4. April 2019

Frühling, Schattenbeete und Neuigkeiten

Lang, lang ist der letzte Blogpost her und nachdem schon einige nachgefragt haben, was denn mit mir passiert sei, sind die aktuellen Frühlingseindrücke aus dem Garten ein guter Anlass, wieder mal etwas hören zu lassen.

Zuallererst, es sind nur positive Dinge zu vermelden und es ist schlicht die Zeit gewesen, die mir für meine Posts gefehlt hat. Das lag an einigen spannenden Projekten, die mit Garten zu tun haben und vor allem an meinem Umzug in ein Haus - ein Haus mit genug Platz, für sämtliche Gartenideen, die ich habe und die mir noch einfallen werden und wo die nächsten Wochen und Monate noch viel erledigt werden muss, bevor es ans Pflanzen und Gestalten gehen kann (natürlich gibt es schon Listen, Pläne und viele Ideen... und ein paar Töpfe mit Stauden).

Der bisherige Garten ist vom Umzug nicht betroffen. Er liegt ja rund um mein Elternhaus und wird weiterhin von uns gemeinsam gepflegt, wobei meine eingewachsenen Staudenbeete neben Rückschnitt und gelegentliche Jätaktionen recht pflegeleicht sind. Daher steht auch den heurigen offenen Gartentagen nichts im Weg: Sie finden am Sonntag, dem 5. Mai und am Wochenende von 22. und 23. Juni statt  - dazu wirds aber eigene Ankündigungen geben.

Bis dahin ein paar Eindrücke von heute!

Besonders prächtig blüht heuer unsere Zierkirsche 'Accolade', die nun das zehnte Jahr im Garten steht. Ich mag den mehrstämmigen Wuchs und die zarte Vasenform, die lichten, aber nie zu dunklen Schatten auf das Beet darunter wirft. Dazu kommen ihre nur halbgefüllten Blüten, die Bienen und um diese Jahreszeit vor allem Hummeköniginen sehr zugute kommen. Im Beet darunter hätte ich gerne noch viel mehr weißen Lerchensporn (rechts im Bild der langsam wachsende Bestand) und dazu mehr weiße Narzissen ('Ice Follies', Mitte), aber denen war der letzte Sommer doch deutlich zu trocken, wer könnte es ihnen verdenken.

Im unteren Gartenbereich sind die Schattenbeete nun schon wieder völlig zugewachsen. Das ist eine so herrliche Entwicklung die in so kurzem Zeitraum vorgeht, dass ich jedes Jahr wieder begeistert bin. Hier ragt der Austrieb von Geißbart, Aruncus dioicus, aus einem Meer von Lerchensporn, Primeln, Farnen und Schneeglöckchenlaub auf. Hohe Stauden können problemlos mit kleinen Zwiebelpflanzen vergesellschaftet werden; sie treiben rasch aus und sind dann höher, ehe sie groß sind und Schatten werfen, ziehen die Zwiebelpflanzen ein.

Von allen Schattenstauden gefällt mir die Indianerwiege (Caulophyllum thalictroides) jedes Jahr am besten. Die Staude ist entfernt mit den Elfenblumen und Maiäpfeln verwandt, sie treibt spektakulär dunkel aus (innerhalb nur weniger Tage) und trägt dann kleine, grüne Blütchen, an denen eigentlich blaue Beeren erscheinen sollten - die schaffen es hier aber nur selten, daher bleibt der lockere Wuchs und die später leicht silbern überhauchten Blätter die Hauptattraktion.


Für die Elfenblumen war das Frühjahr heuer super: Langsame Wärme, bisher genug Feuchtigkeit (ich trau' es mir eh kaum zu schreiben) und keine tiefen Nachtfröste. Hier ist Epimedium stellulatum 'Wudang Star' zu sehen, es mag Kalk und ist sehr robust, dafür sind die zahlreichen Blüten recht klein und wirken durch ihre schiere Menge.
Im ältesten Schattenstaudenteil dominieren Helleborus, Frühlingszwiebelpflanzen und einige sehr üppige Horste von Zahnwurz (rechts neben der grün-weißen Christrose). Diese Beete sind sehr pflegeleicht, weil der Bewuchs während des Jahres keinen Rückschnitt erfordert und damit ein Pflegedurchgang im Spätwinter reicht. Ansonsten mulche ich gelegentlich mit Lauberde, Kompost und Häckselmaterial, schneide vielleicht noch die Samenstände der Christrosen weg und jäte dann und wann den Giersch.

Und besonders gefreut hat mich heute, dass die Bienen im Wildbienenhaus zu schlüpfen begonnen haben. Die erste Art ist Osmia bicornis, die Rostrote Mauerbiene, von denen man hier am Bild sechs Exemplare entdecken kann. Viele weitere Bienen warten in ihren Röhrchen noch auf wärmere Temperaturen und die Blütezeit ihrer Futterpflanze - wer also Röhrchen und Nisthölzer aufstellen möchte, hat den ganzen Frühling dazu Gelegenheit!


3 Kommentare:

  1. Guten Morgen katrin,
    ich hatte Dich auch schon vermisst und konnte besonders bei diesem frühen Frühjahr nicht glauben, dass er ohne Deine Frühlingsbeete stattfinden sollte …
    Ja, der weiße Lerchensporn - ich bin jedes Frühjahr am Nachsortieren, damit im mittleren Teil des Gartens möglichst nur der weiße blüht und sich die rosa Variante an der Ostgrenze tummelt ;-)
    Leider habe ich mit den Elfenblumen irgendwie kein Glück. Nur die wassergelbe sehr robuste Variante ist mir nach den fast unbeaufsichtigten Wildwuchszeiten geblieben. Aber auch schon zu geordneteren Zeiten fühlten sich die weißen Elfenblumen bei mir nicht wohl.
    Die Indianerwiege ist auch mal wieder so ein faszinierendes Pflänzchen, das ich noch nie gesehen habe, aber das scheint für unseren Wildwuchsgarten ziemlich ungeeignet. Trotz großem Garten kann frau halt nicht alles haben ;-)
    Aber ich bin nun schon ganz gespannt, wie es sich bei Dir entwickelt!
    Liebe Grüße schickt Silke

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  2. liebe kathrin ich verfolge deine Pflanzen auch gerne auf Instram.
    Doch so ein Post ist eben doch viel umfassender, persönlicher, schöner und runder.
    Euch schöne weitere Gartentag und Planungen in Neuen garten. Verfolge geren dien Pflanzungen und gro0es Wissen. Es wird vieles bestimmt leichter wenn ers zugewachsen ist, aber der Wildwuchs verdrängt auch vieles. Durch meine Allergie auf Erde muss ich nun mehr beobachten und es ist schon erstaunlich wie der Garten sich verändert.
    Allerdings beschränke ich mich auf Pflegearbetien mit den Kultivator und Akkuheckenschere .
    Lg von Frauke

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  3. Ich bin immer wieder beeindruckt von Deinem Garten! Ich habe eigentlich schon den Eindruck, dass ich viele Stauden kenne... bei Dir entdecke ich aber immer wieder etwas, von dem ich noch nie gehört habe. Die Indianerwiege zählt z. B. dazu.
    Viele Grüße von
    Margit

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