12. September 2012

Spätsommer, Bienen... und ein neuer Garten

Falls jemandem meine sporadische Postfrequenz aufgefallen ist: Das liegt nicht daran, dass ich etwa des Postens müde geworden wäre, sondern eher daran, dass ich im Moment an einigen Baustellen gleichzeitig arbeite. Einige sind fertig, andere im Fertigwerden begriffen und andere beginnen erst. Aber alles der Reihe nach.


Im Garten wächst alles, wie es soll - üppig, blühend, mit einem Touch von Welke und rieselndem Laub und morgens mit viel Tau in den Beeten. Wie zu erwarten war, sind besonders die Sommerstaudenbeete jetzt ein Hingucker und Phlox, Eupatorium und Vernonia sind zwar schon wieder am Abblühend, aber die Gräser heben nun erst richtig an und benötigen die anderen Pflanzen als Kontrast. Der nächste Höhepunkt im Garten wird die Blüte der Astern sein, auf die ich mich immer sehr freue.


Und dabei bin ich nicht alleine! Viele, viele Insekten, in den artenarmen und durch Düngung zu Graslandschaften gewordenen Wiesen ist nicht mehr viel zu holen, man muss als Schwebfliege Glück haben, wenn es noch irgendwo Skabiosen gibt. Recht viele scheinen es nicht mehr zu sein, denn meine Scabiosa columbaria (ich war, als ich sie dann gekauft hatte, etwas enttäuscht, dass sie gar so sehr wie eine normale Skabiose aussieht) ist voll besetzt. Ebenso die erblühende Aster ericoides und sämtliche andere Pflanzen des Frühherbstes.


Zusammen mit mir freuen sich aber auch noch andere, nämlich zwei Bienenvölker, die seit Ende Juli am Kompostplatz ihr Heim haben und dort auch fleißig sammeln und züchten. Ein kürzliches Nachschauen hat ergeben, dass beide Völker gut zugelegt haben und ich, bienenumsummt und ob der neuen Aufgabe noch etwas nervös, habe tief im Inneren neue Generationen von Bienen heranwachsen sehen; jetzt noch winzig und vom Aussehen her nur eine Made, bald schon ein pelziges kleines Etwas, das meine Blumen besucht. Ich glaube ich muss nicht noch extra betonen, wie sehr mir diese neuen Gartentiere gefallen!


Mit kräftiger und tatendurstiger Hilfe ("Was, die Hosta? Haben wir gleich!") habe ich vergangene Woche ein paar zu große Hostas geteilt. Was wie ein kurzes Rundherumstechen und Durchsägen aussah, wurde zum dreiviertelstündigen Kraftakt, der beinahe ein paar Gartengeräte als Opfer gefordert hätte (eine sehr massive Metallstange zum Löcher-in-den-Boden-schlagen ist seither verbogen) und ich möchte hiermit jedem ganz ernsthaft ans Herz legen, seine 'Sum and Substance', mag sie noch so schön und imposant sein, beizeiten zu teilen. Wer sie erst zu pflanzen plant, möge hingegen einen Ort wählen, der von rundherum zugänglich ist, sonst kann es länger dauern, diese wuchtige Pflanze aufzunehmen ;-).


Und nun zur größten aktuellen Baustelle: Ein neuer Garten. Er befindet sich in der Streuobstwiese des Hofes, in dem ich mit meinem Freund seit April wohne und ist, im Vergleich zum anderen Garten winzig klein (und nicht sehr weit davon entfernt, es wird also weiterhin Berichte aus beiden Gärten geben). Aber das Umgraben dauern nun doch schon einige Zeit, vor allem, weil wir aus Überzeugung alles von Hand erledigen, umstechen, den Boden - stellenweise reichlich lehmig - von Hand krümeln und dann noch Kompost einarbeiten. Vorgestern nun war es endlich soweit und wir konnten einen Teil - die Schattenpartie unter einem Pflaumenbaum und gleichzeitig nördlicher Abschluss des Gartens - pflanzen.


Hier sieht man, inmitten von Arbeitsgeräten, das neue Beet, es sieht noch ziemlich mickrig aus, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das ändern wird. Mögliche Unsicherheitsfaktoren sind Mäuse (mit denen habe ich keine Erfahrung), Feldhasen und Rehe, deretwegen unser Gemüsegarten, existent seit Juni, einen so massiven Zaun erhalten hat. Bis auf die Tomaten, die leider ziemlich unter Braunfäule zu leiden hatten, wächst alles prima. Und damit ich nicht nur Gemüse habe, werde ich nun, sobald es das Wetter zulässt, tatkräftig weitergraben, zumindest habe ich das vor.


Und fast wie die Erfüllung eines Wunsches war das gestrige Nachtgewitter. Heuer gab es viele Unwetter, aber wenige davon waren zum Fotografieren von Blitzen geeignet. Umso mehr hat es mich gefreut, so spät in der Saison - oft gibt es schon ab August kaum mehr nennenswerte Gewitter - eine so beeindruckende Blitzshow zu erleben. Vermutlich war das der Saisonabschluss, aber wohl nur jener des Spätsommers - der Herbst wird bestimmt noch gartentauglich, ich habe noch einiges vor.

11 Kommentare:

  1. Das sieht aber nach viiiiel Arbeit aus! Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass manche Pflanzen ganz schöne Dimensionen annehmen, der "Frau" nicht mehr so leicht "Herr" wird!
    Hatte mal das Problem mit Frauenmantel! Die Wurzelstöcke waren so schwer, dass ich sie kaum schleppen konnte!
    So schön sie auch waren, sie flogen raus und wurden durch eine kleinbleibende Sorte ersetzt, weil ich mir das nicht mehr antun wollte!
    Deine Blitzbilder sind ganz große Klasse! Sollte mich auch mal wieder intensiver mit meiner Kamera beschäftigen...
    Es grüßt Dich recht herzlich
    Margit

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  2. Also die Blitzbilder sehen toll aus, aber Du hast Recht die Unwetter hatten es heuer in sich. Bin schon gespannt wie der neue Garten aussehen wird.

    lg kathrin

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  3. Wunderschöne Bilder! Toll, dass du in deinem Garten auch Bienen ein zu Hause gibst.
    Meine Freundin ist gelernte Imkerin und hat auch welche im Garten. Der Honig schmeckt
    schon ganz anders als aus dem Supermarkt! Habt ihr auch schon Honig?

    Liebe Grüße Urte

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    1. Nö, Honig gibts er nächstes Jahr, heuer sind die Völker noch zu jung dazu, sie hatten ja noch keine ganze Saison, um Honig zu sammeln - im Gegenteil, sie bekommen sogar Zuckersirup, damit sie im Winter genug haben. Honig gibts, wenn alles klappt, dann kommenden Frühling.

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  4. Was für wundervolle Bilder! Und was für große Projekte! Ich freue mich für Euch und bin auch der festen Überzeugung, dass das Mickrige bald Geschichte ist. =)
    Ich mochte Deinen Garten bisher schon so sehr - und jetzt gibt es noch mehr Geschichten aus noch mehr Gärten, sehr schön! Viel Glück bei den Bienen!
    Liebe Grüße, Dagmar

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  5. Tolle Insekten Aufnahmen! Mit was für einem Objektiv machst du diese Macroaufnahmen?

    Ich kenn das wenn man vor toller Arbeit kaum dazu kommt darüber zu posten aber dafür müde aber glücklich am Abend im Bett einschlummert und von weiteren Plänen träumt.

    Liebe Grüsse Rosana und weiterehin gutes Schaffen!

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    1. Die Makros habe ich mit einem mittlerweile schon alten und recht mitgenommenen 70mm von Sigma gemacht. Ich mag es gerne, aber man braucht Geduld dazu.

      Oh ja, ich schlafe gut im Moment ;-).

      Danke :-)

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  6. Fantastische Bilder und sooo viel Arbeit! Aber an Garten kannst du anscheinend nicht genug bekommen ;-) Deine geschilderten Hostaerfahrungen kann ich nur bestätigen. Auch in diesem Jahr steht mir nochmal so eine Mammutaktion bevor.
    Lieben Gruß
    Elke

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  7. Super Garten. Sicherlich sehr viel Arbeit.
    Das mit den Bienen find ich gut.
    Es sollte mehr Imker geben!
    Was benutzt Ihr für Beuten?
    Bei den Tomaten sollte man zur gegeben Zeit mit verdünten Brottrunk spritzen. Das kann die Krautfäule ein wenig aufhalten.
    Weiterhin einen grünen Daumen und viel Erfolg.

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    1. Danke für den Tipp zu den Tomaten. Es liegt wohl in erster Linie an der zu niedrigen Rückwand und an einem fiesen Hagelunwetter Mitte Juli, das fast alle Stängel der Tomaten beschädigt hat. Sie sind zwar weitergewachsen, als wäre nichts gewesen, aber dafür waren alle, die es erwischt hat, als erstes krank (und nicht bloß ein paar Blättchen, sondern gleich die Stängel).

      Bei den Bienenbeuten bin ich zwecks Benamung überfragt, so als Neuling, ich habe ganz neue Holzbeuten mit einem ausziehbaren Boden *malfragenwerde*.

      LG

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  8. Lieben Dank für alle eure Kommentare, ich freue mich sehr darüber (und werde dann auch mal wieder öfter kommentieren... *hüstel*).

    LG, Katrin

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