19. Juni 2012

Das war die offene Gartentüre

Ich habe mich nun so lange nicht gemeldet, ihr könntet denken, das Wochenende der offenen Gartentür hat mich entweder so entsetzt, dass ich nichts mehr mit alldem zu tun haben möchte oder ich bin noch immer mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Aber nichts von dem ist der Fall, es war eine erfreuliche und erfolgreiche Erfahrung, den Garten zu öffnen.


Ich sags mal gleich: Das Wetter am besagten Wochenende war grausig. Mit Temperaturen zwischen 12° und 15°C und völlig bedecktem Himmel mit Tendenz sowohl zu intensivem Dauernregen, als auch durchdringenden, beinahe schon englischem Spray konnte man nun nicht gerade von Gemütlichkeit sprechen. Aber, und hier müsst ihr euch eine strahlende Katrin vorstellen, Gartenbegeisterte lassen sich ganz offensichtlich von keinerlei witterungstechnischen Unbillen abhalten, wenn sie nur wirklich wollen. Wir konnten daher am Samstag etwa 110 Besucherinnen und Besucher verzeichnen und am Sonntag etwa 140. Das lag wohl am fälschlicherweise positiverem Wetterbericht für Sonntag, der sogar Auflockerungen prognostiziert hatte, die aber erst um 20:30 Uhr abends eintrafen und uns daher nur ein müdes Lächeln entlocken konnten.


Das Wetter war aber auch schon der einzige Punkt, bei dem man hätte jammern können. Alles andere verlief reibungsfrei und sehr erfreulich für alle Beteiligten, die natürlich voll gefordert waren. Ich hätte nie gedacht, dass wir bei unserer ersten offenen Gartentüre mitten im ländlichen Raum und mit so richtigem Nicht-Garten-Wetter eine derart erfreuliche Resonanz bekommen würden. Und es waren bei Weitem nicht nur Leute als dem Ort da, die auch mal wissen wollten, was wir da so hinterm Gartenzaun verbergen, nein, es gab Besucherinnen und Besucher aus dem nördlichen Mühlviertel, aus Passau, Salzburg, dem Innviertel, Niederösterreich und dem Zentralraum.


Viele von ihnen besuchten sogar alle vier Gärten, die an der Aktion teilnahmen - das hat mich besonders gefreut. Und es ist ein schönes Erlebnis, Gartenbegeisterten Lieblingspflanzen zeigen zu können und auch selber völlig neue Dinge zu erfahren. Die Pflanze, die mit Abstand die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog, war Podophyllum 'Spotty Dotty', eine getupftblättrige Schönheit für den Schatten, die genau jetzt samtrote Blütenglocken unter ihrem Laub verbirgt (mittleres Bild). Meine Pflanze wächst seit drei Jahren und stammt aus Berlin, aber woher man sie jetzt bekommt, konnte ich leider nicht sagen. Ich hätte garantiert 20 Stück verkaufen können ;-).


Sonderlich viele Klischees wurden auch nicht erwähnt. Ein paar die Hände ob der Arbeit über dem Kopf zusammenschlagende BesucherInnen gabs natürlich schon, denen ich nur unter Mühen vermitteln konnte (und ein paar haben sicher gedacht, ich verschweige ein paar Arbeitstage), dass Staudenbeete ganz bestimmt weniger Arbeit machen wie Gemüsebeete und sogar noch viel weniger als Rasen (den ja doch alle haben). Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv, wobei bestimmt einige die Dichte der Bepflanzung ungewöhnlich fanden und es sicher welche gab, denen die Brennnessel, zu deren Rodung ich nicht mehr gekommen bin, unsympathisch war.


Nun steuert der Garten langsam dem Sommer zu und wird immer voller, bunter und schöner. Ich hätte den Tag der offenen Gartentür ja gerne im Hochsommer gemacht, aber leider denken viele, dass da Gärten nichts mehr hergeben oder haben Angst, ihr eigener Garten wäre zu wenig attraktiv. Das Geranium am linken Bild ist 'Spinners', eine unterschätzte, ausladende Beetsorte, die mich heuer sehr begeistert.

2 Kommentare:

  1. Liebe Katrin,
    ich grautliere euch zu dieser erfolgreichen Veranstaltung.
    Wir waren auch da (zu dritt) - und gehörten zu jenden, die weder Regen noch Wolken davon abhalten konnten alle vier Gärten zu besuchen.
    Leider warst du grad mit einer Gruppe so beschäftigt, dass ich mich nicht "outen" konnte, aber wir haben eure wunderschönen Staudenbeete auch so genossen. Und von deinen Eltern wurden wir sehr nett begrüßt und haben auch Fragen beantwortet bekommen.
    Macht weiter so - wird ja Zeit, dass auch in Oberösterreich so eine Gartenkultur einkehrt ;-)!
    Liebe Grüße
    Hilda (aus dem Großraum Linz)

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  2. Wow, gratuliere! Das klingt ja sehr spannend und ich kann mir vorstellen, dass du/ihr schon jetzt vollmotiviert an die nächstjährige offene Gartentüre denkt ;-)
    Dass das Teilen einer Leidenschaft sehr viel Freude macht, kann ich sehr gut nachvollziehen, dabei gibt es sicher viel Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen und seinen Garten-horizont zu erweitern.
    Bei unserem dichten Juniprogramm konnten wir es uns dieses Jahr leider nicht einrichten, aber wer weiß, vielleicht kommen wir im nächsten Jahr, verlocken würde es mich sehr....
    Liebe Grüße aus dem südlichen Niederösterreich
    Elisabeth

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