vordere Teil am Haus ist mit vielen Blütenstauden gestaltet, je weiter man nach hinten gelangt, desto schattiger wird es und mehr und mehr Grüntöne dominieren.


Die Beete sind weitgehend in Pastellfarben gehalten und nach Blütenfarbe und Pflanzenwuchsform gestaltet. Thalictrum lucidum passt gut zu Lilatönen und könnte auch bei uns öfter verwendet werden, da es Höhe in Beete bringt, ohne zu dominant zu sein. Am Haus befinden sich wie eine kleine Hecke eher hohe Beete, ebenso an den Rändern einer (übrigens hervorragend gepflegten!) Rasenfläche.


Wo es schattiger ist, stehen Hosta in der Mitte der Beete und können sowohl durch ihre großen Blätter, als auch durch die Blüten Beetteile auffrischen, wo sonst gerade nicht so viel blüht oder wo die Pflanzen zarter sind und weniger struktur aufweisen. Ein Trick, den ich sicher beherzigen werden; mancher meiner Pflanzungen sehen einfach zu wuselig aus, da tut etwas Ruhe mit Hilfe von Hostablättern gut.


Die einzelnen Gartenräume sind mit Hecken voneinander abgegrenzt und zum Teil in Farbschemata gestaltet. Die blaue Glockenblume ist Campanula lactiflora 'Prichard's Variety', eine dunklere Sorte als die Art selbst oder die bei uns öfter verwendete blassrosa 'Loddon Anne'. Zusammen mit cremefarbenen Hemerocallis, Phlox und Rittersporn ergibt sich ein schöne Zusammenstellung, die Ende Juni ihren Blütenhöhepunkt aufweist. Das Beet mit Purpurschwerpunkt ist ebenfalls sehenswert. Hier wird ein Gestaltungskonzept deutlich, das ich vor unserer Gartenreise noch nicht so wirklich wahrgenommen habe: Die Verwendung von Hemerocallis, um Beete mit deren Blättern - wie bei Gräsern - aufzulockern. So wirkt diese Kombination nicht nur zur Blütezeit der Taglilien.


Ein Gartenraum weiter hinten ist fast nur mit Rasen und Obstbäumen gestaltet und wirkt unmittelbar nach den üppigen Beeten angenehm grün und ruhig. Ich persönlich könnte diese Gestaltung nicht durchhalten - soviel Schattenplatz, den man zupflanzen könnte! - und doch hat mir diese Art der bewussten Gestaltung gut gefallen. An den Rändern finden sich ein paar Hosta und Beete mit Astilben oder Kirengeshoma, ansonsten dominiert Rasen und die Hecke.


Hinter einer Buchseinfassung steht ein hoher weißer Knöterich, Aconogonon 'Johanniswolke'. Diese Staude sollte aufgrund ihrer langen Blütezeit und Standfestigkeit eigentlich viel öfter zu sehen sein, vielleicht schreckt ihre Größe ab - ausgewachsen bringen es die Pflanzen auf mehr als 2m Höhe und mehrere Quadratmeter Platzbedarf. Am rechten Bild sieht man, dass in diesem Garten sogar der Zugang zum Kompost- und Schredderplatz wunderschön anzuschauen ist, ganz zu schweigen vom Kompostplatz selbst: In Gitterrechtecken lagert das Schnittgut bestens geordnet seiner Wiederverwertung entgegen.



Auch ein kleiner Gemüsegarten und ein Teich haben im Garten Vandecruys - Frederix ihren Platz. Mir hat der Garten gut gefallen, leider kam gerade, als wir dort ankamen, die Sonne heraus, daher sind die Bildern nicht so schön geworden, wie ich es gerne gehabt hätte.

2 Kommentare:

  1. Der Garten ist wirklich sehr elegant gestaltet, sieht toll aus, aber ich persönlich möchte nicht so einen durchgeplanten Garten haben. Doch so hat jeder seine Vorlieben! Meine ist zweifelsohne das Nutzgärtnern :)

    lg kathrin

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  2. Wunderschön anzuschauen und ich würde mich auch nicht lange wehren bei so einem Garten zu wohnen. Nur wieviele Gärtnerstunden (Mann/Frau) braucht es in der Woche, um diesen Level an Gepflegtheit aufrecht zu erhalten? Ich könnte das nicht schaffen. Schön, dass es das trotzdem gibt, ich könnte mich da stundenlang ohne Langeweile aufhalten :-)

    LG Elisabeth

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