5. September 2011

Es ist September!

Und ich kann es überall sehen. Im Gegensatz zum Früh- und Hochsommer, die voller leuchtender Blütenfarben und frischem Blattgrün sind, überwiegen nun gedämpfte Farbtöne, ergänzt durch langsam welkendes Laub und verblühte Stängel anderer Stauden. Wer den Herbst und seine trüberen Farben weniger mag, kann gelbe Stauden pflanzen, von denen es viele gibt, die jetzt blühen. Ich würde gerne einmal ein gelb-rotes Leuchtbeet anlegen, aber es müsste außerhalb aller Sichtachsen zu den vorhandenen Beeten liegen, denn Gelb und Rosa vermeide ich nach Möglichkeit.


Interessanterweise gibt es im Moment viel Rosa und Violett, aber weniger im Stile von leuchtendem Phlox oder den starken Tönen von Salbei, sondern verwaschener. Die standfeste Silhoutte von Wasserdost gibt auch im Winter ein gutes Bild ab, daher darf er verblühen und trübe Farben zeigen, was in Verbindung mit anderen Stauden sehr schön wirken kann.

Hier ist es ein stattlicher Sanguisorba-Sämling, den ich geschenkt bekommen habe und der dem Wasserdost größenmäßig ebenbürtig ist - jenseits der zwei Meter. Im neuen Beet ist es noch immer der Staudenknöterich (hier 'Fine Pink') der am frischesten aussieht. Ein passender Pflanzpartner ist Althaea cannabina, ein kleinblütiger und luftiger Eibisch, der bis zu 2m hoch wird, mit seinen kleinen Blättern aber immer durchsichtig bleibt.


Eine wunderschöne Herbststaude ist Vernonia crinita, eine Präriepflanze aus Nordamerika. Sie ist recht anspruchslos, was ihren Standort angeht, aber je sonniger sie steht, desto standfester ist sie. Mit Miscanthus, Disteln, Wasserdost und anderen Großstauden kommt sie in voller Pracht zu Geltung. Unbedingt genug Höhe einrechnen! Zwei Meter schafft eine Vernonia in halbwegs gutem Boden locker.


Das Beet vom Mai ist nun ein Traum in Lila, Rosa, Weiß und Zwischentönen. Nun blüht ein weiterer Wiesenknopf, nämlich Sanguisorba 'Pink Brushes', eine dickbürstige, hellrosa Sorte, die mit 90cm nicht sehr hoch wird. Im Netz finden sich widersprüchliche Aussagen zur Höhe, aber meine Pflanze ist durchaus in diesem Rahmen.

Die Begleitpflanzen sind der schon oft gezeigte weiße Tabak, dunkelblättriges Basilikum, Lythrum virgatum 'Helene' (die aber schon verblüht ist) sowie die vorher gezeigten Partner Persicaria und Althaea. Ein Höhepunkt in den folgenden Wochen wird die Blüte von Leucanthemella serotina 'Herbststern', einer reinweißen, hohen Margeritenverwandten, die ich in mehreren Beeten integrieren möchte, da das weiße Weiß mit gelbem Auge inmitten der Herbstfarben sehr schön wirkt.


Die rote Sanguisorba-Sorte im Bild links konnte ich noch nicht bestimmen, sie ist aber auf jeden Fall wunderschön. Das kann man auch von Panicum virgatum 'Warrior' sagen, einer Rutenhirsen-Sorte, deren Blätter grün und deren Blüten rot sind. Im Oktober verfärbt die Pflanze intensiv gelb.

Was man in den kommenden Wochen nicht vergessen sollte, ist das Pflanzen von Blumenzwiebeln. Selbst wenn die Arbeit mühsam und langweilig ist, im Frühling sind es immer zu wenig Frühblüher und weite Flächen des Gartens sind so unglaublich leer, dass man sich fragt, wie so etwas passieren konnte ;-). Wo die Farbe egal ist, bieten sich Narzissen oder - wenn der Boden passt und der Mäusebestand gering ist - auch Tulpen vom Discounter an.

--> Hofer/Aldi haben in Österreich am Donnerstag Blumenzwiebel, Lidl hatte ein sehr schönes Sortiment schon vergangenen Donnerstag

3 Kommentare:

  1. Liebe Katrin, wie immer hast du sehr schöne stimmungsvolle Gartenbilder. Bei mir sieht`s derzeit sehr farbenfroh aus- wegen der Dahlien. Hast du auch welche- mit denen könntest du das rot- gelbe Beet zaubern... Die gelben Rudbeckien vermehren sich bei mir wie blöde und wenn ich nicht aufpasse, habe ich einen gelben Garten- obwohl das nicht der Plan war. Ich habe violett- blau und rosa auch von gelb und orange getrennt, das geht gar nicht- hab ich gleich im ersten Jahr gesehen, sieht aus wie dreckige Wäsche finde ich... Steckst du jetzt schon Zwiebeln, ich wollte das erst im Oktober machen. Ja der Staudenmarkt in Berlin ist seit drei Jahren mein erklärtes Pilgerziel, schöne Stimmung und man möchte vor Freude alle Pflänzchen kaufen...
    Liebe Grüße Annette

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  2. Oh, dass ist aber toll, dass Du mich daran erinnerst, dass der Hofer am Donnerstag Blumenzwiebel hat. Ich brauche eh ein paar für mein neues Blumenbeet.

    lg kathrin

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  3. Annette, Blumenzwiebeln sollte man immer raschestmöglich pflanzen, da die Zwiebeln jetzt schon Wurzeln bilden und dann mehr Zeit haben, Nährstoffe, Wasser,... aus dem Boden aufzunehmen.

    Im ersten Frühling nach dem Pflanzen zehrt die Zwiebel von den im Vorjahr eingelagerten Reserven, sie blüht daher - weil vom Blumenzwiebelbauer optimal gedüngt - üppig und wird groß.
    Bekommt sie in unseren Gärten aber im Frühling keine rasch verfügbaren Nährstoffe, kann es sein, dass sie nach der ersten Saison verschwindet, nur mehr Blätter erscheinen oder die Pflanzen weniger werden.

    Daher: Schnell pflanzen und nach Möglichkeit jetzt/im Spätherbst mit Kompost und im Frühling mit schneller verfügbarem Dünger (am besten kaliumbetont, also Tomatendünger) versorgen.

    Ich blogge mal extra dazu, das Thema ist zu spannend :-).

    LG, Katrin

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