Was so theatralisch klingt, ist für mich der Versuch, die schönste Jahreszeit in den sonnigen Staudenbeeten zu beschreiben. Klar ist der Frühling herrlich, mit all den Zwiebelpflanzen und den kleinen Blüten, die auf den leeren Flächen Bienen anlocken, und auch den üppigen Mai und Juni mag ich, aber am besten gefallen mir die Beete jetzt im September.
Es sind die verwischten, unklaren Farben, die alle restliche Farbenprächtigkeit - und es blüht noch jede Menge, auch und gerade sogar in sehr leuchtenden Farben - abfangen und sie bei passendem, tiefem Licht in stimmige, pastellfarbige Bilder verwandelt. Kein Grün des Frühlings kann so schöne Gesamtbilder erzeugen, ohne farbliche Dissonanzen und plumpe Staudengruppen, denn alles ist umspielt von altem Gras, vergessenen Stängeln und welken Resten.
Wichtig sind in solchen Kombinationen weiße Blüten, damit der Gesamteindruck nicht zu düster gerät. Dankbar und insgesamt eine begrüßenswerte Pflanze ist die Silberkerze, die passend blüht und zudem unvermutet gut duftet. Gräser wie auf dem zweiten Bild ein Deschampsia sind ebenfalls unverzichtbar. Zusammen mit Persicaria und Astern ergeben sich verwobene Bilder - im rechten Bild ist es Molinia 'Transparent', das mit Sambucus 'Black Lace', Salvia 'Amber', Helianthus salicifolius und Althea cannabina verschmilzt.
Wer Beete jetzt schon aufzuräumen beginnt, bringt sich um diesen Herbstaspekt, für den alleine sich eine Pflanzung in meinen Augen schon lohnt. Aber natürlich muss man dazu den Dschungel lieben und Mitte August beginnen, einzelne Stauden zurückzunehmen. Dieser Rückschnitt betrifft sowohl Abgeblühtes, das unansehnlich und unstrukturell wird, als auch Stauden, die einfach zu groß geraten. Dieser letzte Schritt ist schwer zu erlernen, vor allem für mich, da ich gerne alles seinen Weg wachsen lasse. Beete profitieren aber von verhaltenem Rückschnitt und es kann durchaus Sinn machen, dem Wasserdost ein paar seiner Triebe zu nehmen, um den Gesamteindruck dynamischer zu halten. Im Idealfall merkt man den Schnitt nicht.
Aster laevis 'Arcturus' ist seit Jahren mein Liebling und ist seit meiner Blogeröffnung vor bald (in drei Tagen) zwei Jahren mit dabei ;-). Mit Calamagrostis brachytricha und Coreopsis tripteris hat sie ebenbürtige Partner gefunden.
Das herrliche Lampenputzergras Pennisetum alopecuroides 'Japonicum' hat sich nach schweren Winterschäden wieder berappelt. Es ist ganz sicher das schönste Gras, hat aber hier sehr zierende Gräser als Begleiter: Direkt gegenüber wächst Achnatherum calamagrostis und das schon bekannte Calamagrostis brachytricha.
So ziemlich in der Bildmitte fehlt ein Hingucker für den Herbst, der das Gras nach vorne hin optisch abfängt. Falls jemand dazu eine Idee hat, bin ich froh. Ansonsten muss ich ein paar Astern reinquetschen. Herbstanemonen wären eine Idee, aber ich bin von deren wuchernden Ausgabe etwas traumatisiert...
Wie schön!!! Ich liebe dieses goldene Licht im Herbst auch ganz besonders! Deine Beete sehen wirklich toll aus! Die Gräser ergänzen die Stauden perfekt!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße von
Margit
Wunderschön sieht Dein Garten aus. Ich möchte am Wochenende auch ein paar herbstliche Blümchen besorgen.
AntwortenLöschenlg kathrin
Hallo Katrin,
AntwortenLöschenDein Blogeintrag und die super Fotos dazu machen richtig Lust auf Herbst (auch wenn ich gerne noch Sommer haette).
Mir ist aufgefallen, daß ich bei meiner Gartenplanung Graeser etwas vernachlaessigt habe... ich werde da nochmal "in mich gehen". Vielen Dank fuer Deinen anregenden Beitrag ;-)
Viele Grueße, Birgit
Hallo Katrin
AntwortenLöschenBei Dir sieht es schon richtig herbstig aus. Wie machst Du das mit den Gräsern? Versamen die sich nicht ausgiebig ? Ich habe noch immer ziemlich Respekt davor mit Gräsern zu arbeiten, weil ich die dann nicht überall ausjäten will.
Grüess Pascale
Es gibt einige Gräser, die sich reichlich und oft aussäen, aber mit den allermeisten von ihnen habe ich keine Probleme. Vor allem ist ein gelegentlich irgendwo auftauchendes Gras kein großes Problem, man kann es jäten, genauso wie eine Akelei. So richtigen Gartengräser-Rasen hat man ohnehin nie, da brauchst du keine Angst zu haben. Zudem versäen sich Gräser je nach Boden unterschiedlich. Ich habe schon einige Sämlinge von Miscanthus, Calamagrostis und natürlich von Melica ciliata, aber keine von Pennisetum, während mich eine Freundin regelmässig mit solchen Sämlingen eindeckt ;-). Ich würds einfach ausprobieren!
LöschenLG, Katrin
Ach Katrin, wenn ich deine traumhaften Beete sehe, bin ich sicher: Ich hab noch viel zu wenig Gräser im Garten. Leider ist mir das Lampenputzergras schon den dritten Winter in Folge eingegangen, daher habe ich dieses Jahr nicht noch einen Versuch gestartet....
AntwortenLöschenAber wenn ich das letzte Bild sehe, bekomme ich schon wieder diesen "habenwill-Blick"...
Lieben Gruß von Heike
Wann hast du sie denn gepflanzt? Im Herbst tun sie sich oft schwer und das wird dann oft nichts. Im Frühling sollte es aber klappen - mit einer Start-Drainage-Schicht ins Pflanzloch, wenn du weißt, dass es schon öfters Probleme gegeben hat. Aber gerade Lampenputzergräser sind sehr problemlose Stauden.
LöschenLG, Katrin
Hallo Katrin,
AntwortenLöschenwunderschöne Fotos, besonders das letzte. Ich finde nicht, dass da in der Bildmitte was fehlt. Gerade dadurch, dass die Gräser Platz haben und überhängen können, wirkt es besonders hübsch.
Liebe Herbstgrüße,
Anne
Das war ungeschickt ausgedrückt von mir (vor allem die Bezeichnung "vor dem Gras", wo doch auf dem Bild fast nur Gräser zu sehen sind *gg*), denn ganz in der Mitte des Bildes ist ohnehin der Weg. Aber etwas weiter hinten, vorm Calamagrostis (im Dreieck zwischen den drei Gräsern) ist ein welkes Loch... aber wenn es nicht auffällt, begegne ich ihm schon viel entspannter ;-).
LöschenLG!
An den Bilder kann ich sehr gut erkennen, dass dir der Herbst sehr gelegen kommt. Es sind schöne und stimmungsvolle Aufnahmen. VG Manfred
AntwortenLöschenIch mag den Herbst genau deswegen, weil das Licht so tief und sanft wird. Solche Stimmungen hat man im Sommer nie (oder halt ich nicht, weil ich keine tiefstehende Sonne im Garten haben, der Berge wegen).
LöschenDanke :-)
Ich freue mich über eine vielen Anmerkungen sehr! Aufgrund des großen Interesses werde ich demnächst einen Beitrag über Gräser posten, aber da muss ich noch ein paar Bilder dazu suchen...
AntwortenLöschenEinige Vorschläge, vielleicht, Katrin?
AntwortenLöschen- Ein dunklen Persicaria amplexicaulis (Firetail, Black Fire usw..)
- Echinacea Magnus,
- ein Hydrangea paniculata,
- ein kolonnenförmiger Baum wie Malus Laura mit seinen kleinen purpurroten Äpfeln (auch für den Frühling !)
- ein hoher,rostfarber Helenium
MfG
Ich geniesse gerade diese wundervollen Bilder, danke!
AntwortenLöschenLg Carmen